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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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konnte. »Mit den bloßen Händen hat er mich so zugerichtet! Mit den Händen !«
    Erich Kessler wandte den Blick von den Wunden seines Bruders. »Du kannst noch von Glück reden, daß du weggekommen bist, ohne daß dich einer gesehen hat. Und jetzt müssen wir dich aus diesem Hotel schaffen. Die Polizei verhört jeden.«
    »Hierher werden die nicht kommen«, wandte Hans zornig ein. »Dafür hat unser Staatsrat gesorgt.«
    »Trotzdem. Ein einziger neugieriger Polizist, der zufällig hereinkommt, könnte zu Komplikationen führen«, sagte von Tiebolt nach einem Blick auf Erich. »Hans muß weg. Eine dunkle Brille, ein Schal, sein Hut. Der Staatsrat wartet in der Halle.« Der blonde Mann ließ den Blick zu dem Verwundeten wandern. »Wenn du dich bewegen kannst, bekommst du dann eine Chance mit der Holcroft. Dann fühlst du dich vielleicht besser. «

    »Ich kann mich bewegen«, sagte Hans mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Johann wandte sich wieder dem älteren Kessler zu. »Du bleibst hier, Erich. Holcroft wird bald hier anrufen, aber er wird sich erst dann zu erkennen geben, wenn er deine Stimme erkennt. Sei bekümmert, besorgt. Sag ihm, ich hätte dich in Berlin angerufen und dich gebeten, früher hierherzukommen. Ich hätte auch versucht, ihn in Paris zu erreichen, aber er sei bereits abgereist gewesen. Dann sagst du ihm, daß wir beide über das, was heute nachmittag hier geschehen ist, schockiert sind. Der Mann, der getötet wurde, hatte sich nach ihm erkundigt; wir machten uns beide Sorgen um seine Sicherheit. Man dürfe ihn nicht im d’Accord sehen.«
    »Ich könnte sagen, jemand, auf den seine Beschreibung paßt, sei gesehen worden, wie er das Haus durch den Lieferanteneingang verließ«, fügte der Gelehrte hinzu. »Er befand sich in einer Art Schockzustand; er wird das akzeptieren. Das wird seine Panik noch verstärken.«
    »Ausgezeichnet. Triff dich mit ihm und bring ihn ins Excelsior. Trag dich unter dem Namen -« der blonde Mann überlegte einen Augenblick — »unter dem Namen Fresca ein. Wenn er noch irgendwelche Zweifel hat, wird ihn das überzeugen. Er hat diesen Namen in deinem Beisein nie gebraucht; er wird wissen, daß wir uns schon begegnet sind.«
    »Schön«, sagte Erich. »Und im Excelsior werde ich ihm erklären, daß du wegen allem, was geschehen ist, an die Direktoren der Bank herangetreten bist und das Gespräch für morgen vormittag festgesetzt hast. Je schneller wir es hinter uns bringen, desto schneller können wir nach Zürich fahren und die Sicherheitsvorkehrungen treffen.«
    »Noch einmal, ausgezeichnet, Herr Professor. Komm, Hans«, sagte von Tiebolt. »Ich helfe dir.«
    »Nicht notwendig«, sagte der Arzt aus München, wobei sein Gesichtsausdruck seine Worte Lügen strafte. »Du brauchst bloß meine Tasche zu nehmen.«
    »Selbstverständlich.« Von Tiebolt nahm die Arzttasche. »Ich bin fasziniert. Du mußt mir sagen, was du ihm injizieren willst. Vergiß nicht, wir wollen zwar seinen Tod, aber nicht so, daß es wie Mord aussieht. «

    »Keine Sorge«, sagte Hans. »Alles ist klar bezeichnet. Es wird keine Fehler geben. «
    »Sobald wir uns mit der Holcroft getroffen haben«, sagte von Tiebolt und legte einen Mantel über Hans’ Schultern, »werden wir entscheiden, wo Hans heute nacht bleiben soll. Vielleicht im Haus des Staatsrats.«
    »Gute Idee«, stimmte der Gelehrte zu. »Dann stünde auch der Arzt zur Verfügung.«
    »Den brauche ich nicht«, stieß Hans mit zusammengebissenen Zähnen hervor. Man konnte ihm anmerken, daß ihm jeder Schritt Schmerzen bereitete. »Ich hätte mich selbst zusammenflicken können; der ist nicht besonders gut. Auf Wiedersehn, Erich.«
    »Auf Wiedersehn.«
    Von Tiebolt öffnete die Türe, sah sich nach Erich um und geleitete dann den verwundeten Hans in den Korridor hinaus. »Du sagst, jede Ampulle sei bezeichnet?«
    »Ja. Das Serum, das ich für die Frau vorgesehen habe, wird ihren Herzschlag so beschleunigen...«
    Die Türe schloß sich. Der ältere Kessler setzte sich zurecht. So funktionierte die Wolfsschanze, eine andere Entscheidung war nicht möglich. Der Arzt, der Hans behandelt hatte, hatte keine Zweifel daran gelassen, daß es zu inneren Blutungen gekommen war; seine inneren Organe waren schwer verletzt worden, als wären sie von Klauen mit außergewöhnlichen Kräften zerfetzt worden. Wenn Hans nicht in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, war es möglich, daß er starb. Aber man durfte seinen Bruder nicht in ein Krankenhaus einliefern; dort

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