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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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Pferdes schwarze Kleidung gekauft, er hat mir direkt ins Gesicht gesagt, er wisse, was ich vorhabe, ich würde es aber nicht schaffen, er besitzt eine Briefkastenfirma und, das ist jetzt aber neu für Sie, ich bin mir sicher, dass er vor zwei Jahren einer Stute von Simon eine Injektionsnadel in den Hinterlauf gestochen hat, um sie zu quälen, woraufhin das Pferd Simons Frau tottrampelte.«
    Stressers Augen verengten sich. Dann schüttelte er den Kopf und hörte nicht mehr damit auf, während er sprach.
    »Frau Kutscher, was Sie mir hier vortragen, ist ja ganz unterhaltsam, aber mehr leider auch nicht. Fest steht, dass Sie Hausfriedensbruch, Einbruch und Diebstahl begangen haben. Und auch für das Stalking und die versuchte Körperverletzung habe ich gleich mehrere Zeugen. So weit nur zu Ihrer Person. Jetzt erkläre ich Ihnen mal, was wirkliche Beweise sind. Wir haben heute in der Wohnung und auf dem Grundstück von Peter Sandkühler Eibenzweige, eine nicht geringe Menge Bargeld und auf seinem Computer die Videoaufnahmen von Herrn Hofstätter und Sara Langensalza und vom Todeskampf des Pferdes gefunden.«
    Shelly starrte Stresser ungläubig an. Sie konnte gar nichts mehr erwidern, weil sie so überrumpelt war.
    »Das ist unmöglich«, sagte sie mit schwacher Stimme.
    »Nein, das ist Fakt. Für die Mittäterschaft beziehungsweise die Organisation der Tat durch Herrn Langensalza haben wir noch keine Beweise, aber die werden wir uns beschaffen. Auf legalem Wege.«
    Shelly dachte verzweifelt nach. Sie hob die Hand. »Nein, nein, nein, da kann etwas nicht stimmen.«
    »Frau Kutscher, ich möchte Sie bitten …«
    »Wie soll Peter das denn gemacht haben? Zeigen Sie mir mal die Videos oder den Erpresserbrief.«
    »Wie bitte?« Stresser lachte ungläubig. »Ich soll Ihnen Beweise aushändigen? Was denken Sie eigentlich …«
    »Ich will nur einen Blick drauf werfen, tut doch nicht weh. Vielleicht kann ich Ihnen dann ja auch sagen, ob Simon etwas damit zu tun hat.«
    Stresser sah seine Kollegen fragend an. Sie zuckten mit den Schultern und sahen wohl keine Gefahr dabei.
    »Na schön, damit Sie endlich Ruhe geben.« Stresser holte aus einem Schrank die Beweisstücke, die alle in Beuteln verpackt waren. Shelly betrachtete die beiden Videoplayer, den Rucksack und ein Geldbündel.
    »Wo ist der Rest vom Geld?«
    »Das hier könnte sein Anteil sein. Das andere Geld wird Herr Langensalza haben«, erklärte Stresser. Das klang leider zu schlüssig, als dass Shelly dem widersprechen konnte.
    »Darf ich die Videoplayer mal sehen? Ich hatte ja schon gesagt, dass die Jungs so was gekauft haben.«
    »Das hatten Sie erwähnt, ja.« Stresser nahm sie aus dem Beutel und legte sie vor Shelly auf den Tisch.
    »Darf ich das anmachen?«
    Stressers Hand schnellte vor, und er winkte mit dem Zeigefinger ab. Er drückte selbst die Play-Taste und startete das Video. Shelly sah aufmerksam zu. Auch beim zweiten Video sagte sie nichts, sondern nahm alles mit wachen Augen auf.
    »Das war’s. Hofstätter hat inzwischen ausgesagt, er habe das erste Video bekommen und sei daraufhin zur Übergabe gefahren. Er entschied sich aber vor Ort, nur einen leeren Rucksack abzugeben, und behielt sein Geld. Daraufhin wurde sein Pferd getötet, und einen Tag später erhielt er die zweite Nachricht mit der erhöhten Geldforderung, der er dann nachging und dabei angeschossen wurde. Leider hat er sein Gedächtnis verloren und kann nicht mehr sagen, wem er dort draußen begegnet ist«, fasste Stresser den Ablauf zusammen.
    »Früher bekam man Erpresserbriefe oder Anrufe, nicht wahr?«, fragte Shelly.
    »Ja, und?«
    »Na ja, so ein Videoplayer ist eine sehr moderne Art der Erpressung. Das könnte doch für sehr junge Täter sprechen.« Sie lächelte ihn vielsagend an.
    »Peter Sandkühler besitzt einen Laptop, und er kann auch damit umgehen, ebenso wie mit seinem Handy«, konterte Stresser.
    »Ja, aber da sind noch zwei Dinge, die mir auffallen. Erstens: Da sind keine Rechtschreibfehler drin, oder?«
    »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Aber glauben Sie mir, die hiesige Polizei kann mit solchen Beweisen umgehen. Wir haben den Verdächtigen den Text aufschreiben lassen. Er machte zwölf Fehler. Gehen wir allerdings davon aus, dass Simon Langensalza seine Hände mit im Spiel hat, kann er den Text diktiert oder auch korrigiert haben. Das allein sagt also noch nichts aus.«
    »Okay. Dann zweitens: Der Wortlaut des ersten Erpresserschreibens. Ich weiß, dass Sie sich jetzt

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