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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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wolltest.« Lindas Stimme klang ungehalten und etwas beleidigt.
    »Ich auch nicht.« Er hob die Schultern. »Es kam ganz unerwartet. Jemand hat die Kleine in einem Müllcontainer beim Altenheim ausgesetzt. Ich habe sie zufällig beim Joggen gefunden.«
    »Warum hast du sie nicht gleich ins Tierheim gebracht?«
    Jetzt fängt sie auch noch mit dem Tierheim an! Ich will
da nicht mehr hin. Außerdem hat Michael mir schon ein
Bettchen gekauft, also wohne ich jetzt hier.
    Überrascht blickte Michael auf den Hund in seinem Arm, der bei dem Wort Tierheim leise geknurrt hatte. Vorsichtig setzte er das Tier wieder auf den Boden. »Das habe ich irgendwie nicht über mich gebracht«, erklärte er. »Sie bleibt erst mal hier, bis wir herausgefunden haben, ob sie wirklich ausgesetzt wurde oder nur jemandem entlaufen ist.«
    »Wir?« Fragend hoben sich Lindas Augenbrauen.
    Lächelnd wies er auf die Couch und signalisierte Linda damit, sich zu setzen. »Ja, weiß du, es ist etwas Erstaunliches passiert. Ich habe mir von Julia Rosenbaum die Adresse einer Tierärztin geben lassen, weil ich doch nicht wusste, was ich mit dem Hund machen sollte. Und stell dir vor, diese Tierärztin ist Fiona Maier, eine alte Freundin von mir.«Als Linda ihn nur weiter fragend ansah, ging er zur Wand neben dem überdimensionalen Flachbildfernseher und nahm eines der unzähligen gerahmten Fotos vom Haken. Es zeigte ihn und Fiona am Tage ihrer Einschulung. Beide grinsten in die Kamera und hielten große bunte Schultüten in den Armen.
    Linda betrachtete es einige Sekunden schweigend. »Sieht aus wie eine Kindergartenfreundin.«
    »Ja, wir waren unzertrennlich, bis sie im vierten Schuljahr mit ihren Eltern weggezogen ist«, bestätigte er. »Und jetzt ist sie wieder hier und hat eine eigene Tierarztpraxis. Ist das nicht toll?«
    »Hm.« Linda hob leicht die Schultern. »War bestimmt nett, so eine alte Bekannte wiederzusehen.«
    »Nett? Es ist sensationell«, berichtigte er. »Wir hatten uns über zwanzig Jahre aus den Augen verloren.«
    »Hm, tja, wenn du es sagst.« Linda war ihre Skepsis anzumerken.
    »Was meinst du damit?«, fragte er irritiert.
    »Na ja, nichts gegen sie. Ich kenne sie ja nicht. Aber so wild scheint sie ja nicht darauf gewesen zu sein, dich wiederzusehen. Immerhin lebst du ja nach wie vor hier, und sie hätte leicht mal hier auftauchen können oder etwa nicht? Vor allem, wenn sie jetzt wieder hier in der Stadt wohnt.«
    Michael kräuselte die Lippen, antwortete aber nicht gleich darauf. Linda hatte schließlich nur das ausgesprochen, was er eben selbst gedacht hatte. »Wie auch immer.« Er rang sich zu einem Lächeln durch. »Es war jedenfalls sehr nett, Fiona wiederzutreffen. Sie wird sich darum kümmern, eine Anzeige zu schalten, um herauszufinden, ob die Kleine jemandem gehört   … « Suchend blickte er sich um. »Wo steckt sie denn überhaupt?«
    Aus der Küche hörte er ein Scharren und eilte sofortdorthin. Sprachlos blickte er auf die Hündin. Sie hatte aus der Futterlieferung, die bei seiner Rückkehr von der Zoohandlung bereits vor der Tür gestanden hatte, einen Beutel mit Hundekeksen hervorgezogen und es irgendwie geschafft, die Papptüte aufzureißen. Einige der Kekse hatte sie bereits vertilgt. Rasch nahm er ihr den Beutel weg. »Böser Hund«, schimpfte er, musste sich ein Lachen jedoch verkneifen. »Du kannst doch unmöglich schon wieder Hunger haben? Und ausgerechnet die Kekse. Die wollte ich dir doch nur zur Belohnung geben!«
    Tschuldigung. Ich hab doch nur mal probiert. Schmecken
gut, die Hundekuchen. Obwohl die bei der Tierärztin
besser waren. Aber die hier tun es auch. Bitte nicht böse
sein. Ich bin auch ganz lieb. Siehst du?
    Die Hündin ließ sich auf ihr Hinterteil plumpsen und schaute mit großen Augen zu Michael auf. Er lachte. »Schon gut, schon gut. Ich glaube, die hier verstecke ich mal besser vor dir.« Er legte den Beutel auf den Küchentresen. Dann dämmerte es ihm. Grinsend drehte er sich zu der kleinen Hündin um. »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich dich nenne.« Er beugte sich zu ihr hinab und strich ihr über den Kopf. »Keks!«
    Die Hündin wedelte erfreut.
    Ja, gib mir bitte noch einen!
    »Genau, das ist der perfekte Name für dich!«
    Was für ein Name?
    »Keks, komm zu mir!«
    Hä? Meinst du mich?
    »Komm her, Keks!«, lockte er und ging in die Hocke.
    Zögernd stand der Welpe auf und tapste auf ihn zu.
    »Ja, so ist’s richtig, Keks. Komm zu mir!«
    Als sie ihn erreicht hatte, streichelte

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