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Der Hort der Waechter

Der Hort der Waechter

Titel: Der Hort der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Co-rey ihnen vorführte, in Staunen versetzen ließen. Corey war sich seiner Sache sicher; diese Leute hier fraßen ihm förmlich aus der Hand. Es schien ganz so, als wären noch nicht sehr viele Kunstschützen mit ihrer Show in diese Gegend gekommen.
    Irgendwann hatte er sein Programm durch, und es wurde Zeit für seine beste Nummer, mit der er seinen Auftritt wirkungsvoll zu beenden pflegte.
    Mit ausgebreiteten Armen gebot er Ruhe, und sofort folgte die Masse der Geste und schwieg gehorsam und gespannt.
    »Ladies und Gentlemen! Ich darf um Ihre werte Aufmerksamkeit bitten!« Unnötig, das zu sagen; die Leute klebten an seinen Lippen wie die Fliegen an einem Haufen Pferdemist. Wichtig waren vor allem klug gesetzte rhetorische Pausen, die hatten immer ihre Wirkung.
    »Wir kommen nun zum absoluten Höhepunkt! . Ich werde hier, vor Ihren Augen! . mit diesem Gewehr! . rückwärts! . ein Ei zerschießen! . aus der Hand einer lebenden Person!«
    Ein Raunen ging durch die Menge. Vereinzelt wurden Köpfe geschüttelt, über Möglichkeit und Unmöglichkeit dieser Darbietung diskutiert. Erneut gebot er Ruhe.
    »Ich brauche dazu einen furchtlosen Freiwilligen! . Wie ist es? . Beweisen Sie Ihren Mut, Gents!«
    Und damit brandete das verhaltene Raunen erneut auf. Köpfe wurden noch heftiger geschüttelt als zuvor, unsicheres Lachen machte sich unter den männlichen Zuschauern breit, höhnisches unter den weiblichen. Corey kannte das. Man mußte den Leuten etwas Zeit geben, ehe sich einer unter ihnen zusammenriß und mit unbewegtem Gesicht den Arm hob und vortrat mit einem lauten »Ich! Ich tu's!« oder ähnlichen Worten auf den Lippen, die eine Lawine von Steinen auslösten, die den anderen von ihren Herzen fielen. Er grinste vor sich hin und wartete.
    Und tatsächlich. Rechts von ihm traten die Leute auseinander, um Platz zu machen.
    »Da haben wir einen Freiwilligen, der Mut hat?«
    Unzählige Blicke richteten sich auf den Mann, der vorgetreten war, so auch Coreys. Im nächsten Moment weiteten sich jedoch seine Augen. Das war .
    »Ich melde mich freiwillig!«
    Während die Menge wieder in frenetischem Jubel ausbrach, schüttelte Corey innerlich den Kopf. Das konnte nicht sein. Ein Zufall? Es mußte ein Zufall sein ...
    Der Kerl sah genau aus wie der Spieler, den er letzte Nacht . Aber das konnte unmöglich sein!
    Corey bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen, und lächelte dem Publikum zu.
    »Kommen Sie her, Mister!« rief er. »Beweisen Sie, daß Sie tatsächlich so mutig sind!« Schon erstaunlich, wie fest seine Stimme klang.
    Mit einem - hämischen? - Grinsen trat der Freiwillige an ihn heran und nickte ihm zum Gruß zu.
    (Na? ... Erkennen wir uns wieder, Corey?)
    Der Kunstschütze wandte sich ab und griff nach dem Hühnerei, das auf dem Tisch mit den Accessoires bereitlag. Er hielt es hoch, damit die Menge es sehen konnte. Vor allem, wie klein das Ei war. Wie gesagt, es kam nur auf eine wirkungsvolle Inszenierung an, dann konnten die Leute gar nichts anderes als begeistert sein.
    (Das war nicht sehr nett von dir, Corey ... Ganz und gar nicht nett...)
    Er griff nach dem Winchester-Gewehr und wandte sich wieder seinem Freiwilligen zu, der ihm immer noch grinsend entgegenblickte.
    Corey trat vor ihn hin (Und ich bin nun mal leider etwas nachtragend . .. ) und reichte ihm das Ei. Die Finger des anderen fühlten sich merkwürdig kalt an.
    »Ich darf Sie nun bitten, sich dreißig Yards von mir zu entfernen und sich dort aufzustellen! Machen Sie bitte einen Korridor für uns frei! Und einen Applaus für diesen mutigen Gentleman!«
    Und die Leute tobten.
    Bevor er sich umdrehte und in Bewegung setzte - und Corey sah ganz deutlich das Einschußloch in der Jacke des Fremden! -, blickte der Mann ihm noch einmal in die Augen.
    (Sehr nachtragend sogar, Corey-Boy ...)
    Während sein Freiwilliger zu der ihm zugewiesenen Stelle ging, nahm Corey den Handspiegel vom Tisch und brachte sich ebenfalls in Position. »Ich darf um absolute Ruhe bitten, Ladies und Gentle-men!«
    Augenblicklich senkte sich wiederum Schweigen über den Platz. Corey räusperte sich und schloß für einen Moment die Augen. Blind wandte er sich um, so daß er seinem Freiwilligen den Rücken zudrehte.
    (Eagle Eye's letzter Schuß, Corey.)
    Er lud das Gewehr durch und legte den Lauf auf seine Schulter, so daß die Waffe nach hinten gerichtet war. In der Hand, mit der er den Gewehrkolben umklammerte, hielt er gleichzeitig den Spiegel. Diese Haltung hatte er einmal

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