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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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mich sehen, wie nahe du an der Pforte des Todes warst«, sagte Meg.
    Sie kniete neben ihm nieder, um die Wunde zu untersuchen, und Ellie stellte sich hinter sie.
    Der »Kratzer« war ein hässlicher, gezackter Schnitt von etwa fünf Zoll Länge, der von unterhalb der Rippen zur unteren linken Seite führte. Die Wunde war mit Sand und irgendeinem schwarzen Fett verklebt. Dasselbe Fett hatte sie zuvor in seinem Haar bemerkt. Die großen Schmierflecken verrieten, dass er von Kopf bis Fuß damit eingeschmiert gewesen war, das meiste war aber abgespült oder abgewischt worden.
    Er war geschwommen, dachte sie bei sich. Und er hatte es schon zuvor getan. Was führte er im Schilde? Wieder regte sich bei ihr das Gefühl, dass er mehr war als ein gewöhnlicher Pirat.
    Meg blickte über die Schulter.
    »Ellie, komm und hilf mir.«
    Ihr Augen weiteten sich erschrocken, alles in ihr sträubte sich. Ihn zu berühren, war das Letzte, was sie wollte.
    Sie rührte sich nicht von der Stelle.
    »Ellie?«, ließ Meg sich wieder vernehmen.
    Da alle – auch Hawk – sie ansahen, zwang sie sich, sich neben Meg hinzuknien.
    »Was soll ich tun?«
    »Reinige die Wunde mit diesem Tuch so gut es geht, während ich Nadel und Sehne bereit mache. Und während ich nähe, musst du die Wundränder zusammendrücken.«
    Ellie schluckte schwer und nickte. Sie tauchte das Tuch in das kühle Wasser, das Meg aus einem Krug in eine kleine Schüssel gegossen hatte, und ging daran, den Schnitt zu säubern, wobei sie es vermied, seine nackte Haut mit den Fingern zu berühren, als sie das schwarze Fett und den Seesand entfernte. Doch sie war sich schmerzlich seiner festen Muskeln darunter bewusst – und seiner Augen, die sie ansahen. Fast war es, als könnte auch er die Anspannung spüren und sei sich der Berührung ihrer Hände allzu bewusst.
    »Leg deine Hände hierher«, sagte Meg und zeigte es ihr.
    Ellie atmete tief durch und legte die Handflächen beiderseits der Wunde auf – eine ruhte sanft auf seinen Rippen, die andere tief auf seiner Hüfte. Sie hätte geschworen, ein scharfes Zischen zu hören, als ein Hitzeschwall unter ihren Händen aufflammte.
    Er zuckte unter der Berührung zusammen, und sie zog ihre Hand zurück.
    »Verzeiht, hat es weh getan?«
    Er wollte den Kopf schütteln, sagte dann aber.
    »Ja. Es sticht etwas mehr, als ich gedacht habe.«
    Eine kleine Falte zeigte sich zwischen Ellies Brauen.
    »Ich will versuchen, vorsichtiger zu sein.«
    Wieder berührte sie ihn, und obwohl er nicht zusammenzuckte, spürte sie, dass er Schmerz empfand. Um seinen Mund lag ein harter Zug, jeder Muskel war angespannt.
    Auf sie schien es die gegenteilige Wirkung zu haben. Sie spürte Hitze und Energie unter ihren Händen und sehnte sich danach, sie weiter über ihn gleiten zu lassen. Um die Kraft zu prüfen, die sich unter ihren Fingerspitzen wölbte. Ihre Finger über die festen Muskelstränge , die seinen Bauch säumten, zu spreizen. Ihre Finger unter den Rand des Plaids zu schieben …
    Ein leiser, gequälter Laut entrang sich seiner Kehle, er rührte sich unruhig, fast als wüsste er, was sie dachte. Aber Meg zupfte scharf an der Sehne, als sie die Nadel durch seine Haut stach, und Ellie war nun klar, dass dies der Grund sein musste.
    »Danke, Ellie«, sagte Meg wenig später. Sie sah Hawk mit merkwürdiger Miene an.
    »Jetzt schaffe ich es allein.«
    Ellie, die ein erleichtertes Aufatmen unterdrückte, ließ die Wundränder los und versteckte die Hände in ihren Röcken. Auch der Captain schien entspannter.
    Um die peinliche Stille zu brechen, fragte Ellie:
    »Wie ist das passiert?«
    Domnall stöhnte.
    »Ach, Mädchen, das frage ihn lieber nicht.«
    Hawk bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick und stürzte sich in eine lange, dramatische Geschichte – wie er im Verlauf einer mitternächtlichen Schwimmtour auf eine Schar von zwanzig der größten englischen Halunken gestoßen war, die er je gesehen hatte (natürlich in voller Rüstung und bis an die Zähne bewaffnet), die es auf eine Galeere voller Nonnen und Waisen unterwegs zur heiligen Insel Iona abgesehen hatten. Eine Ruchlosigkeit dieses Ausmaßes konnte er kaum ignorieren (wohl kaum, dachte sie, da Piraten ja für ihre Menschenfreundlichkeit bekannt waren) und war an Bord gesprungen, um den Bedrängten beizustehen und die Halunken – mit nur einem Dolch bewaffnet – zu besiegen. Als er zur Rettung eines der Kinder geschritten war, das die Engländer über Bord werfen wollten, hatte

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