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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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dies keine Antwort wert war.
    Sie standen auf, brachten ihre Kleidung in Ordnung und schüttelten Schmutz und Stroh ab. Wenn Catherine und Edmond sie jetzt hätten sehen können! Wie oft hatte sie ihre jüngeren Geschwister aus der Scheune gescheucht und sie wegen ihrer verschmutzten Kleider gescholten. Ellie sah aus, als hätte sie sich in Schmutz und Stroh gewälzt – was der Wahrheit entsprach.
    Die Aura des Verbotenen wurde durch den Umstand gesteigert, dass sie voll bekleidet waren. Sie konnte nicht riskieren, dass jemand sie ertappte, außerdem war für Hawk die Zeit knapp. Heute war keine Zeit für zärtliche Erkundungen geblieben. Sie argwöhnte, dass sie den Grund kannte. Ihrem Traumparadies war ein baldiges Ende beschieden.
    Er schlang seinen Schwertriemen über eine Schulter und griff nach Streitaxt, Schwert und nach dem Schild, das er an eine der hölzernen Boxen gelehnt hatte. Dem Geruch nach mussten sich Schafe darin befinden.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir die Insel verlassen?«, fragte sie.
    Er zuckte zusammen.
    »Ach, Mädchen, du verstehst es, dem Selbstvertrauen eines Mannes einen tüchtigen Dämpfer zu versetzen. Langweilst du dich schon mit mir?«
    Sie lächelte, ließ sich aber durch seine Neckerei nicht ablenken.
    »Dein Selbstvertrauen ist völlig intakt. Also … wann?«
    Er seufzte.
    »Morgen spätabends.«
    Ihr Herz sank erschrocken. Lieber Gott, keine zwei Tage mehr. Sie merkte, wie sie seinem Zauber erlegen war, als die volle Wahrheit sie traf: Sie wollte gar nicht nach Hause, sie wollte ihn. Sie biss sich auf die Lippen und hob den Blick, auf der Suche nach Anzeichen eines Gefühls, doch blieb seine Miene ausdruckslos.
    »So bald?«
    Er zuckte mit den Achseln und sah sie mit lausbübischem Grinsen an.
    »Ich könnte mich ja entschließen, dich zu behalten.«
    Ihr Herz tat einen plötzlichen Sprung. Aber er meinte es natürlich nicht im Ernst. Sie brachte ein nichtssagendes Lächeln zustande, um den dumpfen Schmerz in ihrer Brust zu verbergen.
    »Das würde meiner Familie nicht gefallen.«
    Sie glaubte, in seinem Blick etwas aufblitzen zu sehen, doch es war vorbei, ehe sie es deuten konnte.
    »Ich könnte dich zum Bleiben zwingen«, sagte er spielerisch, doch mit sonderbarer Schärfe.
    Sie glaubte keinen Moment, dass er es so meinte. Er war viel zu ehrenhaft, um etwas so Brutales zu tun. Das wusste sie jetzt.
    »Die Piraten-Spielerei kann mich nicht täuschen.«
    Er zog eine Braue hoch.
    »Nein?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Weißt du, was ich glaube?«
    »Ich wage keine Vermutung.«
    Sein Sarkasmus konnte sie nicht beirren.
    »Ich glaube, dass diese Insel Teil des Landes war, das deinem Clan weggenommen wurde.« Deshalb kannte er sich hier so gut aus. Er durchstreifte die Insel, wie er es jahrelang getan hatte. Die Höhlen. Die Sauna. Obwohl er versucht hatte, sie auf ihren Ausflügen von den Inselbewohnern fernzuhalten, hatten diejenigen, die ihnen begegneten, ihn mit größter Hochachtung behandelt – fast wie einen König.
    »Als der alte Mann aus dem Dorf dich taoiseach genannt hat, war es kein Irrtum, denke ich.«
    Sie wartete auf eine Reaktion, die anzeigte, dass sie richtig geraten hatte, doch blieb seine Miene nichtssagend.
    »Ach, schon wieder dieses Thema?« Er schüttelte mit spöttischer Enttäuschung den Kopf.
    »Du solltest das Geschichtenerzählen mir überlassen. Ich kann es besser als du. Was immer dir an Träumen durch den Kopf gehen mag, Kleines, ich bin ein Geächteter, ein Ausgestoßener. Vergiss das nicht.«
    Sein warnender Ton festigte in ihr die Überzeugung, dass mehr dahintersteckte und er nicht wollte, dass sie es wusste. Ebenso klar war, dass er es ihr nicht sagen würde. Sie würde nie erfahren, ob dies einen Unterschied machte.
    Erik war fassungslos. Wie zum Teufel hatte sie die Wahrheit erraten? Nie hätte er ihr verraten dürfen, dass sein Clan sein Land verloren hatte. Er hatte es nur getan, weil er nicht wollte, dass sie sich gekränkt fühlte. Doch genau das war nun geschehen.
    Er hätte wissen müssen, dass sie nicht imstande war, es nicht ernst zu nehmen. Ellie gehörte zu den Mädchen, die alles ernst nahmen.
    Er ahnte die Gefahr – wusste, dass sie zu anhänglich wurde –, doch er konnte sich von ihr nicht fernhalten. Eine kleine Kostprobe von ihr war nicht annähernd genug. Sie hatte nur seinen Hunger nach mehr gesteigert. Nach viel mehr.
    Wie es sich gezeigt hatte, war es nicht die Sauna gewesen – seine Beherrschung war heute ebenso

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