Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2
so traurig, dass ich ihn einfach aufheitern musste.
»Tatsächlich?« Ahzznza Khezazdzaz strahlte. »Na prima!«
»Ich muss Sie leider enttäuschen«, sagte Anward. »Gestern habe ich von einer Chartertaube eine Nachricht erhalten. Die Lippe unseres Botschafters ist soweit abgeschwollen, dass er sich entschuldigen konnte. Auch für seine frühere, etwas missglückte Entschuldigung. Dieser Krieg ist also ebenfalls beendet.«
»Oh«, sagte Ahzznza Khezazdzaz. Er war am Boden zerstört.
»Andererseits«, sagte ich, »wären wir um ein Haar mordlüsternen Killerpflanzen zum Opfer gefallen. Und ihr habt uns vor diesem Schicksal bewahrt. Also was uns angeht – für uns seid ihr Helden.«
Dies munterte Ahzznza Khezazdzaz etwas auf, und er rief seine elf Kameraden aus den Tiefen des gewaltigen Bohrers. 52
Ein Teil von mir – derjenige Teil, der ein professioneller Schriftsteller ist (oder es gerne wäre) – hätte nun die Geschichte an diesem Punkt beendet: in der strahlenden Morgensonne, mit einem Schluss, den man mit Fug und Recht als Zwergus ex machina beschreiben konnte.
49 Und nicht etwa der siebte – bis zur Einführung des Automobils im Aualand sollten noch ein, zwei Zeitalter vergehen.
50 Und den gibt’s ja wohl in jedem Dorf – und sonst auch überall.
51 Und was ist Ihre liebste blumige Beschreibung des Firmaments, wenn wieder einmal eine peinliche Gesprächspause entsteht? Schreiben Sie sie uns (auch schiefe Bilder willkommen): Heini-Verlag, Hoppler-Ahoi!. Stichwort: Fifty Shades of Morgenröte .
52 Apropos Bohrer: Wenn Sie die Nummer des Zahnarztes haben wollen, sa gen Sie mir einfach Bescheid. Sie wissen schon, wegen der professionellen Zahnreinigung.
Einundzwanzigstes Kapitel
Das Ende vom Ende
Aber das Leben ist ja kein Ponyhof. Womit ich sagen will: Der Krieg mit dem Pflanzenreich war noch lange nicht vorbei. Doch an diesem Tag geschahen zwei Dinge, die das grüne Blatt zu unseren Gunsten wendeten. Zum einen verlöschte das magische Feuer in den Ruinen von Grabsch-End. Ohne seine verheerende Wirkung wurde der magische Bann nicht weiter geschwächt. Natürlich regenerierte er sich nicht, aber immerhin beschränkte sich der Schaden nun auf ein begrenztes Gebiet.
Die angrenzenden Ländereien erkannten bald die Gefahr, die die wild wuchernden Pflanzen in unserer Region darstellten. Sie schickten militärische Unterstützung, darunter zwei Floristenbataillone aus Seebau am Dehner, drei hilfsbereite Trolle aus Trollingen (wo es anscheinend jede Menge Trolle gibt) und – was die größte Hilfe darstellte – drei Ziegenherden aus Banon bei Brie. Die Ziegen fraßen einen Großteil der kleineren Pflanzen. Ihr Fell war dicht genug, um nicht durchstochen zu werden, und sie schienen geradezu unersättlich. Einen Monat später hatte sich das Aualand in eine kahle Wüstenei verwandelt.
Ein umherziehender Zauberer namens Merlindgrün kam uns ebenfalls zu Hilfe. Gegen ein geringes Entgelt wirkte er einen Zauber, der dem ständigen Regen, der bis dahin das Leben im Aualand bestimmt hatte, Einhalt gebot. Die jungen Pflanzen wuchsen heran und trachteten danach, ihre Vorväter und Vormütter zu rächen, doch ohne den Regen trocknete der Boden aus und diese neue Armee feindseliger Vegetation verdorrte an Ort und Stelle. Das Antlitz meines geliebten Heimatlandes änderte sich; grüne Felder färbten sich gelb, aus Schlamm wurde Staub, aus den Auen Ödland. Wir mussten einen Kanal vom Schlaimfluss bis hierher graben, um uns mit Trinkwasser zu versorgen. Doch zumindest waren wir in Sicherheit.
Ahzznza Khezazdzaz und seine elf zwergischen Mitstreiter beschlossen, sich in Hoppler-Ahoi! niederzulassen. Sie waren allerdings nicht bereit, ihre Arbeitsstellen im Zwergenreich zu kündigen, was zur Folge hatte, dass sie recht weit pendeln mussten – möglich wurde dies durch den Aualand- ZRK -Barnabas-Gedächtnistunnel, den sie selbst gegraben hatten.
Ich wurde kurzzeitig noch einmal verhaftet, da ich Mr. »Der-Gag-wird-nie-alt« Anward immer noch neunzig Gulden schuldete. Ich bezahlte ihn aus meiner Notreserve, woraufhin ich wieder freigelassen wurde. Alle anderen Anschuldigungen gegen mich wurden fallengelassen.
Allerdings stellte sich die Frage, wo ich künftig wohnen sollte. Ich stieg den Hügel zu den rauchenden Ruinen von Grabsch-End hinauf und gelangte schnell zu dem Schluss, dass ein Wiederaufbau völlig unmöglich war. »Was wohl mit dem magischen Feuer geschehen ist?«, überlegte ich laut.
»Keine
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