Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
Vom Netzwerk:
wirklich sehr nett, dass Sie mir geholfen haben.«
    »Wann hat man denn schon mal einen Fernsehschtar im Haus?« Herr Schachtrad grinste breit, und seine Kalmaraugen leuchteten.
    »Sagen Sie, der Briefkasten, wird der regelmäßig geleert?«, fragte Shelly.
    »Ja, doch, also da ist nie was zu sehen. Nicht dass ich nachgeguckt hätte, aber man sieht ja die Werbung manchmal oben rausstehen«, sagte Frau Schachtrad.
    »Aber wer das macht, wissen Sie nicht?«
    »Nein, tut mir leid. Ich sehe nie jemanden am Briefkasten oder hier oben. Und wir sind so gut wie immer zu Hause.«
    »Freitags bin ich beim Stammtisch«, sagte Herr Schachtrad mit erhobenem Zeigefinger.
    »Ja, Heinz, jetzt benimm dich doch mal«, ermahnte ihn seine Frau.
    Shelly fürchtete, dass sie ihr gleich wieder ein Stück Kuchen anbieten würde, und reichte beiden die Hand zum Abschied.
    »Hören wir dann wieder von Ihnen?«, fragte Frau Schachtrad.
    »Ja, sicher. Vielleicht ist ja sogar eine kleine Rolle für Sie drin.«
    »Heinz, hast du das gehört?«, schwärmte sie und richtete ihre Haare.
    »Die hat mich gemeint«, konterte ihr Mann.
    »Ach, Heinz, was sollst du denn für eine Rolle spielen? Da muss man Text auswendig lernen. Du kannst dir nicht mal drei Sachen merken, wenn ich dich in den Supermarkt schicke, nicht drei!«, beschwerte sie sich. Shelly stieg die Stufen wieder hinab und überließ die beiden ihrer Diskussion.
    »Wenn’s mal nur drei Sachen wären! Immer fällt dir noch was Neues ein, dat kann sich kein Mensch merken, nicht mal Günther Jauch könnte das.«
    »Günther Jauch bringt aber mit Sicherheit keinen Dreipfundschinken und eine Packung Nudeln mit, wenn ich ihm Schinkennudeln auf die Liste schreibe«, hallte es durch das Treppenhaus.
    Shelly war unten angekommen und warf noch schnell einen Blick in den Briefkasten der Firma. Er war leer.
    Shelly ging zu ihrem Wagen. Von hier aus wollte sie direkt ins Landgestüt Celle und danach weiter ins Krankenhaus zu Hofstätter fahren. Über die Auskunft hatte sie eine Firma ausfindig machen können, die der Firma Boltec & Co rund siebentausend Euro überwiesen hatte, und die Sekretärin hatte ihr erzählt, dass Herr Berger, der Inhaber, gerade im Landgestüt zu einer Besprechung sei.
    Shelly begab sich zunächst in Dr. Spieß’ Büro, von wo aus sie in die Reithalle geschickt wurde. Dort standen Spieß, Berger und von Steinmeier mit den Händen in den Hosentaschen und sahen zu, wie ein junger Mann einen Hengst im leichten Galopp durch die Halle ritt. Die Sonne fiel von links durch die großen Fenster ein und legte weitläufige Lichtrechtecke auf den Boden. Die Männer folgten mit ihren Köpfen simultan dem Weg des Tieres. Shelly schwang ihre Beine über eine kleine Balustrade und schritt über den weichen Boden zu dem Dreiergespann.
    »Guten Tag, die Herren«, sagte sie laut. Die Männer fuhren herum.
    »Frau Kutscher, Sie schon wieder«, meinte Dr. Spieß. »Was kann ich für Sie tun?«
    Berger erkannte sie nicht. Von Steinmeier sehr wohl. Seine Augen begannen zu leuchten.
    »Frau Kutscher, sind Sie das wirklich?«, fragte er und streckte seine Hand aus.
    »Ja, ich bin’s«, sagte sie kurz, und sie schüttelten sich die Hand, gefolgt von einer leichten Verbeugung von von Steinmeier.
    »Es ist mir eine Ehre, Sie hier auf dem Gestüt begrüßen zu dürfen. Womit haben wir diesen unerwarteten Besuch verdient? Sie sehen mich recht überrascht.«
    »Ich bin nicht Ihretwegen hier. Ich wollte mit Herrn Berger sprechen.« Shelly lächelte Berger offenherzig an.
    »Es tut mir leid, aber ich kenne Sie nicht. Worum geht es denn?«, fragte der. Von Steinmeier stieß ihn mit dem Ellbogen an.
    »Das ist Shelly Ellen Kutscher! Aus der Serie Marshall Stone.«
    »Oh, tatsächlich? Ich schaue nur wenig Fernsehen, aber meine Frau schwärmt immer von Ihnen. Wieso wollen Sie mich sprechen?«
    »Nun, vielleicht reden wir unter vier Augen«, schlug Shelly vor. Berger wurde misstrauisch.
    »Frau Kutscher, ich verstehe nicht. Was könnten wir beide denn miteinander besprechen?«
    »Wir können das auch gerne hier machen, Herr Berger, aber ich dachte, wenn es um die Firma Boltec & Co geht, würden Sie lieber allein mit mir sprechen.« Berger entgleisten schlagartig die Gesichtszüge.
    »Aber natürlich«, sagte er und machte gleich einen Schritt nach vorn. Sie begaben sich in eine Ecke der Halle und verschwanden fast im Schatten.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte er, und seine Stimme hatte jegliche Höflichkeit

Weitere Kostenlose Bücher