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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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sagte er.
    ***
    »Ich versuche, mich durch die Halle zu schleichen«, flüsterte Zettel. »Aber es ist viel los da unten. Bleiben Sie, wo Sie sind.« Sie unterbrach die Verbindung.
    Schwemmer überlegte eine Sekunde, dann wählte er die Wanze im Kaminzimmer an.
    »Was willst du eigentlich hier?« Er erkannte die Stimme von Hardy Lepper.
    »Ich will wissen, was ihr hier verhandelt«, antwortete eine nuschelnde Stimme. »Das ist mein Recht.«
    Eine Pause entstand.
    »Erklären Sie es ihm.« Das war Stevens’ dröhnender Bass.
    »Herr Stevens hat uns ein Angebot gemacht.« Das war Cordula Unterwexler. »Er möchte unsere Geschäfte komplett übernehmen.«
    »Ich will aber gar nicht verkaufen«, sagte die undeutliche Stimme.
    »Nun«, sagte Stevens, »wir sprechen immerhin von verkaufen . Es gibt Interessenten, die würden eher von einer feindlichen Übernahme reden – wenn sie reden würden. Aber die reden gar nicht. Die nehmen Ihnen Ihren Laden einfach weg.«
    Die undeutliche Stimme und ein zweiter Mann lachten. Es klang übertrieben.
    »Wenn Sie Boris meinen, der redet tatsächlich nicht mehr«, sagte eine Stimme mit Allgäuer Dialekt.
    »Hallochischnausse!« Die undeutliche Stimme überschlug sich. »Durehsscheisealder!«
    ***
    »Was soll das heißen?«, fragte Hardy.
    »Scheiße, nix heißt das.« Reagan keuchte. Hardy sah, dass die Hand mit der Waffe zitterte.
    »Was ist mit Boris, Reagan?«, fragte Hardy.
    Zachl kicherte, sagte aber nichts.
    »Was soll sein?« Reagan grinste schief, aber er hielt Hardys Blick nicht stand und wandte sich ab.
    In diesem Moment zerriss ein ohrenbetäubender Knall Hardy fast das Trommelfell. Marios Gesicht war zur Hälfte ein blutiger Brei. Er fiel nach vorn.
    Zachl starrte auf die Waffe in seiner Rechten, dann sah er hilfesuchend zu Reagan. »Das wollt ich nicht«, stieß er hervor. »Keine Ahnung, der muss sich bewegt haben. Die ist irgendwie losgegangen.«
    Stevens hatte plötzlich eine kleine Glock in der Hand.
    » Fucking stupid motherfucker! «, schrie er und schoss zweimal.
    Er traf Zachl in den Kopf, aber bevor er die Waffe auf Reagan richten konnte, hatte der bereits gefeuert. Stevens’ Brust färbte sich rot. Seine Knie gaben nach. Langsam knickte er zusammen und blieb laut röchelnd auf dem Fliesenboden liegen. Hardy hielt seinen Colt in der Hand, aber er brachte es nicht fertig, auf Reagan zu schießen, selbst als der auf Stevens’ Kopf zielte und abdrückte.
    ***
    »Verdammter Dreck!« Unterwexler wandte Burgl den Rücken zu und schrie die Zimmertür an. »Sagt mir gefälligst, was los ist!«
    Burgl saß auf dem Sofa, so aufrecht, wie es ihre auf dem Rücken gefesselten Hände zuließen. »Jetzt haben Sie endgültig die Kontrolle verloren«, sagte sie.
    »Ach, halt die Goschn«, brüllte Unterwexler.
    »Ich helfe Ihnen, die Situation zu analysieren. Dafür bezahlen Sie mich.« Sie sprach mit fester Stimme, obwohl ihr Puls raste – nach dem Feuergefecht im Erdgeschoss noch mehr als zuvor. Sie wusste nicht, wie viele Schüsse sie gehört hatte. Es fühlte sich an, als wären es ein Dutzend gewesen.
    Unterwexler lief nervös im Zimmer auf und ab, die Pistole in der Hand. Sein Blick fuhr unstet hin und her.
    »Hat keinen Zweck«, keuchte er endlich. »Ich muss nachschauen. Sie kommen mit.«
    »Ich würde lieber hierbleiben.«
    »Das könnte dir so passen.« Unterwexler zog sie vom Sofa hoch. »Du gehst vor.«
    Er öffnete die Tür und stieß sie auf den Gang hinaus. Sie musste sich bemühen, das Gleichgewicht zu halten. Dabei fiel ihr Blick auf die Tür am Ende des Ganges. Sie schrak zusammen, als sie hinter dem Türspalt Karin Zettel erkannte. Der Spalt schloss sich, als Unterwexler hinter ihr aus dem Zimmer kam.
    »Die Treppe runter«, sagte er keuchend.
    ***
    Schwemmer versuchte, seine zitternden Knie unter Kontrolle zu bringen. Fünf Schüsse. Er hielt das Handy ans Ohr gepresst, aber im Raum herrschte Schweigen.
    »Scheiße«, nuschelte Reagan Unterwexler nach endlosen Sekunden. »War so nicht geplant.«
    »Wie beruhigend.« Ulas Stimme triefte vor Hohn. »Und was machen wir jetzt? Mit drei Toten im Haus?«
    »Ich will deine Waffe«, sagte Hardy Lepper. Schwemmer bemerkte, dass es ihn erleichterte, seine Stimme zu hören.
    »Das kannst du knicken«, sagte Reagan.
    »Tu, was er dir sagt, Ronald.« Das war Carlos Stimme. Unterwexler war nicht mehr in seinem Zimmer! Wo steckte Burgl?
    Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Zettel stand in der Tür des

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