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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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einzigen schwingenden Bewegung nahm Lasse den Stein auf und schlug ihn gegen Hofstätters Schläfe. Hofstätters Knie knickten ein, und er taumelte zur Seite. Lasse stieg ihm nach und ergriff den Arm mit der Waffe. Sie verkeilten sich ineinander und fielen zu Boden. Leif stand hilflos über den beiden. Sie ächzten und stöhnten vor Anstrengung.
    »Hört auf!«, rief Leif und berührte einen der beiden Körper. Er konnte nicht mal sagen, wer es war. »Hört auf! Schluss jetzt!«
    Doch sie wälzten sich weiter über den gefrorenen Boden. Dann gab es einen Knall. Er war schrecklich laut, aber dennoch irgendwie gedämpft. Es pfiff in Leifs Ohren. Das Knäuel vor ihm bewegte sich nicht mehr.
    »Lasse?« Seine Atemwolken prallten von ihren Körpern zurück, doch er bekam keine Antwort. »Lasse!«
    Da hörte er ein Stöhnen und Röcheln, und dann bewegte sich etwas. Ein Arm fiel zur Seite, die Finger zuckten. Und nach und nach rappelte sich einer der beiden auf, während der andere regungslos liegen blieb. Leif half seinem Freund auf die Beine.
    »Lasse! Gott sei Dank. Was ist? Geht’s dir gut? Hat er geschossen?«
    »Ich bin in Ordnung. Aber er …«
    »Was ist? Ist er etwa …«
    Lasse hob den Rucksack auf und beugte sich dabei noch mal über Hofstätter. »Er ist tot. Der verdammte Kerl hat einfach nicht aufhören wollen …«
    »Scheiße, Lasse! Du hast ihn umgebracht.«
    »Was sollte ich denn machen?«, fuhr Lasse ihn an und packte ihn am Kragen. »Er wollte mich umbringen, und die Scheißknarre ging eben irgendwann los. Was sollte ich denn machen? Mich erschießen lassen?«
    »Wir müssen weg hier. Schnell«, sagte Leif und zog ihn von Hofstätters Leiche fort.
    »Halt. Die Knarre«, rief Lasse und ging noch mal zurück.
    »Was willst du damit?«
    »Meinst du, ich lass das Ding hier, oder was?«
    Lasse stopfte die Waffe in den Rucksack, und dann liefen sie los. Zu ihren Fahrrädern. Hofstätter blieb zurück. Ein kleiner schwarzer Hügel auf dem in kaltes Mondlicht getauchten Acker.
    Als sie über das Fallrohr zu ihrem Fenster hinaufgeklettert und zurück in ihre kleine Wohnung gestiegen waren, brach Leif verzweifelt zusammen. Er war ausgepumpt, erschöpft, geschockt und völlig überfordert.
    »Hey, reiß dich jetzt gefälligst zusammen, klar? Wir haben das Geld. Das ist alles, was zählt. Wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren, sondern müssen klar denken und dürfen keinen Fehler machen. Alles bleibt so wie geplant. Du bist jetzt dran. Du musst rüber zu Geraldine.«
    Leif atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen.
    »Los, geh rüber zu ihr! Mach schon«, befahl Lasse.
    Leif ließ seine Jacke und Schuhe in der Wohnung und schlich rüber zu Geraldine. Sie lag noch genauso da, wie er sie zurückgelassen hatte. Leif zog sich aus, warf seine Sachen auf den Boden neben dem Bett und kroch zu ihr unter die Decke. Ihr Körper war herrlich warm und tröstend. Er legte einen Arm um sie. Schlafen konnte er jetzt nicht. Doch er hoffte, dass das Zittern in seinen Gliedern irgendwann nachlassen würde, und auch das Pfeifen in seinen Ohren. Sie hatten soeben ihr Schicksal besiegelt. Von jetzt an würde alles nur noch schrecklich werden. Sie hatten einen fatalen Fehler begangen, einen Fehler, der ihr ganzes Leben in einen Horrortrip verwandeln würde. Nur hier, neben diesem Mädchen, in ihrem Zimmer, unter ihrer Decke fand er so etwas wie einen Rückzugsplatz, eine sichere Höhle, während draußen vor dem Eingang schon die Wölfe auf ihn warteten.

Vier
    Kommissar Stresser hielt auf dem Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite. Die Kriminaltechnik hatte den gesamten Rastplatz schon abgesperrt und ausgeleuchtet, und mitten auf dem Feld sah man eine Gruppe weiß gekleideter Männer gebückt herumschleichen. Stresser versuchte, seine vom Schlaf verlegenen Haare zu richten, und dachte, was für ein merkwürdiger Zufall es doch war, dass erst das Pferd und nun auch Hofstätter selbst Opfer einer Gewalttat geworden waren. Er stieg aus, blickte an der Landstraße nach links und rechts und ging dann hinüber, um sich unter dem Absperrband hindurch zu seinen Kollegen zu begeben. Der Laster stand noch an Ort und Stelle.
    »Hallo, Herr Stresser«, sagte einer der Beamten und reichte ihm die Hand. Er zeigte auf den Lkw-Fahrer. »Das ist Herr Antoniak. Er hat den Vorfall gemeldet.«
    Herr Antoniak, ein kleiner schmaler Mann mit grauen Schläfen und wild gelocktem Haar, trat vor. Er nickte nur zur Begrüßung, man sah deutlich,

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