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Der Hochzeitsvertrag

Der Hochzeitsvertrag

Titel: Der Hochzeitsvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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Schwierigkeiten sind, hab ich Recht, Mylord? Na, ich werde die Ohren spitzen und die Augen offen halten."
    Nicholas warf Wrecker einen missbilligenden Blick zu, nickte und ging nach oben. Er hoffte, dass Emily sich so weit erholt hatte, dass sie weiterfahren konnten.
    Er klopfte an die Tür des Zimmers, in dem sie wartete. "Ich bin es, Nicholas."
    Sie öffnete und trat einen Schritt beiseite, um ihn hereinzulassen. "Ich habe dir frische Kleider mitgebracht", meinte er. Er entnahm sie der Reisetruhe und legte sie vorsichtig auf das Bett. Seine eigenen Sachen warf er achtlos neben ihre. Die rechte Schulter rollend, fragte er: "Und wie geht es dir? Hast du große Schmerzen? Ich fühle mich, als hätte mich jemand an den Füßen von Bournesea bis hierher geschleift. Es war ziemlich anstrengend, zur Kutsche hinunterzuklettern."
    "Es geht mir recht gut, danke", erwiderte sie mit gepresster Stimme und blickte ihn dabei nicht an. Ihre Augen waren leicht gerötet, als hätte sie geweint.
    "Bist du dir sicher?" hakte er nach und kam auf sie zu.
    Sie wich zurück und verschränkte die Arme. "Ja."
    "Irgendetwas stimmt doch nicht." Er tappte im Dunkeln. "Ist etwas passiert? Ist jemand nach oben gekommen, während ich …"
    "Nein, niemand", unterbrach sie ihn.
    Aber was war dann geschehen? Nicholas wunderte sich. War sie verärgert, weil er so lange weggeblieben war? Oder war sie mittlerweile hungrig? Oder hatte ihr schlichtweg der Unfall so zugesetzt?
    "Wir sollten noch etwas essen, bevor wir aufbrechen. Ich werde etwas bestellen, während du dich umziehst", bot er ihr an.
    Sie schwieg und mied nach wie vor seinen Blick.
    "Kannst du denn weiterreisen? Oder wollen wir die Nacht über lieber hier bleiben?"
    "Wir können sofort losfahren", sagte sie leise.
    "Emily, was ist mit dir?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    Nicholas sah ihr die Anspannung an. Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung mit ihr, aber sie schien nicht erzählen zu wollen, worum es sich handelte.
    Es war sehr ungewöhnlich, dass Emily ihm Dinge verschwieg. Doch irgendwann wird sie mir schon mitteilen, was ihr durch den Kopf geht, dachte er. Er war zu erschöpft, um sie ins Kreuzverhör zu nehmen, und beschloss, sie in Ruhe zu lassen. Sie sollte sich umziehen, danach würden sie gemeinsam essen. Und dann würde er einfach warten, bis sie des Schweigens überdrüssig war.
    Es war eigenartig beruhigend, zu wissen, dass nicht nur er, sondern auch Tausende anderer Männer derartige kleine weibliche Verstimmungen ertragen mussten. Verstimmungen gehörten zum Eheleben dazu, so hatte er es gehört.
    Und dass Emilys gute Laune unter den Ereignissen des Vormittags gelitten hatte, war nur natürlich. Bedauerlicherweise hatte er sie auch noch den halben Tag allein lassen müssen. Wenn er ihr nur immer wieder versicherte, dass das Kutschenunglück ein Zufall war und ihr so etwas nie wieder passierte, würde sie gewiss bald wieder ausgesöhnt sein.
    Denn hatte sie ihm nicht fast schon erlaubt, sie zu lieben? In der Kutsche? Als er sich ihr Begehren in Erinnerung rief, wurde ihm bewusst, dass sie ihn wohl nicht mehr zurückgewiesen haben würde. Wenn sie erst in der Stadt waren und sie sich wieder sicher fühlte, wäre Schluss mit dieser Scheinehe. Es gab genug andere Probleme in London zu bewältigen.
     
    Emily verbrachte den Rest der nicht enden wollenden Reise damit, sich zu überlegen, wie sie in Zukunft mit Nicholas umgehen sollte.
    Im ersten Moment hätte sie am liebsten eine Erklärung für ihren Fund von ihm verlangt. Doch die Wahrheit kannte sie ja schon: Er hatte sie belogen. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Auch warum er ihr nichts von dem Vertrag gesagt hatte, war ihr kein Rätsel mehr. Nicholas hatte sie aus demselben Grund angelogen wie sieben Jahre zuvor – weil er mit ihr das Bett teilen wollte. Daran zweifelte sie keine Sekunde. Vielleicht hatte er sie nicht geliebt, nicht vorgehabt, sie zu heiraten, aber begehrt hatte er sie, damals wie heute.
    Das kam ihm offenbar hart an. Schämte er sich gar dafür? Es schien so zu sein. Weshalb sonst hatte er verschmäht, sie zu nehmen, als sie sich ihm im Wagen anbot?
    Sie grübelte weiter. Nicholas befürchtete, sie würde seiner Laufbahn schaden. Vielleicht tat sie das auch. Hatte er etwa, seit er den Bund der Ehe mit ihr geschlossen hatte, immer wieder darüber nachgedacht, wie er sie wieder loswerden könnte? Das wäre ungeheuerlich.
    Am liebsten wäre Emily zu ihrem Vater nach Hause gereist und hätte sich

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