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Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag

Titel: Der Holcroft-Vertrag - Ludlum, R: Holcroft-Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Hotelkorridor heraufkamen, immer näher, und plötzlich verhielten. Stille, dann das Geräusch eines Schlüssels im Schloß. Jetzt erregtes Klappern von Schlüssel und Klinke. Der Innenriegel hielt. Eine Faust donnerte gegen die Tür, nur wenige Zentimeter von Ben-Gadíz entfernt.
    »Von Tiebolt! Lassen Sie mich herein!«
    Es war der Amerikaner. Binnen Sekunden würde er die Tür einschlagen.
     
    Kessler kroch zum Bett, hielt sich am Pfosten fest und zog
seine korpulente Gestalt in die Höhe. Die Brille war ihm bei Holcrofts Attacke vom Gesicht geflogen. In ein paar Augenblicken würde er sie wiederfinden, aber jetzt mußte er überlegen, analysieren, was es zu tun galt.
    Holcroft würde zum d’Accord eilen, um Johann zu stellen. Etwas anderes konnte er gar nicht tun. Aber Johann war nicht dort, und er mußte verhindern, daß der Amerikaner im Hotel eine Szene machte.
    Aber er würde das gar nicht tun, dachte Kessler, und lächelte trotz seiner Besorgnis. Holcroft brauchte sich nur Zugang zu von Tiebolts Suite zu verschaffen. Ein ganz gewöhnlicher Hotelschlüssel war die Antwort auf sein Problem. Der Amerikaner würde die Schlafzimmertür öffnen, und in dem Augenblick bräche er zusammen und stellte kein unmittelbares Problem mehr dar.
    Ein Gegenmittel und ein paar Eisbeutel würden ihn für die Konferenz in der Bank wieder hinreichend herstellen; man würde ihm ein Dutzend Erklärungen liefern. Es kam jetzt nur darauf an, dafür zu sorgen, daß er Johanns Zimmerschlüssel bekam.
    Die Angestellten am Empfang des d’Accord würden ihm auf die Bitte eines anderen Gastes keinen geben, wohl aber, wenn der Staatsrat sie dazu aufforderte. Von Tiebolt war sein persönlicher Freund; seinen Wünschen war in jeder Hinsicht nachzukommen.
    Kessler griff nach dem Telefon.
     
    Helden hinkte in dem Apartment herum, zwang ihr Bein, sich an den Schmerz zu gewöhnen, war wütend, daß man sie zurückgelassen hatte, und wußte doch, daß es vernünftig war - das einzig mögliche. Der Israeli rechnete nicht damit, daß Noel anrief, aber auch dieser Fall mußte in Betracht gezogen werden. Yakov war überzeugt, daß man versuchte, Noel zu isolieren, all seine Mitteilungen abzufangen; aber immerhin bestand die entfernte Möglichkeit...
    Das Telefon klingelte; Helden erstarrte. Dann schluckte sie und hinkte quer durchs Zimmer, um den Hörer abzunehmen. O Gott! Laß es Noel sein! Es war eine unbekannte Stimme, und der Anrufer war auch nicht bereit, sich zu erkennen zu geben.
    »Mrs. Holcroft ist zu einem Gästehaus auf einem Villenanwesen dreizehn Kilometer südlich der Stadt gebracht worden. Ich beschreibe Ihnen den Weg.«
    Das tat er. Helden schrieb mit. Als der Fremde fertig war, fügte er noch hinzu: »Am Haupttor ist ein Wächter. Er hat einen Hund.«
     
    Yakov durfte nicht zulassen, daß das Pochen anhielt, und auch Holcrofts Rufe mußten aufhören. Die Störung würde das Hotelpersonal und die Gäste aufmerksam machen.
    Der Israeli zog den Riegel zurück und drückte sich gegen die Wand. Die Tür flog auf. Die Gestalt des großen Amerikaners füllte den Türrahmen. Er stürzte ins Zimmer, die Arme ausgestreckt, als wäre er darauf vorbereitet, einen Angriff abzuwehren.
    »Von Tiebolt! Wo sind Sie?«
    Die Dunkelheit überraschte Holcroft offenbar. Ben-Gadíz trat leise zur Seite, die Taschenlampe in der Hand. Er sprach schnell, zwängte zwei Sätze in einen einzigen Atemzug hinein.
    »Von Tiebolt ist nicht hier, und ich will Ihnen nichts Böses. Wir sind keine Gegner.«
    Holcroft fuhr herum, die Hände ausgestreckt. »Wer sind Sie? Was, zum Teufel, tun Sie hier? Schalten Sie das Licht ein!«
    »Kein Licht! Hören Sie mir nur zu.«
    Der Amerikaner trat zornig einen Schritt vor. Yakov drückte den Knopf seiner Taschenlampe; grünes Licht hüllte Holcroft ein und veranlaßte ihn dazu, sich die Augen zuzuhalten. »Schalten Sie das ab!«
    »Nein. Hören Sie mich zuerst an.«
    Holcrofts rechter Fuß zuckte vor, traf Ben-Gadíz am Knie; gleichzeitig sprang Noel vorwärts, die Augen geschlossen, die Hände ausgestreckt, um den Israeli zu packen.
    Yakov duckte sich und trieb dem Amerikaner die Schulter in die Brust; Holcroft war nicht aufzuhalten. Sein Knie stieß nach Ben-Gadíz’ Schläfe. Seine Faust krachte Yakov ins Gesicht.
    Es durfte keine Verletzungen geben! Keine Blutspuren auf
dem Boden! Yakov ließ die Lampe fallen und packte den Arm des Amerikaners; Holcrofts Kraft überraschte ihn. Er sprach, so laut er das wagte.
    »Sie

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