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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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Tür.
    »Hey«, rief Stevens. »Du lässt die Kleine schon wieder mit mir allein? Willst du mich auf die Probe stellen, oder was?« Er schickte ihm ein dröhnendes Lachen hinterher.
    ***
    Schwemmer nahm seine P7 aus dem Stahlschrank, kontrollierte das Magazin und steckte sie in das Holster. Dann eilte er die Stiege hinunter zurück ins Erdgeschoss. Er zog seine Jacke über, während er aus der Haustür lief. Zettel saß schon im Auto. Er sprang hinters Steuer und startete den Motor. Doch dann hielt er inne und nahm die Finger vom Lenkrad. Sie zitterten. Es wunderte ihn nicht.
    »Sie sind zu hektisch«, sagte Zettel. »Wer keine Zeit hat, darf die Ruhe nicht verlieren.«
    Schwemmer konzentrierte sich aufs Atmen und zählte bis zehn. »Guter Spruch«, sagte er. »Könnte von mir sein.«
    »Ist von Ihnen.«
    Schwemmer fuhr los. »Wieso haben Sie eine Waffe dabei?«, fragte er.
    »Die werde ich immer dabeihaben, solange Grellmayer frei rumläuft.«
    »Ich frag ein andermal, wo Sie die herhaben. Haben Sie einen Vorschlag, wie wir reinkommen in die Villa?«
    »Der Garten grenzt an die Mitterfeldstraße. Vielleicht schaffen wir es über die Hecke.«
    Es waren nur ein paar hundert Meter. Die lange Hecke war fast zwei Meter hoch. Schwemmer hielt davor an.
    »Mächtig hoch«, sagte er.
    »Da. Der Baum.« Zettel zeigte nach vorn.
    Hinter der Hecke stand eine Baumgruppe. Die Äste einer Buche ragten zehn Meter vor ihnen über den Gehsteig. Schwemmer zog den Wagen vor, bis er direkt darunterstand. Sie stiegen aus und sahen sich um. Die Straße lag in feiertäglicher Stille unter dem dunkelgrauen Himmel. Aus Richtung Murnau war Donner zu hören.
    Zettel stieg auf die Motorhaube des Polos und dann aufs Dach, ohne Rücksicht auf eventuelle Beulen. Sie griff nach einem Ast und hangelte sich daran über die Hecke.
    »Au wei«, murmelte Schwemmer und folgte ihr. Sein Versuch war wesentlich weniger elegant und erheblich geräuschvoller als Zettels, aber er gelang. Er ließ den Ast los und landete unsanft auf einer Wurzel. Sein Fuß knickte um, und er purzelte auf den Rasen zwischen den Bäumen. Er stand auf und belastete vorsichtig das Fußgelenk. Es schmerzte, aber es würde gehen. Seine Hände brannten, die Rinde des Astes hatte einige unschöne Schrunden darin hinterlassen. Zettel stand am Rand der Baumgruppe und spähte hinaus. Das Zelt war noch nicht abgebaut und verbarg sie vor Blicken aus dem Haus.
    »Alles klar?«, fragte sie, als er neben ihr stand.
    »Passt«, antwortete Schwemmer.
    Sie musterte ihn skeptisch. »Ich geh vor«, sagte sie dann. Er widersprach nicht.
    ***
    Hardy sah auf die Uhr und fuhr das Garagentor hoch. Dreißig Sekunden später bog Carlo in die Einfahrt. Beinahe hätte er Stevens’ riesenhaften Jeep gerammt, der dort stand, aber er schaffte es gerade noch daran vorbei. Er steuerte die Limousine in die Garage. Hardy ließ das Tor runter.
    Carlo stieg aus. Auf das Wagendach gestützt blieb er neben der Fahrertür stehen und sah Hardy an. Im gelblichen Licht der Garagenbeleuchtung wirkte sein Gesicht wie das eines Untoten.
    »Mein Gott, Carlo, was ist los mit dir?« Hardy trat zu ihm.
    »Ich kann diese Maden nicht ertragen«, stieß er hervor. »Ich lass mir von so einem weichlichen Widerling nicht sagen, was ich zu tun habe.«
    »Was redest du da?«
    »Einen Carlo Unterwexler schubst man nicht herum!«
    »Himmel, jetzt beruhig dich erst mal.« Hardy legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Carlo stieß ein heiseres Lachen aus. »Du hättest mich sehen sollen«, sagte er. »Wie du früher.«
    »Klingt nicht toll für mich. Aber irgendwie kriegen wir das hin. Jetzt müssen wir sie erst mal aus dem Kofferraum holen.«
    Hardy ging zum Heck des Wagens. »Frau Schwemmer«, sagte er laut. »Hören Sie mich?«
    »Ja, verdammt noch mal«, kam gedämpft aus dem Kofferraum.
    »Wir machen jetzt den Kofferraum auf. Bitte bleiben Sie ruhig. Tun Sie uns allen den Gefallen.«
    »Ja ja«, war die Antwort.
    Hardy öffnete die Klappe. Sie lag zusammengerollt auf der Seite und sah zu ihm hoch.
    »So sieht man sich wieder«, sagte sie.
    »Ja. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Hardy reichte ihr die Hand. »Außer dass es mir leidtut. Ich kann es im Moment nicht ändern.«
    Sie griff seine Hand und richtete sich auf. »Ich verlange, dass unverzüglich ein Notarzt verständigt wird. Ferdi wird noch verbluten!«
    »Der verblutet nicht«, sagte Carlo. »Der hat gar nichts, außer ein bisschen Kopfweh, wenn er aufwacht.«
    »Aber

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