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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verzog das Gesicht.
    „Ich bin euch gefolgt in der Hoffnung, eine weitere Gelegenheit zu erhalten, doch der erste Pfeil hatte dich vorsichtig gemacht. Du bist immer bei den anderen geblieben, stets umringt von Kriegern, und hast dich nicht einmal mehr davongestohlen, um mit Averill allein zu sein. “
    Kade betrachtete ihn unbewegt. „Und der Stein, der von der Mauer gefallen ist?“
    „Richtig, der Stein. Ich weiß genau wie du von den Geheimgängen hier. Dein Vater hat mir vor Jahren im Rausch davon erzählt. Überaus nützlich, diese Tunnel.“
    „Und der zweite Pfeil?“, fragte Kade, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    Domnall nickte. „Damit habe ich die Sache eigentlich als erledigt betrachtet. Ich wollte schon mitsamt Truhe in die Burg einreiten und fordern, was mir zusteht, dachte mir aber, dass ich mich vorher vielleicht besser erkunden sollte, ob du auch wirklich tot bist. Ich konnte schlecht Ansprüche erheben, ehe ich nicht sicher wusste, dass du nicht mehr unter den Lebenden weilst.“ Er verzog missmutig den Mund. „Du bist wahrlich der größte Glückspilz, der mir je untergekommen ist. Ich konnte es nicht fassen, als ich mich durch den Geheimgang in die Burg stahl und dich mit Averill streiten hörte. Es ging darum, dass du sie unbedingt in den Wald zum Kräutersammeln begleiten wolltest. Du warst nicht nur nicht tot, sondern auch noch auf den Beinen und höchst munter, als wäre nichts geschehen. “
    Ungehalten schüttelte er den Kopf. „Also habe ich mich durch die Gänge zurück nach draußen geschlichen und gewartet, bis die Truppe aus dem Burghof ritt. Ich bin ihr gefolgt, bis zu der Stelle, an der die Krieger die Binsen zu schneiden begannen. Dort habe ich überlegt, ob ich durch die Geheimgänge zurückkehren sollte, um dich zu töten. Aber da ich schon beim Versuch, dich mit dem Stein zu erschlagen, beinahe erwischt worden wäre, hielt ich es für sicherer, zunächst in aller Offenheit auf die Burg zu gelangen und es dann zu tun. Also habe ich die Wunde wieder aufgerissen und bin auf Averill zugetaumelt. Und sie hat genau das getan, was ich erwartet habe, nämlich mich hergebracht.“
    „Und dann wolltest du deinen Plan in die Tat umsetzen. Doch anstatt mich zu erwischen, hast du Brodie erstochen“, stellte Kade finster fest.
    „Aye“, erwiderte Domnall nüchtern. „Wie ich schon sagte, du bist ein Glückspilz.“ Sein Auge begann zu zucken, zudem knirschte er mit den Zähnen. „Ich hätte wissen müssen, dass etwas nicht stimmt, als ich Averill nicht im Bett liegen sah“, gestand er. „Doch ich habe gedacht, ihr schlaft getrennt, so wie manche Eheleute es eben tun. Wer hätte gedacht, dass du diesen Bastard in deinem Bett nächtigen lässt und dir ein anderes suchst?“
    Kade schwieg eine Weile. „Woher hast du die Wunde?“, fragte er schließlich.
    „Von mir. “
    Kade fuhr augenblicklich herum, als er diese Worte von hinten vernahm - und ihm war, als würde ein Geist im Türrahmen stehen. Es war sein Cousin Ian, offenbar war er gerade von den Toten erstanden. Er wirkte bleich und grimmig und hielt eine Hand schützend an den Bauch gepresst. Womöglich hätte Kade ihn tatsächlich für eine auf Rache sinnende Erscheinung gehalten, wenn nicht Will, Gawain und Fergus hinter ihm im Eingang gestanden hätten. Ein Lächeln trat auf Kades Lippen und wurde langsam breiter. Ian lebte.
    „Unmöglich! Ich habe dich getötet!“ Domnall winselte die Worte fast.
    „Falsch! Du hast es versucht“, entgegnete Ian angewidert, ehe er sich an Kade wandte. „Ich bin gerade erst eingetroffen, wäre aber schon gern früher gekommen. Doch war ich dazu nicht in der Lage.“ Er wies auf seinen Leib und verzog das Gesicht. „Ein Schwert im Bauch hat mich aufgehalten.“
    „Ein Geschenk von Dom etwa?“, fragte Kade trocken.
    „Aye“, erwiderte er. „Wir hatten die Truhe geholt und befanden uns wieder auf dem Weg nach Mortagne. Abends haben wir haltgemacht, um das Nachtlager aufzuschla-gen. Ich wachte auf und hatte eine Klinge im Bauch. Als ich Domnall erblickte, war ich so rasend vor Wut über den Verrat, dass ich mein eigenes Schwert ergriff, um es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen. Doch dann verlor ich die Besinnung. Als ich eine ganze Weile später wieder zu mir kam, war Angus tot und Domnall mit der Truhe über alle Berge. Ich glaubte, er würde sich nach Frankreich oder sonst wohin absetzen. Nie hätte ich gedacht, dass er die Dreistigkeit besitzen könnte, nach Stewart zu

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