Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
wollte er nicht. Sie hätte eigentlich nicht so enttäuscht sein dürfen.
»Ein Siebenjähriger hat mich angefallen.«
»Was Ihr nicht sagt«, höhnte sie und schüttelte den Kopf ob der lächerlichen Erklärung. Er konnte wirklich nicht ernst bleiben.
»Sagt mir nur eines … geschah es wegen meines Anliegens?«
»Nein«, erwiderte er eisern, »es hatte nichts mit dir zu tun. Ein kleiner Schnitt, mehr ist es nicht. Ich war nie in echter Gefahr.«
Sie spürte nun, dass er die Wahrheit sagte und empfand unendliche Erleichterung. Diese merkwürdigen und widersprüchlichen Gefühle, die sie ihm entgegenbrachte, verwirrten sie, doch wusste sie eines: Sie wollte nicht, dass er verletzt wurde.
Ihr Vater würde seinen Kopf auf einer Pieke aufgespießt sehen wollen, falls er seiner je habhaft würde. Sie verdrängte den grauenhaften Gedanken. Dazu würde es nicht kommen. Irgendwie würde sie ihn schützen können.
»Seid Ihr sicher?«
Er lächelte.
»So leicht entkommst du deinem Versprechen nicht. Wäre da nicht Megs Salbe, würde ich dich jetzt festhalten.«
Ihr Herz schlug aufgeregt.
»Heißt das …?«
»Ja, deine Nachricht ist auf den Weg gebracht.«
Ellie sank vor Erleichterung zusammen. Sie hatte das Gefühl, eine schwere Last wäre von ihr abgefallen. Ihre Familie würde sich noch immer Sorgen machen, aber wenigstens wissen, dass sie am Leben war.
»Danke«, sagte sie mit glühendem Blick.
»Bedanke dich nicht zu früh, Mädchen«, sagte er mit teuflischem Augenzwinkern. Es war nicht jenes leichtsinnige Blinzeln, das man einfach abtun konnte, sondern etwas Verbotenes, Verheißungsvolles.
»Die nächsten Tage bist du mein.«
Mein. Ihr Herz tat einen komischen kleinen Salto. Allein die Art, wie er es sage, jagte ihr Schauer der Hitze und Erregung durch die Adern.
Es ist ohne Bedeutung, sagte sie sich. Aber zum ersten Mal im Leben fragte Ellie sich, ob sie sich nicht mehr zugetraut hatte, als sie bewältigen konnte.
Herrgott, wie gern er sie verwirrte. Ein Blick auf ihre weichen, errötenden Wangen, und Erik empfand tiefe Befriedigung. Eigentlich schrecklich, dass ihm ihr Unbehagen Vergnügen bereitete, aber sie hatte ihn tagelang gepeinigt – es war nur recht und billig, dass er sich revanchierte.
Sie konnte es abstreiten, soviel sie wollte, aber Ellie war weit davon entfernt, ihm gegenüber gleichgültig zu sein. Das hatte ihm ihr Gesicht verraten, als sie in die Höhle stürzte, zutiefst besorgt um ihn. Doch als sie seine Brust gesehen hatte, hatte sich ihr Ausdruck verändert.
Mit bewundernden weiblichen Blicken hatte Erik reichlich Erfahrung, konnte sich aber nicht besinnen, dass er jemals körperlich darauf reagiert hätte. Er verspürte wieder eine Woge der Befriedigung, diesmal aber viel tiefer – und viel härter.
Aber nicht annähernd so hart, wie er unter ihrer Berührung geworden war. Erik runzelte die Stirn. Er hatte sich gefühlt, als würde er aus seiner verdammten Haut fahren. Ihre Hände auf seiner Brust, dann tiefer auf seinem Leib, ihre Finger nahe an seinem Schwanz – er war vor Verlangen fast wahnsinnig geworden. Er hatte danach gelechzt, sie auf sich zu ziehen.
Sicher hatten alle Anwesenden seine Reaktion bemerkt – nur Ellie nicht. Aber gespürt hatte sie es auch. Dies und ihre neugierigen Blicke auf die unteren Bereiche des Plaids hatten seine Qual nur gesteigert.
Sein Verlangen nach dem kleinen Kindermädchen ließ sich immer weniger ignorieren, und da er nun wusste, dass es um sie ähnlich stand …
Ob er seine Absicht, die nächsten Tage mit ihr zu verbringen, nicht überdenken sollte? Aber sobald das Tagestraining erledigt war, hatte er bis zum Treffen mit den McQuillans wenig zu tun, und sie verdiente ein wenig Vergnügen. Möglich, dass die Situation ihm lästig wurde, aber sie würde ihm nie entgleiten.
Sie stand auf und machte sich mit dem Feuer zu schaffen, nicht weil es nötig gewesen wäre, sondern um etwas zu tun zu haben, wie er argwöhnte. Als sie ihren Sitz auf dem Stein wieder einnahm, hatte sie sich wieder gefasst und sah ihn auf ihre sachliche, direkte Art an, an die er sich allmählich gewöhnte.
Sie wusste nun, wie es um ihn stand, und sie würde sich davon nicht beirren lassen. Es hätte ihn ärgern sollen, stattdessen fand er es seltsam entspannend, jemanden zu haben, der nichts von ihm erwartete. Sie plauderte und flirtete nicht, wie man es erwartet hätte, was bedeutete, dass sie sich schließlich über alles Mögliche unterhielten, so auch
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