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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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dass er vergiftet worden sein könnte.«
    Shelly blickte zu Sara, die zwei Stufen über ihr stand. Sie war kreidebleich und schien sehr erschrocken zu sein.
    »Vergiftet?«, fragte Simon.
    »Ja, die Polizei ist wohl schon da und untersucht alles.«
    »Polizei?«, fragte Sara.
    »Ja, das Pferd stand die ganze Zeit in der Box, es kann sich nicht selbst vergiftet haben.«
    »Mein Gott, erst dieses Pech beim Turnier, und jetzt das«, sagte Simon sichtlich geschockt. »Aber wer sollte so etwas machen?«
    Sie sahen sich alle an. Shelly bemerkte, dass Peter vor Aufregung fast weinte. Hinter ihm auf dem Hof konnte sie Leif und Lasse stehen sehen. Als die beiden Shellys Blick bemerkten, verschwanden sie schnell.
    »Marshall Stone, jetzt müssen Sie den Mörder finden! Deswegen sind Sie doch hier, ja? Sie suchen den Mörder von Aladdin«, rief Peter plötzlich.
    Simon lächelte sanft und klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. »Aber Peter, Frau Kutscher ist doch …«
    »Ja, Peter, du hast recht«, sagte Shelly laut und schnitt Simon so das Wort ab. »Ich werde mich darum kümmern, mach dir keine Sorgen.«
    »Ich mach mir keine Sorgen, danke. Aber ich hab Angst.«
    »Brauchst du nicht. Oder hast du schon mal erlebt, dass ich den Täter nicht gefunden habe?«
    Peter lächelte breit und glücklich.
    »Nein, noch nie.«
    Alle gingen wieder ihrer Arbeit nach, und Shelly ging mit Sara in deren Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich. Sara hatte sich aufs Bett gesetzt. Sie war ganz klein, ihre Schultern fielen nach vorn, ihre Haare hingen ihr ins Gesicht, sodass man es kaum sehen konnte. Müde griff sie zu ihrer Gitarre und legte sie sich auf den Schoß. Shelly nahm neben ihr Platz.
    »Was soll ich spielen?«
    »Leg die Gitarre weg.«
    »Was?«
    »Du hast mich verstanden. In deinem Zustand kann man nicht spielen. Höchstens den Blues. Also, was ist?«
    »Nichts, was soll sein?«
    »Sara, du brauchst nicht zu lügen, es ist alles in Ordnung, du kannst mir alles sagen. Ich erzähl auch deinem Papa nichts, wenn er es nicht wissen darf.«
    Sara ließ den Kopf noch tiefer hängen.
    »Ich kann das nicht sagen.«
    »Doch, kannst du. Du bist ganz anders heute. Wenn du sonst gelb bist, bist du heute plötzlich blau. Warum bist du blau?«
    Sie lachte traurig über diesen Vergleich.
    »Ach, ich … keine Ahnung.«
    »Atme einmal tief durch und dann fang ganz von vorne an. Du musst mich auch nicht angucken dabei. Du kannst einfach gegen die Wand sprechen.«
    Sara ergriff Shellys Hände. Ihr Griff war so fest, dass Shelly sofort spürte, was für eine riesige Last auf dem Mädchen lag. »Du musst mir versprechen, dass du es niemals Papa erzählst. Niemals, verstehst du?« Sie erhöhte den Druck. Shellys Hände schmerzten bereits.
    »Ich verspreche es«, sagte Shelly aufrichtig.
    Sara nickte, sammelte sich und begann dann flüsternd: »Dieses Pferd, Aladdin, es gehört Herrn Hofstätter. Papa mag ihn nicht, weil er angeblich so arrogant ist, aber …« Sie versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. »Ich habe ein Verhältnis mit ihm.« Sie schluchzte und wimmerte, jetzt, da sie es ausgesprochen hatte. Mit tränengefüllten Augen blickte sie zu Shelly, als erwartete sie nun ihre gerechte Strafe.
    »Und?«, fragte Shelly ganz ruhig.
    »Und? Was und?«
    »Sag mir, was das Problem ist.«
    »Das Problem? Na ja, Bernd ist über vierzig, er hat eine Frau und einen Sohn, er ist überall angesehen und ich bin erst siebzehn …«
    »Ich verstehe schon. Du hast eine heimliche Affäre mit einem verheirateten Mann. Und dein Vater mag diesen Mann nicht«, fasste Shelly zusammen.
    »Ja.«
    »Aber du warst trotzdem sehr gelb, seit ich dich kenne, nur heute warst du plötzlich blau. Warum?«
    Sara weinte verzweifelt.
    »Weil … weil er gestern mit mir Schluss gemacht hat. Wir haben uns in einem Hotel getroffen und wollten, na ja, ich dachte, wir könnten zum ersten Mal ganz allein sein. Wir können uns ja nirgendwo sehen lassen. Und da … alles lief perfekt, doch als ich ins Zimmer kam, saß er da und sagte, wie könnten uns nicht mehr sehen.«
    »Er hat Angst bekommen, oder seine Frau hat etwas bemerkt«, vermutete Shelly.
    »Nein. Er … er ist erpresst worden. Jemand hat uns beobachtet und wollte das öffentlich machen, wenn Bernd nicht bezahlt.«
    »Erpresst?«
    »Ja! Er sollte zweihunderttausend Euro zahlen.«
    Sara begann zu zittern, und Shelly legte einen Arm um sie.
    »Er hat gesagt, es sei zu gefährlich, wir könnten uns nicht mehr sehen. Es

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