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Der Hobbknick (German Edition)

Der Hobbknick (German Edition)

Titel: Der Hobbknick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myk Jung
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Tagen, dass weder die Rh´Adler noch Buene, der behaarte Hüne, eine Rolle in der Wortschlacht an den Flanken des Bergs Erigor gespielt hätten – doch schon seit längerem herrscht Eintracht unter den Kennern der tollkühnen Schriften von damals: Diese zwei wären ja doch nur waschechte Dei Ex Machina gewesen. Und alle Übersetzer, die sie weggelassen hatten, hätten ein Gutes getan, auf die minimalistischere Variante zurückzugreifen.
    Ein weiterer wichtiger Punkt am Ende dieser Abenteuergeschichte, der keinesfalls unerwähnt bleiben sollte, ist dieser: Tordrin Leichenkilt überstand das Ende der Wortschlacht nicht. Wie konnte denn das passieren? Dies fragte sich so mancher. Auch hierüber gibt es verschiedene Theorien, die auf unterschiedlichen Quellen fußen. Manche Geschichtsschreiber nehmen an, er hätte sich inmitten des dramatischen Wortgefechts so sehr aufgeregt, dass er versehentlich in einen Schatten getaucht wäre, der unerwartet länger geworden sei. Andere neigen zu der Meinung, Tordrin hätte sich allzu sehr geschämt und wäre freiwillig in die Schattenwelt hinübergetreten. Denn als einziger aller Lendhenzwerge war er nicht auf die richtige Lösung der knorkschen Rätselfrage gekommen. Nur wenige der Weisen vertreten die Vermutung, er wäre
von einer Leiter geplumpst, die irgendjemand unsachgemäß an die schiefe Mauer gelehnt hätte. Und die allerwenigsten glauben, Tordrin hätte schlicht von allem genug gehabt, also den Kelch der Lebensunlust bis zur Neige geleert – und wäre daraufhin in eine Richtung gewandert, die manchen unbekannt, den meisten Beobachtern aber einfach entfallen sei. Und allein seine lila-minz-karierte Mütze wäre zurückgeblieben.
    Jedenfalls fällt Tordrin in allen Überlieferungsvarianten an dieser Stelle heraus aus der Geschichte – genauso wie Killhim und Fillhim (deren Namen im Übrigen wahrscheinlich einer Metal-Oper entnommen waren). Auch sie blieben unauffindbar; und es rätseln die Weisen: Sanken sie hinab in unentrinnbare Düsternis? Machten sie sich auf den Weg zu den Zwei Blauen Zauberern? Erlaubten sie sich ein Späßchen? Niemand weiß es.
    Die meisten Gestalten dieser Geschichte aber waren an deren Ende froh. Vor allem über deren Ende. Genauso wie die, die sie später lasen. Das Gold, das so lange im Berg Erigor gelegen hatte, wurde nun doch halbwegs brüderlich aufgeteilt: Die übriggebliebenen zehn Wichte der Wandernden Kompanie erklärten sich murrend bereit, einen mittelkleinen Teil abzugeben. Jedenfalls, nachdem ihnen erklärt worden war, dass sich in dem Hügel von Schatz auch ein bisschen Gold und ein wenig Tand befände, das den Vorvätern der Steinköpfe zuvor gar nicht gehört hatte. Zwar fragten sie noch, nur zur Sicherheit: »Seid ihr da sicher?« Und als alle möglichen Interessierten »Ja sicher!«, riefen, da protestierten sie lediglich noch leise, und auch nur später, als sie wieder unter sich waren. Doch wie es seit jeher die Art der Lendhenzwerge gewesen ist, gaben sie gut acht, vor allem den Tand abzugeben.
    Es sollen hier zum Abschluss einige der Hauptfiguren des Abenteuers und deren letztendliche Schicksale aufgelistet werden.

Bart-Abb
    Der Anführer der Seemenschen grummelte zwar, dass er ein bisschen mehr Gold und ein wenig weniger Tand und in seinen Jugendtagen weniger Schwierigkeiten mit den Mädchen erwartet hätte, aber niemand fand sich, der sich über sein Brummeln verwunderte, denn es hegte sowieso keiner mehr die Hoffnung, dass Bart-Abb je damit aufhören würde. Und als der Grummelige dann feststellte, dass das Gold ausreichte, um gleich zwei Städte des Geschlechts Gier-Eon (vor Urzeiten von Shnaub in Schutt und Asche gelegt) einigermaßen brauchbar wiederaufzubauen, da murrte er nur noch, wenn niemand bei ihm war, was nicht selten geschah. Beim Neuaufbau einer der beiden Städte half Bart-Abb sogar eine Viertelstunde mit, und später wurde er König. Selbst ihm war klar, dass es misslichere Schicksale gab.

Der Waldalbernenkönig
    Der Waldalbernenkönig ließ sich schon am ersten Tag nach der Wortschlacht die Fünf Diamanten und die Sieben Mäßig Bemalten Terrinen überreichen. Er fragte die Lendhenzwerge bei dieser Gelegenheit: »Und ihr alle habt tatsächlich Namen?«
    Und sie antworteten: »Herr König, so ist es! Wir sind Barlebn, Darlehn, Doral, Noral, Oral, Moin´ und Goin´(Home), Bifi, Tofu und Bombig, der allerdings ein bisschen dick ist, und deswegen immer ganz hinten steht. Aber Killhim und Fillhim (die ihre

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