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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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nur noch, und Hofstätter konnte den Rucksack auf dem Rücken des einen hüpfen sehen. Noch sechzig Meter, dann fünfzig. Er versuchte auszumachen, um wen es sich handelte. Doch mit Sicherheit konnte er es nicht sagen. Der Linke konnte Simon sein. Vierzig Meter, dreißig Meter. Hofstätters Lungen brannten von der kalten Luft. Seine Beine fühlten sich schwach und wackelig an, was zum einen an der Belastung, zum anderen an dem Adrenalin lag, das durch seine Adern raste. Die beiden vor ihm hörten auf zu laufen. Er konnte sie lachen hören. Zwanzig Meter, fünfzehn. Sie schienen ihn nicht zu hören.
    »Simon?«, schrie Hofstätter, und seine Stimme zerriss die kalte Luft auf dem freien Feld und hallte im Wald wider. Die Männer erschraken dermaßen, dass sie sich instinktiv duckten, bevor sie herumfuhren. Der Mond erhellte geisterhaft ihre Gesichter. Es war nicht Simon. Hofstätter blickte in ihre schreckgeweiteten Augen. Den einen erkannte er wieder. Er richtete die Pistole auf ihn. »Du bist das!«
    Leif und Lasse warfen sich einen panischen, fragenden Blick zu. Keiner von beiden hatte damit gerechnet, dass Hofstätter ihnen auflauern könnte. Mit einem Mal standen sie nun ihrem Opfer gegenüber und sahen in den Lauf einer Waffe. Das Blatt hatte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen gewendet.
    »Ihr zwei? Ihr habt mich erpressen wollen? Und Aladdin vergiftet?«
    Sie konnten nichts sagen, und es wäre auch überflüssig gewesen.
    »Ihr zwei Mistkerle! Wer glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid, he? Was denkt ihr euch?«, rief Hofstätter, und seine Wut wuchs immer mehr an.
    »Wir denken, dass Sara ein wenig zu jung für Sie ist«, sagte Lasse kalt. Leif und Hofstätter waren gleichermaßen überrascht, wie forsch diese Antwort kam.
    »Und darum wollt ihr dreihunderttausend Euro aus mir rauspressen? Zwei kleine Bübchen wie ihr? Ihr seid ja völlig durchgedreht. Ihr seid krank. Was hattet ihr geglaubt, würde jetzt passieren? Dass ihr mit dem Geld in die Karibik fahren könnt und euch niemand verfolgen wird? Ihr habt ein teures Sportpferd getötet, ihr habt …« Hofstätter gingen die Worte aus.
    »Wir haben ein Geschäft gemacht. Weiter nichts. Sie haben sich nicht an die Spielregeln gehalten, und das Pferd musste dran glauben. Ihre Schuld. Uns verarscht man nicht, Herr Hofstätter.«
    »Ach nein? Ich sollte euch beiden eine Kugel in den Kopf jagen, ihr widerlichen Scheißkerle. Los, gib mir den Rucksack!« Hofstätter fuchtelte mit der Pistole herum.
    »Das ist unser Geld«, sagte Lasse.
    »Du gibst mir jetzt mein Geld, Bürschchen, oder ich knall dich ab, ich schwör’s dir! Reiz mich nicht zum Äußersten, ich warne dich.«
    »Ihre Pistole nützt Ihnen leider gar nichts, Herr Hofstätter. Es bleibt alles beim Alten. Wenn Sie das Geld zurückhaben wollen, werden wir dafür sorgen, dass Ihre Frau und alle Ihre Freunde erfahren, dass Sie es mit ’ner Minderjährigen treiben. Und Herrn Langensalza dürfte das erst recht interessieren, meinen Sie nicht?«
    »Du gibst mir jetzt sofort mein Geld zurück«, wiederholte Hofstätter. Er sagte es ganz langsam und drohend.
    »Sie können uns nicht erschießen. Sie können auch nicht das Geld zurückfordern. Sie sitzen in der Falle.«
    »Ich kann zur Polizei gehen.«
    »Sicher können Sie das. Nur müssten wir uns dann gar nicht mehr drum kümmern, dass Ihre Affäre ans Licht kommt, das erledigt dann die Polizei für uns. Sie würden uns damit sogar noch Arbeit abnehmen.«
    Hofstätter merkte, dass der Junge tatsächlich im Vorteil war. Mehr noch, dass er keinen Funken Angst verspürte, und wenn doch, konnte er es sehr gut überspielen. Er hob die Waffe und entsicherte sie. Der Lauf zielte jetzt genau auf Lasses Stirn.
    »Stopp!«, fuhr Leif dazwischen. »Wir können uns doch einigen, oder nicht? Wie wär’s mit einem Kompromiss? Wir geben Ihnen Hunderttausend zurück und behalten nur den Rest, wie ursprünglich geplant.«
    »Das ist doch kein Flohmarkt hier, ihr Penner! Ihr wollt mich erpressen, aber damit ist jetzt Schluss. Ihr werdet schön brav wieder in eure Bettchen gehen und von dem Scheißgeld träumen, oder ich knall euch hier draußen ab.«
    Lasse machte einen vorsichtigen Schritt nach vorn und stieß mit seinem Fuß gegen einen faustgroßen Stein.
    »Aber Herr Hofstätter, lassen Sie uns doch bitte irgendwie eine Lösung finden«, versuchte Leif es erneut. Hofstätter verlor langsam die Geduld.
    »Ich krieg mein Geld zurück. Jetzt!«, schrie er.
    In einer

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