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Der Huf des Teufels (German Edition)

Der Huf des Teufels (German Edition)

Titel: Der Huf des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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fragte Shelly und betrachtete neugierig, was so alles auf dem Schreibtisch von Spieß herumlag.
    »Wen? Spieß? Ja, ich hab bei ihm gelernt.«
    »Was? Wirklich? Na, das muss ja ein lustiges Studium gewesen sein.«
    Katja lachte. »Ja, er ist … sehr speziell, aber er hat Ahnung.«
    In dem Moment ging die Tür auf, und Spieß kam herein. Es sah aus, als wüsste er genau, dass die beiden über ihn gesprochen hatten.
    »So, Cleopatra ist wohlauf, sie frisst und trinkt schon wieder, ist leicht apathisch, aber das schien sie ja vor dem Eingriff auch schon gewesen zu sein, Ihren Äußerungen zufolge.« Er nahm hinter seinem Schreibtisch Platz, zog ein Glasfläschchen aus der Kitteltasche und schraubte es auf. »Und hier ist der Übeltäter.« Er ließ die Nadel auf den Tisch fallen und nahm eine Lupe zur Hand.
    Shelly und Katja beugten sich neugierig vor.
    »Es ist ein abgebrochenes Teilstück. Ich würde sagen, es handelt sich um eine Injektionsnadel, wie sie für Thrombosespritzen benutzt wird. Was sagen Sie?« Er reichte Katja die Lupe.
    »Ja, würde ich auch sagen. Aber Cleo hat niemals eine solche Injektion erhalten«, sagte sie.
    »Nun, diese Nadel widerlegt das«, erwiderte Spieß ohne jeden Vorwurf. Dennoch war Katja bestürzt und verfiel in einen Verteidigungsmechanismus.
    »Aber ich habe das Pferd doch betreut, Frank, und zwar ausschließlich. Wie soll das passiert sein?«
    Als sie ihn Frank nannte, horchte Shelly auf. Spieß registrierte das sofort.
    »Nun, es muss wohl jemand anders seine Finger im Spiel gehabt haben«, sagte er.
    »Aber wer soll das gewesen sein?«
    »Die Frage ist: Warum hat er es getan?«, sagte Shelly, und beide sahen sie an.
    »Das ist nichts, was ich beantworten kann«, sagte Dr. Spieß. »Ich müsste jetzt mit meiner Arbeit weitermachen. Das Tier kann in den Anhänger verbracht werden. Frau Dr. Zinnbacher, Sie wissen ja, wie Sie sich im weiteren Gesundungsverlauf zu verhalten haben.« Er sagte das mit einer besonderen Distanz in der Stimme und einer deutlichen Betonung auf Katjas Titel und Nachnamen.
    Sie standen auf und gingen zur Tür.
    Shelly drehte sich noch einmal um. »Ach, Herr Dr. Spieß? Bei Ihnen war doch auch der Hengst von Herrn Hofstätter in Behandlung, Aladdin.«
    »Ja. Was wollen Sie damit sagen?«
    »Gar nichts, ich wollte nur wissen, ob man ein Pferd tatsächlich so schnell vergiften kann. Und ob die Polizei schon irgendetwas rausgefunden hat.«
    Er blickte Shelly einen Moment lang an.
    »Ist hier tatsächlich jemand eingebrochen? Das finde ich reichlich beängstigend«, sagte nun auch Katja. Da wurde sein Ausdruck etwas milder.
    »Wir denken, dass die anderen Pferde nicht gefährdet sind. Wie es aussieht, hat jemand gezielt dieses Tier ausgesucht. Aber natürlich wirft der Vorfall kein gutes Licht auf uns. Alle hier sind verunsichert und verängstigt.«
    »Was war es denn nun?«, fragte Shelly.
    »Es waren Eibenzweige, wie ich vermutet hatte.«
    Es klopfte laut an der Tür. Spieß, der die Hand schon auf der Klinke hatte, öffnete. Von Steinmeier stand vor ihm.
    »Hast du’s schon gehört?«, fragte er und wirkte höchst besorgt. Er schien die beiden Damen gar nicht zu bemerken.
    »Was meinst du?«, fragte Spieß.
    »Hofstätter. Man hat ihn heute Nacht auf einem Acker unten an der B 214 gefunden.«

Sechs
    Leif hatte keine Sekunde geschlafen, als Geraldine aufwachte. Er hatte gehört, wie ihr Atmen sich veränderte und sie sich langsam unter der Decke zu bewegen begann. Sie öffnete verschlafen die Augen und blickte direkt in sein Gesicht. Leif versuchte zu lächeln. Ihr Blick wurde immer klarer und verblüffter. Ihre Augen flogen über Leif hinweg, über die Decke und die Umrisse ihrer beiden Körper darunter, das Bett und ihre Kleider auf dem Boden daneben. Dann schielte sie schließlich unter die Decke und stellte fast erschrocken fest: »Ich hab ja gar nichts an!«
    Leif schüttelte den Kopf. Wieder ging ihr Blick unter die Decke. »Und du auch nicht!«
    »Guten Morgen«, flüsterte Leif, und es klang sehr aufrichtig. Es fühlte sich so gut und richtig an, neben ihr zu liegen.
    »Hallo. Was ist passiert, was haben wir gemacht? Oh Gott, dieser Wein, ich hab ’nen totalen Filmriss.«
    »Wir haben uns geküsst und sind vom Sofa gefallen. Danach sind wir hier rübergegangen, und hier sind wir immer noch.«
    »Oh nein, ich weiß nichts mehr. Das mit dem Sofa weiß ich noch, aber danach ist alles weg.«
    »Das tut mir leid. Und nun?«
    Geraldine versuchte, wenigstens

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