Der Höhepunkt kommt vor dem Fall: Die peinlichsten Sex-Unfälle (German Edition)
übereinander herfallen, das sieht man ihnen an.
Und dann fällt der Vorhang zur Pause.
Gatte und Mädel fackeln jetzt nicht mehr. Auf der Bühne geht es zur Sache. Und zwar heftig, sehr heftig – die beiden vergessen, dass die Pause nur fünfzehn Minuten dauert. Der Rest der Compagnie bemerkt gar nicht, dass in der Pause unsere zwei Hormonbomben fehlen, und das Publikum strömt wieder in den Saal, um sich den zweiten Teil der Vorstellung anzusehen. Bis hierhin könnte noch alles gut gehen.
Aber dann ist da dieser Dödel von Bühnentechniker.
Der schaut nie, was auf der Bühne los ist, ist aber ein Pünktlichkeitsfanatiker. Exakt fünfzehn Minuten, nachdem der Vorhang gefallen war, öffnet er ihn wieder. Das Mädel ist beim Gatten gerade mit etwas beschäftigt, was man mit dem Namen einer wichtigen europäischen Sprache beschreibt. Der Saal spendet spontan Szenenapplaus. Donnerlüttchen, das ist mal eine mutige Inszenierung!
So steht es auch am nächsten Tag in der Rezension des Lokalblattes. Es sei wirklich erfrischend gewesen, Arthur Schnitzler zu entstauben und geltende Konventionen zu bekämpfen.
Unser Hormonpärchen interessiert das nicht mehr. Der Gatte ist eben genau das nun nicht mehr im wirklichen Leben, und das süße Mädel hat den süddeutschen Raum verlassen. Aber was tut man nicht alles für die Kunst?
Platz 9: Die bayerische Thatcher
Diese Geschichte erzählt man sich in der Kölner Anwaltsszene, und sie handelt von Heinz. Heinz ist Wirtschaftsanwalt, scheffelt massig Kohle, hat eine süße, liebe Frau und ist Mitglied im angesagtesten Tennisclub der Stadt. Da sitzt er jetzt auch, und zwar in der Sauna nach einem Match. Da sitzen nur Männer, alles Anwälte, alle in den besten Jahren, schwitzen rum und quatschen über Männerzeug.
Eine wichtige Regel: Ein erfolgreicher Anwalt ist verheiratet und hat eine Geliebte. Die Frau zum Repräsentieren, die Geliebte fürs Bett. Besser gleich zwei Geliebte. Oder wechselnde. Jedenfalls aber was Junges und Knackiges. Darüber reden die Herren in der Sauna.
Heinz schweigt. Er hat keine Geliebte. Ist er nicht der Typ für. Aber das kann er nicht sagen, denn sonst macht er sich vor den Kollegen lächerlich. Als die freudige Runde johlend beschließt, dass ab jetzt jede Woche einer von ihnen Anekdoten von seiner Schnitte erzählen soll, steht Heinz’ Entschluss fest: Er braucht jetzt auch eine Geliebte. Sonst leidet sein Ruf.
Und das geht auch ganz einfach. An der Bar des Clubs hängen nämlich immer junge Mädels rum, die die goldene Anwaltsregel ebenfalls kennen. Heinz ist nicht wählerisch und spendiert einem der Küken ein Glas Milch. Jennifer heißt sie und ist auch so. Kichernd nimmt sie Heinz’ Einladung an, sich gleich ein Hotelzimmer zu nehmen.
Dort stehen sie beide auch eine Stunde später, und Heinz beginnt dann mit dem, was er auch im Beruf tut: die Arbeit gleich hinter sich bringen. Wobei – die Parallele zur Arbeit hinkt. Denn Heinz ist nicht bei der Sache. Überhaupt nicht. Auch Jennifer merkt das. »Du bist ja gar nicht bei der Sache«, sagt sie.
Heinz’ Hirn arbeitet in Krisensituationen immer routiniert und sucht einen Ausweg. So auch jetzt: »Kannst du auf Bayerisch fluchen? Ich brauch das. Sonst kann ich nicht.« Jennifer: »Cool! Du hast ’n Bayern-Fetisch?« Das ist es nicht genau. Heinz’ Frau kommt aus Augsburg, und sie flucht beim Sex, dass die Wände erröten.
Jennifer kramt in ihrem Après-Ski-Gedächtnis und ringt sich ein »Sakrament« und ein »Kruzitürken« ab. Das ist es aber nicht. Heinz vermisst seine Frau. »Kannst du mich an den Ohren ziehen, wenn ich auf dir liege?« Jennifer: »An den Ohren?« So wird das auch nichts. »Kannst du einen auf Margaret Thatcher machen?« Jennifer: »Was, ej? Kenn ich nich, und ich sprech auch kein Englisch.«
Am nächsten Wochenende sitzt Heinz wieder mit den anderen in der Sauna. Die Runde ist etwas verdutzt, als Heinz sich meldet und seine Anekdote zum Besten gibt, und zwar mit Bravour: »Ich hab mir das überlegt – Geliebte müssen sich demnächst bei mir bewerben wie Angestellte. Fremdsprachen müssen sie können, mich quälen und mich richtig niedermachen – wie meine Frau.«
Platz 8: No woman, no cry
Bei Pornofilmen ist es wie bei anderen Filmen auch: Es gibt billige und teure, Aufnahmen in irgendwelchen Hinterzimmern und solche, die aufwendig produziert sind. Regisseur Detlef B. hat Tarkowskij, Greenaway und Fassbinder als Vorbilder, und obwohl des Schicksals
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