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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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Soldat«, stellte Will fest. »Und falls ich mich nicht sehr irre, werden wir noch vor dem Mittag richtig Grund zum Fröhlichsein bekommen.«
    Juni 3133, Sommer
    »Blockiert?«, fragte Nicholas Darwin über das Funkgerät des Panzers nach. »Was soll das heißen, die Straße ist blockiert?«
    »Die Highlanders haben eine Felswand gesprengt und damit die Straße verschüttet, Sterncolonel«, meldete die von Funkstörungen verzerrte Stimme des Anführers von Scoutteam Gamma. »Hier kommt nichts auf Rädern oder Ketten durch, bis wir den Weg freigeräumt haben.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Höchstens zwei Stunden. Wir holen einen BergbauMech nach vorn, um die Arbeit zu erledigen.«
    Zwei Stunden. Nicholas schaute zur Sonne, die immer höher stieg. Die Zeit verging unaufhaltsam. Zeit, die er nicht hatte. »Kommen Schweber vorbei?«
    »Neg, Sterncolonel. Der Schutt ist zu uneben und zu steil.«
    »Dann schicken wir die Infanterie hinüber.« Er schaltete auf allgemeine Befehlsfrequenz. »Alle sprungfähigen Truppen vor. Wir verschwenden hier die Zeit des Galaxiscommanders.«
    Nach zwei Stunden harter Arbeit war die Straße wieder frei. Nicholas schaute zu, wie die ersten Radfahrzeuge der Stahlwölfe die enge Durchfahrt passierten.
    »Auf der anderen Seite neu formieren«, befahl er. »Wir haben nichts mehr von der Infanterie gehört«, erwähnte Sterncaptain Greer.
    »In diesen Bergen ist das nicht weiter überraschend.«
    Will, Lexa und Jock lagen auf einem Bergkamm und schauten nach Westen auf die Straße hinab. Ein Berghang, der Sekunden zuvor noch leer gewesen war, wimmelte jetzt von Gestalten in StahlwolfUniform und Gefechtspanzer.
    »Das sind sie, oder?«, fragte Lexa. Sie legte das Lasergewehr auf eine der Gestalten an und schüttelte bedauernd den Kopf. »Noch außer Reichweite.«
    »Aye, das sind sie«, bestätigte Will.
    »Ich dachte, sie hätten schweres Geschütz dabei«, sagte Jock. »Bist du sicher, dass das die Hauptstreitmacht ist?«
    »Das ist der einzige Weg durch den Pass«, stellte Will fest. »Gehen wir zurück und melden dem Truppführer, was wir gesehen haben. Vielleicht bekommen wir unser altes Schützenloch zurück.«
    »Ein guter Plan«, stimmte Lexa zu. »Gefällt mir.«
    Jock nickte. »Gehen wir.«
    Die drei schoben sich rückwärts davon, bis sie unter der Kammlinie in Deckung waren, dann standen sie auf und hasteten zurück zu den eigenen Reihen.
    »Wahrscheinlich werden wir unterwegs auch noch von unseren Leuten abgeknallt«, murrte Jock, als sie sich den Stellungen näherten. »Nervös genug sind sie.«
    »Pessimist«, sagte Lexa.
    Will ignorierte sie. Er grübelte noch immer über die feindlichen Soldaten nach, die sie hatten um den Berg kommen sehen. »Wer hätte gedacht, dass die Stahlwölfe ein solches Manöver mit nichts weiter als Infanterie versuchen?«
    »Nichts weiter als Infanterie?«, fragte Oberst Michael Griffin.
    »So lautet die Meldung«, bestätigte Commander Jones über Funk aus seinem Turnier. »Und wir haben die Koordinaten.«
    Ein Teil der Karte auf der Anzeige des Koshi färbte sich solide rot. Der Feind war nicht mehr so weit entfernt, wie Griffin gehofft hatte, aber wenigstens war er noch etwas weiter entfernt, als er befürchtet hatte.
    »Erst feuern, wenn sie auf halbe Nominalreichweite heran sind«, befahl er. »Dann Salvenfeuer. Wir mähen die ganze Front nieder.«
    »Wir haben nicht genug Munition, um einen solchen Beschuss durchzuhalten, Sir«, warnte Jones.
    »Das weiß ich«, antwortete Griffin. »Sie wissen es auch. Aber die Stahlwölfe wissen es nicht, und sie sollen glauben, sie sind in einen Fleischwolf geraten und ich drehe die Kurbel. Sobald sie hier sind, feuern wir, als säßen wir auf einem ganzen Munitionslager. Das Einzige, was schlimmer ist als Munitionsmangel, ist ein Feind, der weiß, dass uns der Saft ausgeht.«
    »Trotzdem ... Nichts als Infanterie«, bemerkte Jones. »Ich frage mich, was das bedeutet. Wollen die uns vielleicht aus der Deckung locken?«
    »Könnte sein«, gab Griffin zu.
    In diesem Augenblick stürzte sich ein ganzer mit Flammern bewaffneter Krötenzug auf Sprungdüsen aus dem Himmel und plötzlich hatte Griffin alle Hände voll zu tun. Er sprang den Hang hinunter in eine neue Stellung neben einer Baumgruppe. Die Flammer der Infanteristen konnten ihn womöglich so aufheizen, dass sich der Fusionsreaktor abschaltete . aber dazu würden sie Zeit brauchen, denn der Koshi verfügte über ausgezeichnete

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