Der himmlische Weihnachtshund
Arm. »Danke, dass du uns hilfst«, sagte er.
Statt ihm zu antworten, deutete sie auf den ganz niedrig gestellten Behandlungstisch. Er beugte sich darüber und bettete Keks drauf, schälte sie aus der Decke. Die Kleine lag kraftlos da und blinzelte zu ihnen herauf.
»Keine Angst«, sagte Fiona und streichelte ihr sanft über das Fell. »Wir schauen gleich, was dir fehlt.« Sie betätigte einen Knopf, und der Tisch begann langsam hochzufahren.
Was mir fehlt? Gar nichts! Ha, das war doch nur gespielt, damit ich euch zusammenbringe. War die Idee der
Elfen. Gut, nicht wahr?
Mit einem unerwarteten Satz und einem fröhlichen Bellen sprang Keks auf und hüpfte vom Tisch. Schwanzwedelnd umkreiste sie Fiona und Michael, die sie beide ungläubig anstarrten.
»Was ist denn jetzt los?«, rief Michael.
»Das möchte ich auch gerne wissen.« Fiona musterte ihn wütend. »Soll das ein Scherz sein? Falls ja, dann würde ich dich am liebsten dafür ohrfeigen. Wie kannst du es wagen, mir einen solchen Schrecken einzujagen! Benutzt dujetzt schon kleine, unschuldige Hunde, um deinen Willen durchzusetzen? Das ist ja … Mir fehlen die Worte!«
»Aber … Fiona, ich habe nicht … « Er fuhr sich verwirrt durch die nassen Haare. »Das war kein Trick. Sie war wirklich sterbenskrank, sonst hätte ich doch nicht … Du hast doch selbst gesehen, wie sie dalag. Himmel, sie ist ein Welpe, glaubst du, ich hätte sie in der kurzen Zeit zu so was dressieren können?«
»Ich weiß nicht, wie du es gemacht hast, aber weißt du was? Ich will es auch gar nicht wissen. Verschwinde von hier und lass mich ein für alle Mal in Ruhe.«
O je. O je. Das hat ja gar nicht gut funktioniert. Bin ich
vielleicht zu früh aufgesprungen? Ach ja, ich hätte warten
sollen, bis sie sich ausgesprochen haben. Was mache ich
denn jetzt? Mir muss ganz schnell etwas einfallen, sonst
reden sie wieder nicht miteinander. O ja, ich glaube, ich
weiß was!
Mit einem hellen, auffordernden Bellen schoss Keks zur Tür hinaus und ins Wartezimmer.
Fiona sah ihr verdutzt hinterher, dann wurde sie blass. »Hast du die Vordertür geschlossen?«
Michael erstarrte. »Ich glaube nicht.«
Beinahe gleichzeitig setzten sie sich in Bewegung und eilten zum Empfangsbereich. Keks war verschwunden; die Tür stand tatsächlich einen Spalt weit offen.
»Sie ist noch nie weggelaufen«, rief Michael.
»Vielleicht hat sie sich erschreckt, weil wir gestritten haben«, vermutete Fiona. »Los, lauf ihr nach. Ich schließe ab und komme nach. Zu zweit fangen wir sie bestimmt wieder ein. Ich hoffe bloß, sie gerät nicht unter ein Auto.«
Michael rannte los. Sie warf sich ihren Mantel über und folgte ihm nur Augenblicke später. Zum Glück konnte man die Pfotenabdrücke im frischen Schnee gut erkennen, auchwenn es jetzt bereits dunkel wurde. So hatte sie sich ihren Heiligen Abend nicht vorgestellt, schoss es Fiona durch den Kopf. Andererseits hatte sie gar keine Pläne gehabt. Ihre Eltern waren in Florida, deshalb hätte sie wohl ganz allein gefeiert. In Stimmung war sie nicht gerade gewesen.
Keks rannte so schnell sie konnte geradewegs nach Hause zurück. Sie hörte Michael dicht hinter sich, aber gerade so außer Reichweite. Auch Fionas lockende Rufe vernahm sie immer wieder, doch sie verringerte ihr Tempo erst, als sie die Auffahrt erreichte. Sie war selbst ganz außer Atem und setzte sich erst einmal heftig hechelnd vor die Haustür.
Michael blieb keuchend vor ihr stehen. »Was sollte das denn, Keks? Bist du jetzt verrückt geworden?«, fragte er und schüttelte den Schnee aus seinen schwarzen Haaren.
Fiona blieb neben ihm stehen und rang nach Atem. »Liebe Zeit, zum Glück ist sie nur nach Hause gelaufen«, brachte sie heraus. Dann blickte sie Michael skeptisch von der Seite an.
Sogleich hob er abwehrend beide Hände. »Jetzt komm mir nicht damit, ich hätte das ebenfalls geplant! Wenn dem so wäre, müsste ich Keks für einen Wunderhund halten.«
Fiona schüttelte den Kopf. »Schon gut, vergiss es. Ich gehe jetzt nach Hause.« Sie wandte sich ab.
O nein, nicht schon wieder! Bleib hier, Fiona! Ich will
nicht noch mal weglaufen müssen. Es ist kalt, und ich will
rein und mich auf mein Kissen kuscheln.
»Hey, warte mal!« Michael hielt sie am Arm fest.
Oh, gut. Sie bleibt stehen.
»Lass uns doch bitte miteinander reden, Fiona.«
»Ich habe dir nichts mehr zu sagen.« Sie wich seinem Blick aus und verschränkte die Arme vor dem Körper.
»Aber ich habe dir eine Menge
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