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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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ausgesetzt hatte, würde sie gewiss nicht zurückhaben wollen.
    Er war zwar bekannt für seine impulsiven Entscheidungen, zumindest, was sein Privatleben anging, aber wiederum weniger dafür, dass er gerne dauerhafte Bindungen einging oder gar Verantwortung übernahm. Ungebundenwar das Leben einfacher. Deshalb scheute er sich ja auch so vor einer offiziellen Verlobung mit Linda. Damit würde er ein Zugeständnis machen, zu dem er noch nicht bereit war.
    Seine Gedanken wanderten weiter zu Fiona, oder vielmehr erlaubte er seinen Gedanken, die seit ihrer Begegnung ständig unterschwellig um sie gekreist waren, nun tatsächlich an die Oberfläche zu steigen. Den Schock, sie nach so langer Zeit wiederzusehen, hatte er erst einmal verdauen müssen. Sie hatte sich verändert. Nicht so sehr äußerlich, obwohl sie natürlich erwachsen geworden war – und ausgesprochen attraktiv noch dazu. Vielmehr war es ihre zurückhaltende und leicht missbilligende Art, die ihm fremd vorkam. Zwanzig Jahre waren natürlich eine lange Zeit, doch die Fiona, an die er sich erinnerte, hatte keinen Sarkasmus ihm gegenüber gekannt und war stets offen und zu allen Schandtaten bereit gewesen. Aus ihren Kommentaren über seine Frauengeschichten schloss er, dass sie seinen Lebensstil nicht guthieß. Allerdings zeigten sie auch, dass sie seinen Werdegang durchaus verfolgt haben musste. Denn so häufig, wie sie tat, tauchte er in den Klatschblättern auch wieder nicht auf.
    Als Kind hatte sie mit ihren Eltern häufig für längere Zeit im Ausland gelebt. Das war wohl auch der Grund gewesen, weshalb der Kontakt zu ihr etwa ein Jahr nach ihrem Fortgang aus der Stadt abgebrochen war. Ein wenig wunderte Michael sich, dass sie zwar Interesse an seinem Leben zu haben schien, sich jedoch nie mehr bei ihm gemeldet hatte. Und heute Morgen hatte sie regelrecht die Stacheln aufgestellt, als sie einander gegenübergestanden hatten.
    Seine Gedanken wanderten weiter, und er staunte im Nachhinein noch, wie gut es sich angefühlt hatte, sie in seinen Armen zu halten. Sie hatte mit der Umarmung nicht gerechnet, dennoch hatte sie sie schließlich erwidert.Es hatte etwas Tröstliches an sich, die alte Freundin wiedergefunden zu haben. Ganz zu schweigen davon, dass es immer angenehm war, eine schöne Frau im Arm zu halten. Zumindest, wenn sie einem so viel bedeutete – oder bedeutet hatte – wie Fiona.
    Michael schnaubte und schüttelte den Kopf über sich. Wem machte er eigentlich etwas vor? Er war interessiert – und zwar nicht allein, weil ihn eine Sandkastenfreundschaft mit Fiona verband. Sie hatte ihn vom ersten Moment an angezogen. Allerdings war es wohl nicht angebracht, ihr dies auf die Nase zu binden. Sie hatte nur allzu deutlich gemacht, was sie von seinen wechselnden Flirts hielt. Hatte er sich wirklich schon zu einem notorischen Playboy entwickelt? Aus einem unerfindlichen Grund schmeckte ihm dieser Gedanke plötzlich ganz und gar nicht.
    Die Hündin auf seinem Schoß schnaufte leise, schien aber tief und fest zu schlafen. Er überlegte schon, ob er sie vorsichtig auf das Kissen betten sollte, als er hörte, wie die Haustür geöffnet wurde. Wenig später erschien Linda in der Wohnzimmertür, wie immer in ein schickes Kostüm gekleidet. Als sie ihn am Boden sitzen sah, stieß sie einen verblüfften Laut aus.
    »Was ist das denn?«
    Der kleine Hund schrak hoch und schoss mit einem wilden Bellen auf Linda zu, die erschrocken zurückwich.
    Wer ist das? Wer ist das? O je, ich hab geschlafen und
nicht gehört, dass jemand reinkommt! So was geht ja gar
nicht. Los, sag schon, wer du bist und was du hier willst.
Iiih, du riechst aber komisch. Das mag ich nicht!
    »Halt den Hund fest!«, rief Linda verärgert und versuchte, den kläffenden Welpen von ihren Seidenstrumpfhosen fernzuhalten. »Wo kommt der überhaupt her?«
    Michael war schon aufgesprungen und griff sich die Hündinbeherzt, nahm sie auf den Arm. »Ist ja schon gut, Kleine. Keine Angst, das ist doch nur Linda. Sie tut dir nichts.«
    Das sagst du so! Wie kann sie einfach so hier hereinspazieren? Okay, ich bin neu hier und weiß noch nicht, wer zu
deinem Rudel gehört und wer nicht. Aber bitte nicht diese
Frau. Die riecht so streng!
    »Hallo, Linda.« Er beugte sich zu ihr und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Dabei wurde er von einer Wolke ihres Parfüms eingehüllt. »Das hier ist   … « Er zögerte. »Ich habe noch keinen Namen für sie.«
    »Ich wusste nicht, dass du dir einen Hund zulegen

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