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Der himmlische Weihnachtshund

Der himmlische Weihnachtshund

Titel: Der himmlische Weihnachtshund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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dem Altenheim gefunden.«
    »So eine Frechheit. Ein so liebes Tierchen!« Inge war die Empörung deutlich anzusehen. »Solche Menschen sollte man am besten   … « Sie ließ den Satz unvollendet, aber es war nur zu klar, was sie meinte.
    Fiona zögerte. »Ich muss den Vorfall auf jeden Fall melden. Und dann müssen wir herausfinden, ob die Kleine jemandem gehört. Mit einer Bildanzeige in der Zeitung und vielleicht auch Plakaten. Kann ja sein, dass sie gestohlen wurde oder einfach nur abgehauen ist.«
    »Und wie kommt sie dann in einen Müllcontainer?«, fragte Michael skeptisch.
    Fiona hob die Schultern. »Ich sage ja nur, dass wir alle Eventualitäten berücksichtigen müssen. Gesund ist sie ja, und gepflegt sieht sie auch aus.«
    »Wie alt ist sie?«, wollte er wissen.
    »Etwa vier, höchstens fünf Monate, schätze ich.«
    »Ich könnte sie für den Übergang zu mir nach Hause mitnehmen«, schlug er vor. »Ins Tierheim will sie ja offenbar nicht, wenn ich ihr Gebaren richtig deute.«
    »Aber du musst arbeiten und hast sicher keine Zeit für einen jungen Hund«, wandte Fiona ein.
    Er schüttelte den Kopf. »Lass das mal meine Sorge sein. Da findet sich schon eine Lösung.«

5.   Kapitel
    Die Lösung bestand zunächst darin, dass Michael seine ersten Termine für den Vormittag von seiner Sekretärin verschieben ließ. Dann rief er im Lager der Firma an und bat den zuständigen Mitarbeiter, ihm einen Sack Welpenfutter und eine Auswahl an Hundekuchen und Kauknochen zu schicken.
    Nachdem er geduscht und umgezogen war, bastelte er für die kleine Hündin aus einem Gymnastikseil, das Linda in seinem Fitnessraum deponiert hatte, eine provisorische Leine. Dann fuhr er mit seiner neuen Mitbewohnerin in die Stadt, um in der Zoohandlung eine Erstausstattung für Hunde zu erstehen.
    Zwei Stunden später kehrte er mit einem randvollen Kofferraum nach Hause zurück. Die Verkäuferin war entzückt gewesen, wohl, weil sie so früh am Tag nicht mit einem derart hohen Umsatz gerechnet hatte. Zwei große Hundekissen, mehrere Futter- und Wassernäpfe, Halsband, Leine, Spielzeug und noch einige weitere Utensilien waren in sein Eigentum übergegangen. Insgeheim lachte Michael über sich. Obwohl diese Veränderung alles andere als geplant gewesen war, hatte ihm das Einkaufen einen Heidenspaß gemacht. Jetzt galt es nur noch, einen Weg zu finden, der kleinen Hündin einen Platz in seinem Leben einzuräumen. Auch einen Namen musste er wohl für sie finden.
    »Wie soll ich dich denn nennen?«, fragte er, während er einen der Sessel in seinem geräumigen Wohnzimmer zur Seite schob, um eines der Kissen dort zu platzieren.
    Die Hündin saß in einiger Entfernung von ihm und beobachtete aufmerksam jede seiner Bewegungen. Als das Kissen an seinem Bestimmungsort lag, ging sie hin, schnüffelte daran und legte sich gleich darauf.
    Michael lachte. »Na, du bist ja eine ganz Kluge, was?« Er kniete sich neben sie und ließ zu, dass sie ihm die Händeleckte und wieder einmal versuchte, an ihm hochzuklettern. »Hoffentlich magst du das zweite Kissen auch, das kommt nämlich nach oben ins Schlafzimmer.« Er rieb sich übers Kinn. »Wenn ich es recht bedenke, hätte ich gleich drei Kissen kaufen sollen. Denn irgendwo musst du ja auch im Büro liegen können, nicht wahr?«
    Die Hündin stupste ihn an und ließ sich auf ihr Hinterteil plumpsen.
    »Was?« Er musterte sie fragend. »Möchtest du spielen?« Als sie freudig wedelte, griff er nach einem bunten, mehrfach geknoteten Seil, das laut Angaben der Verkäuferin der Hit unter den Hundespielzeugen sein sollte.
    Dass sie damit recht hatte, war sehr schnell klar. Der kleine Hund stürzte sich darauf und zog daran, animierte ihn durch leises Knurren und Wedeln, ebenfalls zu ziehen. Sie spielten eine Weile Tauziehen, das dann in ein wildes Umherkugeln überging, bis die Hündin irgendwann müde wurde und sich auf seinem Schoß zusammenrollte.
    Michael, der lange nicht mehr so viel Spaß gehabt hatte, rückte ein wenig hin und her, bis er auf dem Hundekissen eine bequeme Position gefunden hatte, und lehnte sich gegen den Sessel in seinem Rücken. Still blickte er auf den Welpen hinab, der sogleich eingeschlafen war. Er streichelte sanft über das weiche Fell zwischen den Ohren des Hundes, die daraufhin leicht zuckten. Was hatte er sich nur dabei gedacht, das Tier so spontan zu adoptieren? Denn dass sie bei ihm bleiben würde, daran bestand für ihn kein Zweifel. Wer auch immer sie in der Mülltonne

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