Der Höhepunkt kommt vor dem Fall: Die peinlichsten Sex-Unfälle (German Edition)
zahlreiche Wunden bleiben.
Ebenso bleibt ein erboster Frettchenbesitzer, der seinen verletzten Freund alleine in die Klinik fahren lässt und sich stattdessen um sein schwer misshandeltes Haustier kümmert.
Vor Nachahmung sei übrigens gewarnt, denn Frettchen sind für ihre spitzen Krallen und scharfen Zähne berüchtigt.
Das dürfte wohl auch Hermann K. gewusst haben. Aber was ein ordentlicher Masochist ist, den schreckt so schnell gar nichts, den fordert so etwas sogar noch heraus.
I n diesem Kapitel bewegen wir uns vorwiegend in der Welt des Schmerzes. Der Genitalbereich ist ja besonders gut durchblutet, bei Männlein wie bei Weiblein, und ist daher hochempfindlich. Setzen Sie sich doch einmal in einen Kinofilm, bei dem Sie wissen, dass jemand einem Mann zwischen die Beine tritt. Es kann ruhig der Bösewicht sein, ein ganz, ganz garstiger Charakter. Und dann beobachten Sie an der entscheidenden Stelle doch bitte die Reaktion der männlichen Zuschauer. Sie werden feststellen, dass die automatisch mitleiden – die Augen zukneifen, das Gesicht verziehen, zischen … der Schmerz überträgt sich quasi telepathisch. Aber auch das weibliche Geschlechtsteil ist überaus empfindlich, wie wir illustrieren werden.
Doch wir sind ja keine Sadisten. Es gibt auch schmerzfreie Kuriosa. Da ist zum einen der Bereich, den man üblicherweise mit »Perversion« beschreibt. »Pervers« bedeutet ja »umgedreht«, und umgedreht sind auch Situationen beim Sex, wo etwas nicht da ist, wo es hingehört. Wir wollen nicht pathetisch werden, aber so wie bei »Romeo und Julia« liegen auch im richtigen Leben Liebe und Tod, oder vielmehr Liebe und Krieg, manchmal dicht beisammen, bisweilen sogar sehr dicht.
Dass es in Sachen Sex auch Profis gibt, heißt nicht, dass diese Profis nicht auch mal Probleme haben können. Sagen wir es klar und deutlich: Pornostars sind auch nur Menschen. Dann gehören Sex und der eher freie Umgang damit bei manchen Berufsgruppen anscheinend sogar zum guten Ton. Wir meinen damit die allseits beliebte Berufsgruppe der Rechtsanwälte. Zum guten Ton gehört es auch für die Dichter, sich des ewig jungen Sujets »Liebe« anzunehmen.
Das gelingt ihnen oft ganz gut, wie Sie etwa bei Schnitzlers »Reigen« sehen werden; was jedoch die Umsetzung der Werke angeht, da hapert es manchmal.
Lange Rede, kurzer Sinn – dieses Kapitel lässt sich in einem Satz zusammenfassen, und der lautet: Beim Sex gibt es nichts, was es nicht gibt.
Platz 10: Vorhang auf für den Akt zu zweit
Mit dem Regietheater ist das so eine Sache. Beim Regietheater nimmt der Regisseur ein Stück und will zeigen, dass er alles viel besser kann als der Dichter. »Gegen den Strich bürsten« nennt man solche Verstümmelung. Shakespeares »Sommernachtstraum« spielt dann auf einmal auf einer Müllhalde, Romeo trägt eine SS -Uniform und Julia ist beim »Bund Deutscher Mädel«. Ganz toll.
Diesmal sind wir in der schwäbischen Provinz zu Gast. Den genauen Spielort sollen wir nicht nennen, hat uns der Regisseur gebeten, aber wenn Sie im Ländle mal rumfragen, werden Sie sicher auf den fraglichen Ort kommen.
Dieser bewusste Regisseur hatte nämlich die revolutionäre Idee, aus Arthur Schnitzlers »Reigen« endlich mal das zu kitzeln, was in ihm steckt. Der Inhalt des Stücks ist simpel: Es gibt fünf Männlein und fünf Weiblein, es gibt zehn Dialoge, und es geht um Sex. Was der Dichter aber nur andeutet, das will der Regisseur klar und deutlich zeigen. Also, jetzt nicht pornografisch, aber schon eindeutig.
Hm. Wenn Sie uns fragen – das musste ja schiefgehen. Die meisten Schauspieler sind zwar Laien, und sie reiben sich während der Szenen auch nackt aneinander, aber sie sind diszipliniert genug, dass es beim Reiben bleibt. Bis auf zwei. Nennen wir sie »der Gatte« und »das süße Mädel«, denn das sind ihre Rollen. Sie fanden einander schon heiß, als sie das erste Mal zur Gruppe stießen. Bisher haben die beiden es aber nicht bis zum Äußersten getrieben, denn erstens sind beide in einer Beziehung, und zweitens hatten auch bei der Generalprobe alle noch ihre Spießerkostüme an, Badehosen und Bikinis nämlich.
Nun aber ist Premiere, alle Darsteller tragen die Kostüme von Adam und Eva, und der Dialog zwischen dem Gatten und dem süßen Mädel ist der letzte vor der Pause. Die beiden machen sich also schon während der Szene heiß, mit so einer sublimen, schnitzlerschen Variante von Dirty Talk. Wenn das Publikum nicht wäre, würden sie
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