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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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weg, ließ den Kopf aber sogleich noch einmal herumfahren, die Augen vor Schreck geweitet, als er tatsächlich jemanden hinter sich erblickte.
    „Cousin!“
    Domnalls entsetzter Ausruf ließ Kade, der gerade die Tür schloss, kurz innehalten. Als er fragend die Brauen hob, schien Domnall sich wieder zu fangen. Er wandte sich halb um und brachte ein Lächeln zustande, das gezwungen wirkte. „Im ersten Moment fürchtete ich, es sei deine Frau Gemahlin, gekommen, um mir die Hölle heißzumachen, weil ich das Bett verlassen habe.“
    „Aye, das würde sie, wenn sie es wüsste“, erwiderte Kade ruhig und drückte die Tür zu. „Du solltest dich hinlegen. Averill hat dich mit viel Mühe zusammengeflickt, und nun machst du alles wieder zunichte.“
    „Gleich. Ich genieße die frische Luft“, entgegnete Domnall eine Spur zu schroff. „Ist irgendetwas geschehen?“, fragte er.
    Als Kade ihn nur eindringlich ansah, fuhr er fort: „Ich habe Gawain und Will über den Burghof auf die Stallungen zugehen sehen, ehe du hereinkamst, und sie blickten beide recht grimmig drein.“
    „Sie suchen Fergus, um ihn zu mir zu schicken.“
    „Warum? Was ist passiert?“
    Kade zog die Augenbrauen zusammen. „Was lässt dich glauben, dass etwas passiert sei?“
    Domnall zögerte und sah ihn aus schmalen Augen wachsam an. „Nun, wie ich bereits sagte, sahen Will und Gawain ziemlich ungehalten aus und ...“ Noch während er sprach, warf er einen Blick aus dem Fenster und brach ab, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte.
    „Was ist?“, fragte Kade.
    „Ein einzelner Reiter ist gekommen“, murmelte der Krieger. Er trat näher ans Fenster und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. „Er sieht aus wie ..."
    Domnall verstummte und schüttelte den Kopf, als versuchte er, einen unangenehmen Gedanken zu verscheuchen, ehe er sich wieder Kade zuwandte. „Was also ist geschehen?“
    Kade hatte nicht einmal angedeutet, dass irgendetwas geschehen sei, beantwortete die Frage aber dennoch. „Brodie ist tot. “
    „Brodie“, raunte Domnall und zog die Brauen leicht zusammen.
    „Aye“, bestätigte er. „Er wurde erstochen, in meinem Bett.“
    Domnall verzog ungehalten den Mund. „Was hatte er dort verloren?“
    „Ich erzähle dir, dass mein Bruder in meinem Bett erstochen wurde, und du fragst nicht, wer es getan hat oder warum? Nur, was er dort verloren hatte?“ Schweigend maßen sie einander mit Blicken. Anstatt von seines Bruders Übergriff auf Averill zu berichten, sagte Kade nur: „Dort ist er jedenfalls hingeraten, und dort hat man ihn liegen lassen.“
    „Hmm.“ Domnall wandte sich nach rechts, fort von Fenster und Bett - und fort von Kade. Am Kamin blieb er stehen, stützte sich mit einem Arm auf dem Sims ab und starrte einen Moment lang in die kalte Asche. „Du weißt, dass ich es war, oder? Ich habe mich verraten, als du hereinkamst. “
    „Vermutet habe ich es“, gab Kade zu, „aber bis zu diesem Augenblick war ich mir nicht sicher.“
    Der andere schnaubte und drehte sich zu ihm um, ein kleines Messer in der Hand, dem Kade keinerlei Bedeutung beimaß. Er war fast genesen. Domnalls Verletzung war zwar ebenfalls alt, jedoch gerade erst wieder aufgegangen - und ein gut platzierter Hieb würde ihn außer Gefecht setzen.
    „Warum?“, fragte Kade fassungslos. Zwar standen sie beide sich nicht so nahe, wie er und Ian es getan hatten, doch auch Domnall war sein Cousin. Er war der Sohn von Eachann Stewarts jüngerem Bruder, einem Trunkenbold und Tunichtgut, der kurz nach Domnalls Geburt noch recht jung gestorben war. Auch Domnall war in Onkel Simons Obhut gegeben worden, und obgleich Kade sich stets besser mit Ian verstanden hatte, betrachtete er ihn immer als Verwandten und Freund. So vieles hatten sie gemeinsam durchgemacht, und er konnte nicht recht nachvollziehen, was ihn zu seinen Taten bewogen haben mochte.
    „Warum?“, wiederholte Domnall Kades Frage und verzog das Gesicht. „Ja, ich denke, ich schulde dir eine Antwort.“ „Wenigstens das“, bekräftigte Kade.
    Der andere nickte und zuckte mit den Schultern. „Nachdem wir Schiffbruch erlitten hatten und du so lange besinnungslos zwischen Leben und Tod schwebtest, meinte Angus, dass wir dein Vorhaben zu Ende führen müssten, falls du stirbst. Wir würden nach Stewart gehen und deinem Vater den Titel entreißen müssen, um die Verwaltung des Anwesens in deinem Namen zu übernehmen. Das wäre es, was du dir wünschen würdest, sagte er, und ich sei

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