Der Huf des Teufels (German Edition)
verloren.
»Ich möchte gern wissen, welcher Art Ihre Geschäfte mit der Firma Boltec & Co sind. Sie haben erst kürzlich eine recht hohe Summe auf ihr Konto überwiesen, und ich frage mich, welche Dienstleistung Sie dafür erhielten.«
»Ich wüsste nicht, was Sie das anginge. Wie sind Sie überhaupt an diese Information gekommen?«
»Durch Zufall. Herr Berger, es geht mir eigentlich nicht um Sie. Ich möchte wissen, was sich hinter Boltec Consulting verbirgt. Ich weiß, dass die Firma Lasse Wilhelm und Leif Busch gehört.«
Das war eine naheliegende Vermutung von Shelly, und Berger bestätigte sie mit seiner Reaktion. Er drehte sich um und entfernte sich mit wütenden Schritten.
»Herr Berger, ich bitte Sie, mir zu helfen.«
»Gehen Sie!«, schrie er, nachdem er sich wieder zu ihr umgedreht hatte, »Unser Gespräch ist beendet. Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
Spieß und von Steinmeier waren erschrocken über Bergers plötzlichen Wutausbruch.
»Alles in Ordnung?«, fragte von Steinmeier. Berger brummte etwas Unverständliches und holte sein Handy heraus. Wahrscheinlich ruft er jetzt sofort seinen Anwalt an, vermutete Shelly.
»Ich komme wieder«, rief sie fröhlich und winkte.
»Raus!«, schrie Berger, und seine Stimme hallte durch die gesamte Halle.
* * *
In der Celler Klinik erfuhr Shelly zu ihrer großen Verwunderung ganz schnell und problemlos die Zimmernummer von Hofstätter. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er von der Polizei abgeschirmt würde. Der Täter musste, nachdem Hofstätter den Schuss überlebt hatte, eigentlich damit rechnen, verraten zu werden. Damit schwebte Hofstätter in Lebensgefahr. Shelly nahm den Lift und fuhr hoch in die dritte Etage. Als sich die Türen öffneten, bemerkte sie, dass sie wohl doch nicht die Einzige war, die das so sah. Sie wurde von zwei Beamten erwartet.
»Sie möchten zu Herrn Hofstätter?«, fragte der rechte. Er hatte seine Hände vor dem Gürtel verschränkt. Der linke hatte eine Hand an die Waffe gelegt.
»Ja.«
»Dann kommen Sie bitte mit uns mit«, befahl der Polizist und deutete an, dass sie vorgehen sollte. Die beiden Männer keilten sie zwischen sich ein und führten sie in ein Zimmer mit der Aufschrift »Behandlungsraum I«. Hier standen ein Schreibtisch und eine Behandlungsliege und eine Waage.
»Können Sie sich ausweisen?«, fragte der eine und streckte seine Hand aus, um den Ausweis in Empfang zu nehmen. Shelly gab ihm ihre ID -Karte. Er wendete sie einmal und diktierte dann seinem Kollegen, der sich mit einem Handy in eine Zimmerecke zurückgezogen hatte: »Shelly Ellen Kutscher. Geboren …« Da schien ihm etwas aufzufallen, und auch sein Kollege ließ das Handy sinken. Sie betrachteten Shelly abschätzend.
»Frau Kutscher?«
»Ja?«
»Es liegt eine Anzeige gegen Sie vor. Ich muss Sie bitten, meinen Kollegen auf das Revier zu begleiten.«
Elf
Man führte Shelly in Stressers Büro. Sie trat ein, nachdem der Beamte geklopft hatte, und sah sich dem Kommissar gegenüber, der vor einer Tafel stand, während Sander und Piesmeier wie Schüler am Tisch saßen.
Shelly erkannte auf dem Tafelbild Simons und Peters Namen und ein paar Pfeile, die von ihnen ausgingen oder zu ihnen hinführten.
»Hallo, die Herren«, grüßte Shelly.
»Frau Kutscher. So trifft man sich wieder«, sagte Stresser. Sein Bart zog sich zu einem Lächeln in die Breite.
»Vielen Dank für den netten Transport hierher, aber ich wäre auch von allein zu Ihnen gekommen. Ich habe wichtige Informationen für Sie. Wenn Sie mich mit Herrn Hofstätter hätten sprechen lassen, wäre vielleicht schon alles aufgeklärt.«
»Ja, natürlich, Frau Kutscher. Sie sind aber gar nicht damit beauftragt worden, mir Informationen zu beschaffen. Das hier sind meine Mitarbeiter«, sagte Stresser und deutete auf Sander und Piesmeier.
»Das dürfen sie auch gern bleiben. Kann ich jetzt mit Ihnen sprechen? Es ist wirklich dringend.«
Stresser lachte wenig amüsiert und legte die Kreide beiseite.
»Sie setzen sich zunächst einmal hin und hören zu, was ich Ihnen zu sagen habe. Wie Sie vielleicht schon gehört haben, liegt eine Anzeige gegen Sie vor.«
Er setzte sich auf seinen Stuhl, und Shelly nahm zwischen Piesmeier und Sander Platz.
»Das ist doch Unsinn.«
»Frau Kutscher, mir ist nicht als Einzigem aufgefallen, wie verbohrt Sie in dieser Sache … ermitteln, muss man ja schon fast sagen.« Sein Bart wackelte zweimal, und er räusperte sich. »Lasse Wilhelm hat Sie
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