Der himmlische Weihnachtshund
stimmt doch gar nicht. Oder etwa doch? Das
wäre ja grässlich!
»Nein, er scheint nicht mit ihr zusammen zu sein«, beruhigte Elf-Zwei die Hündin. »Obwohl er sich in den letzten drei Tagen ein bisschen merkwürdig verhalten hat. Wir können uns keinen Reim darauf machen, weil wir nicht alles mitbekommen haben. Die Weihnachtsvorbereitungen laufen auf Hochtouren, und wir müssen uns um so viele Wünsche kümmern, dass wir nicht ständig hinschauen können, was er gerade tut.«
Dann steckt bestimmt Linda dahinter, oder?
»Vermutlich ja«, bestätigte Elfe-Acht. »Aber es wird nicht einfach sein, das Missverständnis aufzuklären. Dazu brauchen wir deine Hilfe.«
»Nein, Süße, du musst diesmal im Auto bleiben«, sagte Michael am Montagmorgen, als er vor Fionas Praxis anhielt. »Ich möchte ganz in Ruhe mit ihr reden. Wenn die Sache geklärt ist, darfst du auch zu ihr. Ich möchte nur nicht, dass wir abgelenkt werden.«
Das ist aber blöd! Ich will dabei sein. Wenn ich da bin,
ist Fiona bestimmt gleich viel besser gelaunt. Na gut,
wenn du meinst. Aber ich möchte wirklich gerne zu ihr.
Mit einem bedauernden Blick zurück ging Michael zum Eingang der Praxis. Erst hatte er Keks mit hineinnehmen wollen, sich dann jedoch dagegen entschieden. Es sollte nicht so aussehen, als schöbe er den Hund vor, um mit Fiona zu sprechen. Außerdem wusste er nicht, in welcher Stimmung er sie antreffen würde. Keks war eine besonders sensible Hündin. Wenn es zum Streit kam, würde sie das vielleicht erschrecken.
Als Inge ihn eintreten sah, lächelte sie ihm erfreut zuund deutete auf die Tür zu Fionas kleinem Büro. »Guten Morgen, Herr Sahler. Gehen Sie ruhig zu ihr rein. Sie muss zwar gleich zu einem Auswärtstermin, aber ein bisschen Zeit ist noch.«
Er nickte ihr zu und klopfte kurz an die Bürotür.
»Ja, bitte?«
Sein Herz machte einen kleinen Satz, als er sie an ihrem winzigen Schreibtisch sitzen sah. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie ihn erkannte.
Schnell schloss er die Tür hinter sich und ging auf sie zu. »Fiona, ich möchte … «
»Dafür habe ich keine Zeit«, sagte sie mit angestrengter Stimme. Ihre Wangen hatten sich leicht gerötet. »Hatte ich nicht gesagt, ich verzichte auf jede weitere persönliche Kontaktaufnahme?«
Er blieb stehen. »Ja, Linda sagte es mir. Aber warum nur? Was ist denn geschehen?«
Sie lachte bitter auf. »Das fragst du noch? Kannst du wirklich so kaltschnäuzig sein? Geh jetzt bitte. Ich habe dir nichts mehr zu sagen.«
»Hör zu, Fiona, ich weiß wirklich nicht, was auf einmal mit dir los ist. Was habe ich so Schlimmes verbrochen? Wenn es wegen des Vertrags ist – ich wusste nicht, dass mein Vater ihn dir schicken oder die Summe verdoppeln würde. Aber ich verstehe auch nicht, warum du … «
»Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dir das abnehme?«, unterbrach Fiona ihn wütend. »Nach allem, was geschehen ist, denke ich, dass du das alles von Anfang an vorhattest. Und ich dummes Huhn falle auch noch darauf herein. Ich hoffe, du hattest deinen Spaß, Michael Sahler. Aber du brauchst ganz sicher nicht auf eine Wiederholung zu hoffen. Dafür bin ich mir nämlich zu schade. Und das Geld, mit dem ihr mich abspeisen wolltet, kannst du dirsonst wohin schieben.« Sie ging an ihm vorbei, riss ihren Mantel vom Haken, schnappte sich ihren schwarzen Arztkoffer und verließ das Büro. »Inge, ich fahre jetzt. Der Termin draußen auf dem Bauernhof ist schon in einer halben Stunde.« Sie drehte sich noch einmal zu Michael um. »Wenn du jetzt bitte gehen würdest. Meine Arbeit ruft. Ich wünsche dir und Linda ein schönes Leben.« Damit rauschte sie hinaus. Ehe Michael reagieren konnte, sah er sie bereits in ihren Wagen einsteigen und davonbrausen.
Ratlos blickte er Inge an. »Und jetzt?«
Die Sprechstundenhilfe sah ihn betroffen an. »Sie ist ja wirklich sauer auf Sie. Was haben Sie denn nur getan?«
»Ich habe gar nichts … « Michael stockte. Etwas an Fionas Worten machte ihn stutzig. »Was auch immer es sein mag – ich werde es herausfinden«, sagte er grimmig. »Auf Wiedersehen, Inge.«
»Auf Wiedersehen, Herr Sahler. Viel Glück!«
22. Kapitel
»Vater, ich muss mit dir reden.« Michael betrat das Büro des Seniorchefs, ohne anzuklopfen.
Georg Sahler saß an seinem Schreibtisch, neben ihm stand Anna-Maria; beide waren offenbar mit einem Schriftstück beschäftigt und blickten gleichzeitig davon auf.
»Das trifft sich gut«, antwortete Georg mit
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