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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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Wintergartens.
    »Schnell«, rief sie. »Kommen Sie!«
    ***
    »Wer ist das denn?« Reagan starrte Burgl an wie eine Außerirdische.
    »Gib Hardy deine Waffe«, sagte Carlo.
    »Vergiss es. Wer ist das?«
    »Ich hab gesagt, du sollst die Waffe abgeben!«, brüllte Carlo.
    Reagan schrie zurück: »Einen Scheiß werd ich machen!« Seine Stimme war hysterisch. »Du hast mir gar nichts mehr zu sagen! Du bist Geschichte, alter Mann! Wer ist die Alte? Hier liegen drei Leichen, und ich hab überhaupt keinen Bock auf Zeugen!«
    Hardy versuchte unauffällig, in Reichweite von Reagans Waffe zu gelangen, aber Reagan bemerkte es. Seine Hand fuhr hoch, und er zielte auf Hardy.
    »Du bleibst, wo du bist. Keiner rührt sich.«
    »Was habt ihr mit Boris gemacht?«, fragte Hardy.
    »Das ist doch jetzt scheißegal. Der liegt in seinem schicken neuen Haus in Oberammergau. Mit einer Menge Blei im Leib.«
    »Ihr habt ihn erledigt?«, fragte Hardy. »Ist das dein Ernst?«
    »Ja. Der kleine doofe Reagan hat Boris erledigt.«
    »Und woher wusstest du, wo er steckt?«
    »Die Bullen wussten’s. Gunthers Spitzel. Der erzählt es dem Toni, und der erzählt es mir.«
    »Du bist wahnsinnig«, sagte Carlo heiser. »Sie werden dich jagen. Und uns dazu.«
    »Die wissen jetzt, dass wir auch hart spielen können.« Reagan kicherte. »Und jetzt will ich wissen, wer das ist.« Er ging auf Burgl zu und hielt ihr die Pistole an den Hals. »Sagst du es mir?«
    »Ich bin die Therapeutin Ihres Vaters.«
    »Was?« Reagan stieß ein Jaulen aus. »Die Therapeutin? Wollt ihr mich verarschen? Du brauchst eine Therapeutin? So fertig bist du, alter Mann?«
    »Halt dein Maul, Ronald! Und nimm die Waffe von ihr weg!«
    »Scheiße, das ist meine Waffe! Ich ziel, wohin ich will! Das habt ihr ja wohl gesehen! Und wenn ich sie umlegen will, leg ich sie um!«
    ***
    Schwemmer lehnte in der Halle neben der Tür zum Kaminzimmer an der Wand. Er hielt die P7 mit beiden Händen. Neben ihm stand Zettel in der gleichen Haltung.
    »Wir müssen was unternehmen«, flüsterte sie.
    »Nein«, sagte Schwemmer. »Egal, was wir tun, es ist zu riskant.«
    »Er wird sie erschießen!«
    »Ganz sicher, wenn er uns bemerkt.« Er presste die Zähne aufeinander, damit sie nicht klapperten, und betete, dass er die richtige Entscheidung traf. Aber er wusste, dass Beten nicht helfen würde.
    ***
    Burgl wurde von Carlo zur Seite gerissen. Seine Linke schoss vor und traf als Gerade auf Reagans Nase. Sie sah, wie Reagan zurückgeschleudert wurde, ein Schuss löste sich aus seiner Pistole und schlug auf den Fliesenboden. Der Querschläger sirrte in die Glastür des Kamins, die krachend zerbröselte. Aber bevor Carlo nachsetzen konnte, hatte Reagan die Waffe bereits wieder unter Kontrolle. Sie zielte auf Burgl. Carlo packte den Lauf und drehte die Waffe herum. Reagan drückte ab.
    Burgl schrie auf, als Carlo gegen sie fiel. Er ging in die Knie und versuchte, sich an ihr festzuhalten, aber sie spürte, dass keine Kraft mehr in ihm war. Reagan hatte seinen Vater in die Brust getroffen. Carlo sank zur Seite, seltsam verrenkt blieb er auf den Fliesen liegen.
    Reagan blickte starr auf ihn hinab. Ein unkontrolliertes, würgendes Lachen entrang sich seiner Kehle. Dann hob er langsam die Waffe und zielte auf Burgl. Triumph lag in seinem Blick, das stolze und verzweifelte Wissen, dass er es war, der die Welt in Trümmer gelegt hatte.
    Sie fühlte, dass er abdrücken würde.
    ***
    »Egal jetzt«, sagte Schwemmer nach dem Schuss. »Los.«
    Er hob die Waffe, drehte sich in die Tür und zielte in den Raum. Zettel stellte sich neben ihn. Niemand bemerkte sie. Sein Herz machte einen Sprung, als er sah, dass Burgl unverletzt war. Direkt neben der Tür lagen zwei tote Männer übereinander, hinten neben dem Sofa ein weiterer. Carlo Unterwexler lag auf dem Boden. Er atmete. Neben ihm stand ein junger Mann mit einer Waffe. Das musste Reagan sein. Reagan hob seine Pistole und zielte auf Burgl. Bevor Schwemmer schießen konnte, war Hardy Lepper auf den Mann zugehechtet. Er packte den Arm mit der Waffe, aber Reagan ließ sie nicht los. Gemeinsam gingen sie zu Boden. Lepper landete einen linken Haken auf Reagans Kiefer. Ein unartikulierter Laut kam aus dessen Kehle, aber er ließ noch immer nicht locker.
    Schwemmer und Zettel richteten ihre Waffen auf die Kämpfenden, aber an einen gezielten Schuss war nicht zu denken.
    Reagan begann, mit der freien Hand auf Leppers Oberkörper einzudreschen. Erneut löste sich eine Kugel

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