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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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nach dir und deinen Brüdern der Nächste in der Rangfolge. Daher falle die Aufgabe mir zu. “
    Er schnitt eine Grimasse. „Damals verwarf ich die Vorstellung, doch die Saat war gelegt, und der Gedanke verfolgte mich. Ich als Laird über meine eigenen Ländereien und mein eigenes Volk! Der Krieger, der die geknechteten
    Diener und Kämpfer von drei trunkenen Trotteln befreite, die es gar nicht verdienten, als Herren über ihnen zu stehen.“ Er schüttelte den Kopf. „Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch gar nichts von der Truhe voller Münzen, aber ich wollte als Laird über Stewart herrschen. “
    Er verstummte kurz, ehe er fortfuhr. „Als eine Woche vergangen war und du immer noch nicht das Bewusstsein wiedererlangt hattest, sah ich es schon so kommen. Eine halbe Woche später war ich mir sicher, dass du nicht wieder gesund werden würdest und ich derjenige sei, der deinen Vater zum Rücktritt zwingen, Stewart für sich beanspruchen und das Anwesen übernehmen würde.“ Er verzog den Mund. „Und diese Perspektive gefiel mir. Der Wunsch wurde regelrecht quälend, und als du plötzlich nach deinem langen Schlaf doch noch aufgewacht bist, konnte ich nicht in die Freude der anderen einstimmen, sondern verspürte nichts als Enttäuschung, ja, sogar Wut. Woraufhin ich beschloss, ein wenig nachzuhelfen, damit du endlich vor deinen Schöpfer trittst und ich all das erhalte, was ich verdiene.“
    „All das, was mir gehört, meinst du“, warf Kade spöttisch ein. Und als Domnall nur mit den Schultern zuckte, fragte er ungläubig: „Und du hattest nicht die geringsten Skrupel?“
    „Du warst mir im Weg“, erwiderte Domnall.
    Das schlichte Eingeständnis ließ Kades Kinn nach oben zucken, als wäre er geschlagen worden. Er presste kurz die Lippen zusammen, ehe er fragte: „Und Ian und Angus?“ „Nun, nachdem du uns alles über die Truhe erzählt hattest, wollte ich auch die“, gab Domnall mit schiefem Lächeln zu. „Sie hätte mir alles erleichtert. Angus hatte ja schon darauf gedrängt, dass ich deinen Platz auf Stewart einnehmen solle. Doch das war, bevor wir von den Goldmünzen erfahren hatten, die du beiseitegeschafft hast, um es später zum Wohle des Anwesens zu verwenden. Aber ich habe Angus und Ian nicht genügend vertraut, um vorzuschlagen, dass wir uns die Münzen teilen könnten, wenn ich dich erst einmal aus dem Wege geschafft hätte, und deshalb „Sie hätten sie auch gar nicht genommen. Doch selbst wenn, wäre mehr als genug für alle da gewesen“, fiel er ihm ins Wort. „Du hättest sie also nicht umbringen müssen.“
    „Aye, aber wie viel leichter hätte ich die Leute hier dazu bringen können, sich auf meine Seite zu schlagen und gegen ihren Laird und dessen Söhne zu ziehen, wenn ich den ganzen Schatz besessen hätte. Zudem sehnte ich mich nach all den Sklavenjahren zur Abwechslung einmal nach Bequemlichkeit und den angenehmen Dingen des Lebens.“
    „Du hast nicht die Spur eines Gewissens“, stellte Kade ungläubig fest und fragte sich, wie er dies all die Jahre hatte übersehen können.
    „Aye, das hat mein Kindermädchen auch immer gesagt -und es als Makel hingestellt“, fügte Domnall amüsiert hinzu. „Aber ich habe nie so recht verstanden, wozu ein Gewissen gut sein soll. Warum sollte man sich nicht nehmen, was man will? Und weshalb solltest du Laird werden und nicht ich? So stark war dein Wunsch danach doch gar nicht, sonst hättest du dich schon mit deinem Vater angelegt und dir Stewart genommen, als Merry dich in jenem Brief darum gebeten hat.“ Er zuckte mit den Schultern.
    „Also hast du Ian und Angus umgebracht und bist anschließend hergeritten?“, hakte Kade nach. Er klang seltsam ruhig.
    „Nay, zunächst bin ich nach Mortagne aufgebrochen, weil ich dich noch immer auf der Burg wähnte. Ich wollte dort mit derselben rührseligen Geschichte aufkreuzen, die ich dir aufgetischt habe, als ich wieder zu mir kam. Auf dem Rückweg nach Stewart wollte ich dich dann beseitigen. Doch als ich einen Tagesritt von Mortagne entfernt rastete, hörte ich vom Fluss her jemanden sprechen, und war überrascht, Averill und ihre Magd im Wasser zu sehen. Und als du dich schließlich zu ihr gesellt hast und die anderen verschwanden ... nun, das war wie ein Geschenk Gottes. Offenbar ist es auch sein Wunsch, dass ich Stewart bekomme.“
    „Du hast den Pfeil abgeschossen“, stellte Kade fest.
    „Aye, aber du hast dich bewegt, und so habe ich versehentlich beinahe Averill getötet.“ Er

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