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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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Wurm, dieser Brant. Und so bescheiden.«
    Er rutschte auf seinem Bett aus Gold hin und her und kratzte sich den Bauch mit den Krallen seines rechten Vorderlaufs. »Hmmm«, meinte er.
    »Sprecht Ihr viel mit diesem Brant über Wortableitungen?« , erkundigte sich Bingo höflich.
    »Wie? Wie bitte? Ach so, ja, das ist richtig. Angefangen hat alles damit, dass wir erforschten, wo einzelne Drachennamen herkommen. Schmauch ist natürlich einfach. Kommt aus dem Ostländischen von * Smyk , nicht wahr? Von da ist es linguistisch gesehen über Vokalverschiebung et cetera pp. nicht weit bis Schmauch . Wenn ich ein englischer Drache wäre, würde ich Smoke heißen, hihi. Ein wenig komplizierter sieht es da bei unserem Bekannten, dem Drachen Bernd, aus. Die westländische Variante des Namen, Peer , geht zurück auf die erste Person Singular Präteritum des Verbs * pürro , was sich selbstverständlich ursprünglich von * fyr ableitet, dem indowestländischen Wort für kleine Feuerstelle in einer windstillen Ecke . Nur wo der Name Brant herkommen mag, haben wir bisher noch nicht herausgefunden.«
    »Haben alle Drachen Namen, die mit Feuer zu tun haben?«
    »Aber nein, nicht wirklich. Das sind bloß die Namen, die man uns gegeben hat, müsst Ihr wissen. Die Leute neigen zu einer sehr wörtlichen, völlig phantasielosen Namensgebung.« Er schüttelte den großen Kopf. »Ich selbst nenne mich auch gar nicht Schmauch.«
    »Wie nennt Ihr Euch dann, o Mächtiger Schma … äh … Drache?«
    »Ach, als junger Drache war ich immer auf der Suche nach Abenteuern und schoss wie ein wütender Feuerball durch die Lüfte. Damals nannte man mich noch Red Bull. Doch es ist schon Ewigkeiten her, seitdem mich jemand so gerufen hat. Ja, ja, das waren noch Zeiten.« Er lachte in sich hinein und nahm einen Zug aus seiner Pfeife. »Ich kann nur hoffen, dass noch ein wenig dieser Energie in mir steckt. Es sieht so aus, als könnte ich sie brauchen, falls Eure Freunde tatsächlich versuchen sollten, mich zu erschlagen.«
    »Es tut mir wirklich Leid, was meine Freunde vorhaben«, versicherte ihm Bingo erneut.
    »Ach ja«, seufzte Schmauch. »Ich will versuchen, nicht allzu wütend zu werden. Ein wutentbrannter Drache ist eine brenzlige Angelegenheit, müsst ihr wissen, hehe.« Sanft fügte er hinzu: »Wir Drachen sind eine missverstandene Spezies. Die Leute sehen immer nur den Rauch und das Feuer – manchmal auch nur den Rauch, aber Ihr wisst schon, wo Rauch ist … Was sie leider nicht sehen, ist unsere kreative Seite.«
    »Eure kreative Seite?«, erkundigte sich Bingo interessiert.
    »Aber ja. Ohne angeben zu wollen, lässt es sich doch nicht leugnen, dass Drachen all das hier erschaffen haben.« Er machte eine ausholende Bewegung mit der rechten Klaue, wobei seine ledernen Flügel unter ihm raschelten.
    »Diesen Raum?«, meinte Bingo. »Die Bücher?«
    »Wie? Nein, nein. Das heißt genau genommen schon. Doch ich meinte die Welt als Ganzes. Alles.«
    Bingo war sich nicht sicher, ob er Schmauch richtig verstanden hatte. »Drachen haben die Welt erschaffen?«
    »Nun, also, ja«, sagte Schmauch, als sei es ihm peinlich. »Haben sie zum Leben erweckt, ihr Feuer und Leben eingeatmet. So hat die Sonne angefangen zu scheinen, und das ist der Grund, weshalb der Himmel blau ist. Weit oben ist alles Rauch – ich meine, aither , heiß und trocken. Die Luft weiter unten ist natürlich nicht blau, sondern klar. Und deshalb«, setzte er hinzu, »sind auch die Berge und Hügel hohl. Drachen haben die Landschaft geformt, so ähnlich wie Glasbläser. Aber ich möchte den Mund nicht zu voll nehmen. Unsere Spezies hat nicht alles erschaffen.«
    »Nein?«
    »Nein, nein. Manche Häuser wurden später von Leuten erbaut, nicht wahr? Nun muss es aber genug sein, ich möchte Euch schließlich nicht langweilen. Es war mir ein Vergnügen, mich mit Euch zu unterhalten.«
    Bingo kam hinter seinem Stuhl hervor. Verlegen stammelte er, »Es kann nicht wirklich ein Vergnügen gewesen sein.«
    »Tja, Vergnügen ist vielleicht nicht das richtige Wort«, räumte der Drache ein. »Vergnügen trifft es nicht ganz. Aber es war erbauend, ja, erbauend. Aber nun muss ich Euch wirklich bitten, zu gehen. Ich werde wohl besser einmal den Bewohnern von Essmabrot einen Besuch abstatten. Offensichtlich liegt da ein furchtbares Missverständnis vor. Ich fliege mal eben hinunter und versuche, die Sache ins Reine zu bringen. Ihre Kundschaft verschrecken? Nichts läge mir ferner. Am besten ich

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