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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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liegen.

15
    A m nächsten Tag lag Ellie in Hawks Arme gekuschelt da, den Kopf an die warme, harte Mauer seiner von Leder umhüllten Brust gedrückt, im köstlichen Nachglühen ihrer gemeinsamen Höhepunkte schwelgend. Sie lauschte dem Schlag seines Herzens – für sie das schönste Geräusch, das sie sich denken konnte.
    Sie hatte es mit ihm gemacht. Was sich gestern zugetragen hatte, war keine Phantasie. Dass ein Mädchen wie sie einen Mann wie ihn – buchstäblich – in der Hand halten und ihn zu den Gipfeln wilder Leidenschaft führen konnte, war eine schwindelerregende Entdeckung. Die erste Kostprobe sinnlicher Macht hatte sie fast trunken gemacht. So trunken, dass sie wie eine Schlampe am helllichten Tag zur Scheune geschlichen war, zu einem weiteren verbotenen Stelldichein.
    Es war sündhaft. Schlecht. Eine Sünde gegen Gott und ein Bruch des Verlöbnisses mit Ralph. Sie wusste es, doch als er im Garten hinter sie getreten war und ihr zugeflüstert hatte, sie solle zu ihm in die Scheune kommen, war ihr Körper von all jenen köstlich dunklen Empfindungen überflutet worden. Gewissen und Verlangen hatten nur ganze dreißig Sekunden miteinander im Streit gelegen. Die Versuchung war jetzt, da sie einen Vorgeschmack bekommen hatte, viel stärker geworden.
    Sie beschwichtigte ihr schlechtes Gewissen, indem sie sich einredete, sie richte keinen dauernden Schaden an und hätte diese wenigen selbstsüchtigen gestohlenen Glücksmomente nach Jahren untadeligen Anstands und ständiger Fürsorge um andere redlich verdient. Freilich wusste sie, dass sie nur versuchte, etwas zu rechtfertigen, was man nicht rechtfertigen konnte – egal wie richtig es sich anfühlte.
    Und es fühlte sich richtig an. Wenn sie in seine Augen blickte, während er sie berührte – während sie ihn berührte – und sie einander zum ultimativen Höhepunkt brachten, um in ein Reich unvorstellbarer Ekstase katapultiert zu werden, wusste sie, dass sie nie wieder Ähnliches empfinden würde. Es mochte ein Fehler gewesen sein, denn sie würde mit dem Wissen um das leben müssen, was ihr fehlte.
    Aber bedauern konnte sie es nicht.
    Sie schmiegte sich enger an ihn und seufzte. Sie wollte diesen Moment festhalten, solange es ging. Wer hätte gedacht, dass Lady Elyne de Burgh, eine der reichsten Erbinnen Irlands, sich damit begnügen würde, in einer windschiefen Scheune auf einem Heuhaufen zu liegen, in der Nase muffigen Stallgeruch, von den stählernen Armen eines Piraten festgehalten?
    Nie aber hatte sie sich so geliebt und behütet gefühlt – oder so glücklich.
    Beinahe gelang es ihr, sich davon zu überzeugen, dass dies etwas Besonderes bedeutete. Dass diese Gefühle, die sie weckten, wenn sie einander berührten, nicht nur Lust waren. Dass er dieselbe ans Herz rührende Verbindung wie sie fühlte, wenn sie in seine Augen sah.
    Beinahe.
    Mochte es sich auch noch so richtig anfühlen, sie durfte nicht vergessen, dass es nur vorübergehend und nicht ernst war. Leidenschaft um der Leidenschaft willen . Doch fiel es ihr immer schwerer, dies im Gedächtnis zu behalten, da ihre eigenen Gefühle so konfus waren.
    Sie wusste gar nicht, wie alles hatte geschehen können. Sie hätte ihre Emotionen nicht mit Leidenschaft verquicken sollen. Sie wusste, was für ein Typ Mann er war – für sie in jeder Hinsicht falsch –, und sie wusste, dass es nur zu Liebeskummer und Enttäuschung führen würde, wenn sie ihre Gefühle an ihn verschwendete. Und doch empfand sie etwas für ihn. Mehr als für sie zuträglich war.
    Wäre es nur sein Äußeres gewesen, hätte sie ihm viel leichter widerstehen können. Doch sie fühlte sich zu ihm hingezogen wie noch zu keinem Mann zuvor. Er kostete das Leben bis zur Neige aus, machte alles zu einem Abenteuer. Er rief ihr all das in Erinnerung, was ihr im Leben fehlte – Spaß, Erregung und Leidenschaft. Mit ihm würde das Leben nie langweilig sein.
    Angesichts seiner überbordenden, stets auf einem schmalen Grat balancierenden Persönlichkeit konnte der Gedanke an Beständigkeit und Stabilität gar nicht aufkommen. Sie wollte glauben, dass sie ihm nicht gleichgültig war, war aber nicht sicher, ob er zu einer Beziehung fähig war – ob er sich auf jemanden in seinem Leben einlassen würde. So sehr sie seinen Gleichmut und seine Unbeirrbarkeit bewunderte, waren es doch diese Eigenschaften, die ihre Wachsamkeit auf den Plan riefen. Nichts schien an ihn heranzukommen, weder Gefahren noch Menschen.
    Aber je mehr Zeit sie

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