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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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würde mich wundern. Ich bin doch gerade erst hierhergezogen.«
    Daniel sah sie unschlüssig an. »Ja, richtig. Sie kommen mir nur so bekannt vor. Und Oppermann …«
    »Ach, ich hab noch etwas. Ich will eine Frontveranda.«
    »Eine was?«
    Shelly ging nach draußen, und Daniel folgte ihr. Sie deutete auf die Haustür. »Ich möchte eine Veranda haben, in Höhe der Eingangstür. Mit einem Geländer. Sie soll das Haus nach Süden umlaufen bis hinten in den Garten. Zwei Säulen am Eingang und ein kleines hübsches Dach darüber.«
    »In Ordnung, das dauert aber natürlich auch.«
    »Ach, das machen Sie einfach gleichzeitig. Im Sommer soll hier alles fertig sein.«
    »Wenn Sie es sagen. Aber irgendwoher kenne ich Sie, glauben Sie’s mir. Sind Sie vielleicht Sängerin?«
    »Nein, tut mir leid.«
    »Ich komm schon noch dahinter.«

Zwei
    Hofstätter war um acht Uhr mit Dr. Spieß im Landgestüt Celle verabredet. Er wollte sich nach dem Genesungsstand seines Pferdes erkunden. Tillmann berichtete ihm zwar immer, wenn er im Landgestüt gewesen war, doch Hofstätter brauchte eine fachliche Prognose, wie lange Aladdin noch ausfallen würde.
    Er fuhr auf den Hof und ging rüber zur Pferdeklinik. Spieß war keine sehr beliebte Person, er war ein Mann alter Schule und hatte auch Ansichten alter Schule, aber er war ein Pferdekenner. Hofstätter kannte niemanden sonst, der allein durch das Ansehen eines Pferdes eine zutreffende Diagnose geben konnte. Spieß hatte sein Leben und Schaffen ganz und gar diesen Tieren gewidmet, so wenig man das auch von jemandem vermuten würde, den man sich eher als Militärarzt vorstellen konnte. Hofstätter fand ihn auf dem Hof vor der Klinik, wo ein Azubi gerade ein Pferd vorführte.
    »Er hat eine Blockade im dritten oder vierten Halswirbel, deshalb knickt der Vorderlauf immer ein. Ich ruf den Knochenbrecher an. Ist diese Woche schon das vierte Pferd für ihn.«
    Hofstätter stellte sich dazu. »Den Knochenbrecher aus dem Fernsehen?«, fragte er.
    Spieß sah ihn an wie einen kleinen Jungen, der ihn mitten in einem Meeting aufforderte, mit ihm zu spielen.
    »Sicher mein ich den.«
    »Machen Sie das nicht selbst?«
    »Ich bin Arzt, kein Chiropraktiker.«
    »Ach so, ja. Wir waren für acht Uhr verabredet.«
    »Ich weiß, Herr Hofstätter.« Spieß setzte sich Richtung Stall in Bewegung und zog ein in Leder gebundenes Notizheft hervor. »Aladdin ist ein sehr robustes Tier. Die Wundheilung macht gute Fortschritte, seine Temperatur war gestern ganz normal, der Tritt ist noch vorsichtig, aber der Verband ist ja auch noch dran. Ich denke, wir können die entzündungshemmenden Mittel heute absetzen. Mit Ihrem Sohn hab ich bereits besprochen, dass wir ihn bis nächste Woche nur gehen lassen.« Er sah Hofstätter über sein Notizbuch hinweg eindringlich an.
    Sie erreichten den Eingang des Stalls. Eine Reiterin grüßte die beiden, doch Spieß reagierte nicht.
    »Höhere Gangarten bitte erst nächste Woche und ohne Reiter. An Springen ist erst in zwei Wochen zu denken.«
    »Zwei Wochen?«
    »Sie können auch vorher beginnen, aber dann sehen wir uns bald wieder. Ich weiß nicht, ob Sie das wirklich wollen.«
    Hofstätter lachte, weil er das für einen Anflug von Humor hielt.
    »Moment …«, sagte Spieß ernst, und Hofstätter spürte die Hand des Arztes auf seinem Arm. Sie hatten Aladdins Box fast erreicht. Dr. Spieß verengte seine Augen und schnupperte. Er sah aus wie ein Karnickel. Für einen kurzen Augenblick zweifelte Hofstätter an seinem Verstand. »Riechen Sie das auch?«
    »Was meinen Sie?« Hofstätter war nichts aufgefallen.
    Spieß schüttelte den Kopf und stellte sich auf die Zehenspitzen. Hofstätter schaute sich um. Die meisten Boxen waren so früh am Morgen noch besetzt. Überall konnte er Pferde entdecken, nur in Aladdins Box nicht.
    »Ist Aladdin draußen?«
    »Das sollte er eigentlich nicht sein.« Spieß machte zwei energische Schritte auf die Box zu und blickte durch die Gitterstäbe. Augenblicklich riss er die Tür auf und stürzte hinein. Hofstätter sah, wie er sich auf die Knie warf, und trat verunsichert vor. Nach einem weiteren Schritt konnte er sein Pferd erkennen. Aladdin lag auf dem Boden. Er war mit Stroh bedeckt, und seine Zunge hing aus dem aufgerissenen Maul. Er sah steif aus, leblos. Hofstätter wusste sofort, dass er tot war. Spieß sah zu ihm auf. Seine Beherrschtheit war mit einem Mal in fassungsloses Entsetzen umgeschlagen.

Drei
    Nachdem sie Daniel verabschiedet hatte,

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