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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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aus der Waffe, wieder prallte ein Querschläger von den Fliesen ab, er blieb in der Wand stecken. Reagan prügelte weiter auf Lepper ein, bis der laut aufstöhnte und Reagans Arm losließ. Reagan richtete sich auf, Lepper blieb liegen. Sein Brustkorb hob und senkte sich schwer. Er sah Reagan an, der über ihm stand, die Waffe in der Hand.
    »Hast du mich schon wieder auf der Leber erwischt«, röchelte er. »Na los, dann bring’s zu Ende.«
    Reagan nickte. »Wie ich es dir gesagt habe. Ihr merkt nicht, wenn es kommt.« Er hob die Pistole und zielte auf Hardys Kopf.
    »Hände hoch, Polizei«, schrie Schwemmer und machte einen Schritt nach vorn. Reagan sah ihn an, ohne die Waffe zu bewegen.
    »Ich hab eine Geisel«, sagte er.
    »Lassen Sie die Waffe fallen«, schrie Zettel.
    »Ich denk nicht dran«, sagte Reagan.
    Ein Schuss fiel. Reagan sah sich verwundert im Raum um, bis er Ula entdeckte, die die Pistole ihres Vaters auf ihn gerichtet hielt.
    »Ist das dein Ernst, Schwesterlein?«, fragte er. Die Waffe entglitt seinen Händen und schlidderte über die Fliesen. Dann sank er auf die Knie. Sein Oberkörper kippte zur Seite und blieb in einer absurd verdrehten Stellung liegen. Erst jetzt entdeckte Schwemmer den Einschuss in seiner Seite.
    Ula sah zu Schwemmer, die Waffe noch in der Hand. »Was jetzt?«, fragte sie.
    »Wenn Sie die Waffe auf mich richten, werde ich wohl oder übel schießen müssen«, sagte Schwemmer.
    »Das sollten Sie sich gut überlegen.« Leppers Stimme war heiser und keuchend, aber gut zu verstehen. Er hatte sich halb aufgerichtet und zielte mit einem chromglänzenden 1911er auf Schwemmer.
    Sofort richtete Zettel ihren Revolver auf ihn. »Unentschieden«, sagte sie.
    »Das kann doch alles nicht euer Ernst sein«, sagte Burgl mit zitternder Stimme. »Reicht es denn noch nicht?«
    »Was ist mit meinem Vater, Frau Schwemmer?«, fragte Ula, ohne den Blick von Schwemmer zu wenden.
    Burgl kniete sich neben Carlo Unterwexler und beugte sich über ihn. »Er lebt«, sagte sie dann.
    Ula zog kurz die Nase hoch. »Wie geht es jetzt weiter?«, fragte sie dann.
    »Ich schlage vor, dass erst mal alle die Waffen runternehmen«, sagte Schwemmer.
    Lepper nickte und ließ sich mit einem erleichterten Stöhnen wieder auf den Boden sinken. Ula legte ihre Pistole auf einer Sessellehne ab. Schwemmer und Zettel sicherten ihre Waffen.
    Burgl lief auf Schwemmer zu. Er umarmte sie kurz und löste die Fesseln an ihren Händen. »Wir sind noch nicht fertig hier«, sagte er.
    »Carlo braucht einen Arzt«, krächzte Lepper.
    Schwemmer zeigte auf die Toten, die im Raum verteilt lagen. »Welcher von denen ist Stevens?«, fragte er.
    Ula wies auf den korpulenten Mann, der neben dem Sofa auf dem Boden lag.
    »Burgl, schau nach, was er in der Brusttasche hat.«
    » Was? « Burgl sah ihn an, als zweifle sie an seinem Verstand.
    »Tu, was ich dir sage.«
    Burgl gehorchte.
    Cordula Unterwexler kniff die Augen zusammen. »Woher wissen Sie davon?«
    »Wovon redet ihr?«, fragte Lepper.
    »Von siebeneinhalb Millionen Dollar«, sagte Ula.
    Lepper hustete. »Die hat er in der Brusttasche?«
    Burgl beugte sich zu dem toten Stevens hinunter. Etwas zaghaft durchsuchte sie die Innentaschen seines Jacketts.
    »Ist da ein Briefumschlag?«, fragte Schwemmer.
    »Ja …« Sie stand auf und brachte ihn Schwemmer. Er machte ihn auf. Zwei Zahlenreihen und eine Telefonnummer, die mit +1248 begann.
    »Wieso sind das Millionen?«, fragte Burgl.
    »Ein Offshore-Nummernkonto in der Karibik«, sagte Schwemmer. »Besser als Bargeld.«
    »Und … das willst du behalten?«
    »Ja«, sagte Schwemmer, ohne sie anzusehen.
    »Hausl, ist das dein Ernst?«
    »Wieso weiß er davon und ich nicht?«, fragte Lepper.
    »Es gab keine Gelegenheit, dir davon zu erzählen«, sagte Ula. »Es war ein bisschen hektisch eben. Aber woher er es weiß? Keine Ahnung.«
    »Er wird uns abgehört haben.« Lepper kam mühsam hoch bis in die Hocke.
    Ula kniete sich neben ihren Vater auf den Boden und strich ihm über den Kopf. »Er braucht einen Arzt. Wenn das nicht wäre, würden Sie nicht so davonkommen.«
    Schwemmer hob das Blatt in seiner Hand. »Wenn das nicht wäre, glauben Sie, Sie kämen davon? Ich biete Ihnen die Chance, hier aufzuräumen, ohne dabei gestört zu werden. Das ist mehr, als jeder andere Ihnen bieten kann. Gehen Sie nach Hause und kümmern sich um Ihren Vater. Oder machen Sie, was immer Sie wollen.«
    Ula zögerte. Aber dann sagte sie: »Einverstanden.«
    Burgl

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