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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sich zu erleichtern, und als sie schließlich vorhin haltgemacht hatten, um das Nachtlager aufzuschlagen, hatte er sie und Bess hierhergeführt, damit sie sich frisch machen konnten. Averill glaubte kaum, dass sie einen besseren Ehemann hätte finden können.
    Sie hörte männliches Gelächter und schaute neugierig nach rechts. Will und Kade badeten hinter der Flussbiegung und konnten sie wegen dieser nicht sehen, waren jedoch in Rufweite. Sie fand es beruhigend, zu wissen, dass sie da waren.
    „Ich habe die Nase voll vom Wasser, Mylady“, verkündete Bess. „Ich gehe zurück ans Ufer.“
    „Ich denke, ich bin auch so weit“, sagte Averill widerstrebend und tauchte rasch noch einmal unter, um sich die Seife von Haar und Körper zu spülen. Als sie wieder an die Oberfläche kam, war Bess bereits aus dem Fluss gestiegen und trocknete sich mit einem der Leinentücher ab, die sie mitgebracht hatte. Während sie ebenfalls an Land watete, wrang sie sich die ärgste Nässe aus dem Haar, ehe sie von ihrer Magd ein sauberes Tuch zum Abtrocknen entgegennahm und ihr dankte. Nachdem sie sich abgerieben hatte, war Bess schon angezogen und stand mit Averills Unterkleid bereit, um ihr beim Anlegen zu helfen.
    Sie waren gerade fertig und klaubten die feuchten Tücher auf, um sie wieder mit zum Lager zu tragen, als Kade am Rande der Lichtung erschien. Zuerst steckte er nur den Kopf aus den Büschen und schaute sich um, doch als er sah, dass sie beide aus dem Wasser und geziemend bedeckt waren, trat er gänzlich aus dem Unterholz und trat auf sie zu, dicht gefolgt von Will.
    Da Kades eigene Männer vom Überbringen der Botschaft noch nicht zurück waren, hatte Will darauf bestanden, ihn zusammen mit einer kleinen Armee Krieger nach Stewart zu begleiten. Zumindest war dies der Vorwand gewesen, den sie Averill auf die Nase gebunden hatten, obgleich sie wusste, dass mehr dahintersteckte. Die beiden waren so leichtsinnig gewesen, die Lage auf Stewart und Kades Vorhaben, seinem Vater den Titel zu entreißen, an der Tafel in der großen Halle zu besprechen. Es war töricht genug von ihnen gewesen, dort darüber zu reden - viel törichter aber noch anzunehmen, dass ihr Gespräch nicht belauscht würde, und so machte die Sache die Runde. Bess hatte den Klatsch aufgeschnappt und ihr zugetragen. Sie ritt ihrer neuen Heimstatt nicht so unwissend entgegen, wie die beiden Männer hofften.
    Averill wusste, dass Will und ihr Gemahl nicht wollten, dass sie sich sorgte, empfand es aber dennoch als beleidigend, dass die beiden sie wie ein schwächliches weibliches Wesen behandelten, das bei jeder Gelegenheit in Ohnmacht fiel und mit Samthandschuhen angefasst und vor der har-sehen Wirklichkeit geschützt werden musste. Hatten sie auch nur einmal daran gedacht, dass sie in dieser Angelegenheit vielleicht von Nutzen sein könnte? Sie bezweifelte es ... und hegte den festen Vorsatz, den beiden, sobald sie Stewart erreichten, ihren Trugschluss vor Augen zu führen.
    „Komm, Bess, ich geleite dich zum Lager zurück“, sagte Will und bot der Frau seinen Arm an, während Kade schnurstracks auf Averill zuschritt.
    Die Magd warf ihr einen Blick zu, doch sie konnte die Augen nicht von Kade abwenden. Etwas an der Art, wie er sich ihr näherte, sorgte dafür, dass sie sich wie ein Kaninchen fühlte, das von einem Fuchs gestellt wird. Sie sah, dass Bess sich von Will fortführen ließ, und zwang sich, ihrem Gemahl entgegenzulächeln, trat dabei jedoch unsicher zurück, ehe ein Baumstamm ihr Einhalt gebot.
    Das ließ Kade die Stirn runzeln und einen Schritt entfernt von ihr stehen bleiben. „Habt Ihr etwa Angst vor mir, Frau?“
    „N-nein“, erwiderte sie und verzog das Gesicht, als ihr Stottern die Antwort Lügen strafte. Sie merkte, wie kindisch sie sich benahm, und trat entschlossen vor, sodass sie nur noch eine Haaresbreite trennte und ihr Busen seine Brust streifen würde, wenn sie einmal tief einatmete.
    Das ließ ihn lächeln. „Wie fühlt Ihr Euch?“, erkundigte er sich.
    Averill blinzelte verdutzt, da sie nicht so recht wusste, weshalb er fragte. Waren ihre Wangen etwa blass oder eingefallen? Diese Möglichkeit ließ sie die Stirn runzeln, doch sie erwiderte höflich: „Gut, mein Gemahl. Und Ihr?“
    Kade lachte leise. „Ich wollte wissen, ob die Reise Euch Unannehmlichkeiten bereitet hat“, erklärte er. „Fühlt Ihr Euch noch wund vom Brautbett?“
    „Oh!“ Sie errötete. „Nein.“
    „Gut“, entgegnete er, neigte den Kopf und küsste

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