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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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müssen mir zuhören ! Ich bin nicht Ihr Feind. Ich habe Nachricht von Ihrer Mutter. Einen Brief. Sie war mit mir Der Amerikaner schlug um sich; er war dabei, den Griff des Israeli aufzubrechen. »Wer sind Sie?«
    »Abwehr«, flüsterte Ben-Gadíz.
    Als er dieses Wort hörte, verlor Holcroft jede Beherrschung. Er brüllte, und seine Arme und Beine wurden zu Dampfhämmern, die man nicht abwehren konnte.
    »Ich bringe Sie um ... «
    Yakov hatte keine Wahl. Er unterlief die schmetternden Schläge, und seine Finger suchten den Hals des Amerikaners, seine Daumen bohrten sich in die deutlich hervortretenden Venen an seiner Kehle. Er tastete, bis er den Nerv gefunden hatte, und drückte dann mit aller Kraft. Holcroft brach zusammen.
     
    Noel schlug die Augen in der Finsternis auf, aber es war keine vollkommene Finsternis. An der Wand war ein grüner Lichtschein zu sehen — dasselbe grüne Licht, das ihn vorher geblendet hatte -, und als er es sah, wallten die Empörung und der Zorn erneut in ihm auf. Etwas drückte ihn gegen den Fußboden, ein Knie, das seine Schulter festhielt, und die Mündung einer Pistole an seinem Kopf. Seine Kehle schmerzte höllisch, trotzdem versuchte er, sich zu lösen, versuchte, aufzukommen, weg von der Waffe. Aber sein Hals ertrug die Belastung nicht. Er fiel zurück und hörte das eindringliche Flüstern des Mannes über ihm.
    »Sie müssen jetzt ganz klar denken. Wenn ich Ihr Feind wäre, hätte ich Sie getötet. Können Sie das überhaupt verstehen? «
    »Sie sind mein Feind!« antwortete Noel, dem der stechende Schmerz an der Kehle das Reden fast unmöglich machte. »Sie haben gesagt, Sie seien ›Abwehr‹. Der Feind von Genf... Mein Feind!«
    »Das eine stimmt, aber das andere nicht. Nicht Ihr Feind.«

    »Sie lügen!«
    »Denken Sie doch nach! Weshalb habe ich nicht abgedrückt? Genf ist gestoppt; Sie sind gestoppt; es werden keine Gelder überwiesen. Wenn ich Ihr Feind bin, was hindert mich dann, Ihnen eine Kugel durch den Kopf zu jagen? Als Geisel kann ich Sie nicht benutzen; das hätte keinen Sinn. Sie müssen dort sein. Also gewinne ich nichts, wenn ich Sie leben lasse. Sofern ich Ihr Feind bin.«
    Holcroft versuchte, das zu erfassen, was er hörte, die Bedeutung zu ka84finden, die dahintersteckte, aber es gelang ihm nicht. Er wollte nur auf den Mann einschlagen, der ihn hier gefangenhielt. »Was wollen Sie? Wo haben Sie meine Mutter? Sie sagten, Sie hätten einen Brief.«
    »Alles der Reihe nach. Zuerst will ich hier weg. Mit Ihnen . Zusammen können wir das erreichen, was Wolfsschanze nie für möglich hielt.«
    »Wolfsschanze? ... Was erreichen?«
    »Dafür sorgen, daß die Gesetze für uns arbeiten. Wiedergutmachung leisten.«
    »Die Gesetze — wer Sie auch sind, Sie müssen von Sinnen sein!«
    »Das ist die Alternative von Har Sha’alav. Die Millionen kontrollieren. Gegen sie kämpfen. Überall . Ich bin bereit, Ihnen den einzigen Beweis zu liefern, den ich besitze.« Yakov Ben-Gadíz nahm die Pistole von Noels Kopf weg. »Hier ist meine Waffe.« Er bot sie Holcroft an.
    Noel studierte das Gesicht des Fremden in den eigenartigen Schatten, die das makabre grüne Licht warf. Die Augen über ihm gehörten einem Mann, der absolut die Wahrheit sprach.
    »Helfen Sie mir auf«, sagte er. »Es gibt eine Hintertreppe. Ich kenne den Weg.«
    »Zuerst müssen wir hier alles in Ordnung bringen, was verschoben worden ist. Alles muß so sein, wie es war.«
    Nichts ist so, wie es für Sie war ...
    »Wo gehen wir hin?«
    »Zu einem Apartment in der Rue de la Paix. Dort ist der Brief. Und das Mädchen.«
    »Das Mädchen?«

    »Von Tiebolts Schwester. Er glaubt, sie sei tot. Er hat befohlen, sie zu töten.«
    »Helden?«
    »Später.«

45.
    Sie rannten aus der Mündung der Seitengasse und die Rue des Granges hinunter zum Wagen des Israeli. Ben-Gadíz nahm hinter dem Steuer Platz. Holcroft hielt sich den Hals; der Schmerz war so intensiv, als wären die Adern aufgerissen.
    »Sie haben mir keine Wahl gelassen«, sagte Yakov, als er sah, welche Qualen Holcroft litt.
    »Aber Sie mir«, erwiderte Noel. »Sie haben mir die Waffe gegeben. Wie heißen Sie?«
    »Yakov.«
    »Was ist das für ein Name?«
    »Hebräisch... für Jakob. Ben-Gadίz.«
    »Ben wie?«
    »Gadíz.«
    »Spanisch?«
    »Spaniolisch«, sagte Yakov und raste die Straße hinunter, über die Kreuzung, auf den See zu. »Meine Familie ist Anfang des neunzehnten Jahrhunderts nach Krakau eingewandert.« Yakov riß den Wagen nach rechts

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