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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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anrufen. Aber das ist dann wahrscheinlich das letzte, was ich für Sie tue, Madame. Ich habe nicht den Wunsch, in einen Mord hineingezogen zu werden. Das war nicht Teil unserer Vereinbarung. «
    Sie fuhren beinahe eine Viertelstunde, bis der Pilot sicher war, daß ihnen niemand folgte.
    »Weshalb sollte uns jemand folgen?« fragte Althene. »Niemand hat mich gesehen; Sie haben meinen Namen nicht erwähnt. Und den Noels auch nicht.«
    »Nicht Sie, Madame. Mich. Ich lege keinen Wert auf nähere Beziehungen zur Genfer Polizei. Ich hatte mit denen hin und wieder kleine Zusammenstöße. Wir kommen nicht besonders gut miteinander aus.«
    Sie fuhren jetzt durchs Uferviertel, und der Pilot suchte die Straßen nach einer abseits stehenden Telefonzelle ab. Er fand eine, lenkte den Wagen an den Randstein und huschte in die Zelle. Althene beobachtete ihn, wie er sprach. Dann kam er zurück, setzte sich viel langsamer hinter das Steuer, als er es verlassen hatte, und saß einen Augenblick lang mit finsterer Miene da.
    »Um Himmels willen, was ist geschehen?«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte er. »Die haben einen Anruf von Ihnen erwartet.«
    »Natürlich. Das hatte mein Sohn arrangiert.«
    »Aber Sie waren nicht am Telefon. Sondern ich. «
    »Welchen Unterschied macht das? Ich habe jemanden gebeten, für mich anzurufen. Was haben sie gesagt?«

    »Nicht sie. Er. Und das, was er gesagt hat, war viel zu klar. In dieser Stadt geht man nicht so großzügig mit Informationen um. Man drückt sich nur dann klar aus, wenn man eine Stimme erkennt oder wenn gewisse Code-Worte gebraucht werden, die bestätigen, daß der Anrufende ein Recht auf Wissen besitzt.«
    »Was besagte die Information?« fragte Althene gereizt.
    »Eine Zusammenkunft. Sobald wie möglich. Zehn Kilometer nördlich auf der Straße nach Vésenaz. Das ist auf der Ostseite des Sees. Er sagte, Ihr Sohn wäre dort.«
    »Dann fahren wir hin.«
    »>Wir<, Madame?«
    Sie bot ihm fünfhundert amerikanische Dollar an.
    »Sie sind verrückt«, sagte er.
    »Dann sind wir uns einig?«
    »Unter der Bedingung, daß Sie so lange, bis Sie mit Ihrem Sohn zusammen sind, genau das tun, was ich sage«, antwortete er. »Wenn ich soviel Geld annehme, übernehme ich auch eine Verpflichtung. Aber wenn er nicht dort ist, geht mich das nichts an. Ich werde trotzdem bezahlt.«
    »Das werden Sie. Fahren wir.«
    »Gut.« Der Pilot setzte den Wagen in Bewegung.
    »Weshalb sind Sie so argwöhnisch? Mir kommt das alles ganz logisch vor«, sagte Althene.
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt. In dieser Stadt gelten besondere Regeln. In Genf ist das Telefon der Kurier. Man hätte mir eine zweite Nummer nennen müssen, damit Sie selbst mit Ihrem Sohn sprechen können. Als ich das vorschlug, sagte man mir, dafür sei keine Zeit.«
    »Alles durchaus möglich.«
    »Mag sein, aber mir gefällt es nicht. Die Zentrale hat gesagt, sie verbinde mich mit dem Empfang, aber der Mann, mit dem ich gesprochen habe, war kein Empfangsangestellter.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Empfangsangestellte können arrogant sein, und sind das häufig auch, aber sie haben keinen Befehlston an sich. Den hatte aber der Mann, mit dem ich sprach. Und er war nicht aus Genf. Er hatte einen Akzent, den ich nicht unterbringen konnte. Sie werden genau das tun, was ich sage, Madame.«
    Von Tiebolt legte den Hörer auf und lächelte zufrieden. »Jetzt haben wir sie«, sagte er ruhig und ging zu der Couch, wo Hans Kessler lag und sich einen Eisbeutel an die rechte Wange hielt, um sich seine Schürfwunden zu kühlen. Der persönliche Arzt des Staatsrats hatte ihn behandelt.
    »Ich komme mit«, sagte Hans, dessen Stimme von Zorn und Schmerz angespannt war.
    »Besser nicht«, warf sein Bruder ein.
    »Man darf dich nicht sehen«, fügte von Tiebolt hinzu. »Wir werden Holcroft sagen, daß du aufgehalten worden bist.«
    »Nein!« erregte sich der Arzt und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Du kannst Holcroft sagen, was du willst, aber ich komme heute abend mit. Dafür ist dieses Miststück verantwortlich! «
    »Ich würde sagen, daß du dafür verantwortlich warst«, sagte von Tiebolt. »Es war ein Auftrag zu erledigen, und du wolltest ihn übernehmen. Du warst ganz erpicht darauf. Das bist du bei solchen Dingen immer. Du magst körperlichen Kampf.«
    »Er wollte nicht sterben! Die schwule Sau wollte nicht sterben!« schrie Hans. »Er hatte die Kraft von fünf Löwen. Sieh dir das an!« Er riß sein Hemd auf, so daß man die schwarzen Fäden sehen

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