Der Hund von Welt
nicht auf dem Sofa oder in einem Schlafsack nächtigt. Decken und Laken lassen sich nicht so leicht bewegen wie Teppiche, also muss man ein wenig wühlen und herumziehen, um zum Erfolg zu kommen. Zuerst müsst ihr die Ecken der Decken oder Laken hochziehen. Sobald zwischen Decke und Laken ein Spalt sichtbar wird, steckt eure Nase hinein und stemmt euch dagegen. Sobald ihr es geschafft habt, euren Kopf darunterzustecken, ist der Rest Heimspiel. Kriecht zwischen Matratze und Laken oder Laken und Decke, bis ihr vollkommen bedeckt seid, dann dreht euch herum. Auf diese Weise könnt ihr jeden rechtzeitig wittern, der möglicherweise in spielverderberischen Absichten hereinkommt, während ihr spielen könnt, ihr wäret ein schlafender Mensch. Dieser Spaß kann ewig (Stunden) dauern.
Teppiche
Diese liegen auf den Böden der meisten Heime. Manche sind groß, manche klein, aber sie alle haben Ecken, auf die ihr euch konzentrieren solltet. Nehmt Anlauf auf die eine, kürzere Seite des Teppichs und schlittert direkt darauf zu: Wenn ihr es richtig macht, schiebt sich der Teppich in der Mitte hoch, so dass eine Art Mini-Tunnel entsteht. Wühlt euch dort hinein: ihr seid jetzt unsichtbar! Wartet, dass irgendjemand ahnungslos vorbeikommt und erschreckt ihn ordentlich.
Körperpflege
Sauberkeit ist notwendig und wichtig. Die beste Abstammung, das seidigste Fell, die glänzendsten Augen helfen nicht weiter, wenn der Mensch an der Seite des Hundes seinerseits aussieht wie ein ungepflegter Streuner. Nichts ist für einen Hund unangenehmer, als mit einem ungepflegten Menschen in der Öffentlichkeit auftauchen zu müssen.
Regelmäßiges Bürsten oder Kämmen alle paar Tage macht aus dem Struppigsten wieder einen präsentablen Begleiter. Falls der Hund weiße oder helle Haare hat und der Mensch gerne dunkle Farben trägt, wird das tägliche Bürsten fast automatisch zur Gewohnheit.
Baden ist nur in schweren Fällen notwendig. Sollte der Mensch allerdings unangenehm nach Parfum oder Nikotin riechen, bewirkt ein gründliches Einweichen in Seifenlauge wahre Wunder. Wenn der Mensch nicht von alleine zum Baden zu bewegen ist, kann der Hund ihn eventuell dazu verleiten, indem er so tut, als bräuchte er selbst ein Bad. Die meisten Menschen sind der Meinung, Hunde würden Baden nicht mögen. Der Hauptgrund für diese Annahme ist, dass Hunde es tatsächlich hassen, gebadet zu werden. Einige nehmen Baden zwar mit stoischer Haltung und Engelsgeduld hin, ohne zu viel Aufhebens davon zu machen, aber diese Hunde sinddie wahren Märtyrer ihrer Gattung: allen voran die Pudel. Beim Dachverband des Hundewesens wird bereits darüber diskutiert, ob und auf welche Weise sich die Heiligsprechung organisieren lässt.
Es gibt einen tiefenpsychologischen Grund für die starke Aversion von Hunden gegenüber Seife und klarem Wasser: Die meisten von ihnen sehen überhaupt keinen Grund dafür, gebadet zu werden. Der Mensch mag der Ansicht sein, der Hund röche nicht mehr ganz frisch, aber dies ist eine Sache der Anschauung. Für andere Hunde riecht er nämlich sehr gut. Im Gegenteil: Ein gebadeter Hund wird von seinen Hundefreunden häufig geächtet, bis er wieder wie er selbst riecht.
Normalerweise braucht der Mensch also Geduld, Verständnis und große körperliche Kraft, um seinen Hund zu baden. Wenn der Hund nun also so tut, als bräuchte er ein Bad – vorangegangenes, gründliches Wälzen in Kuhfladen, Aas u. Ä. wird den Menschen schnell auf die richtige Idee bringen –, wird der Mensch nicht lange zögern.
Sobald der Mensch die Wanne ein wenig gefüllt hat, sollte der Hund unverhofft hineinspringen und den Zweibeiner sorgfältig bespritzen. Nachdem der Mensch den Hund komplett abgeduscht hat, sollte dieser sich gründlich schütteln und den Menschen dabei von Kopf bis Fuß durchnässen. Dieses Prozedere wird wiederholt, nachdem der Mensch den Hund a) eingeseift und b) erneut abgespült hat. Anschließend sollte der Hund in großen Sätzen durch das Haus rasen, über Tisch, Bänke, Sofa und Sessel. Bis er den Hund einfangen hat, wird der Mensch wieder vollständig trocken sein. Ein trockener Mensch ist besser als ein nasser.
Katzen
Die merkwürdige menschliche Psychologie führt manchmal dazu, dass sie sich zusätzlich zu ihrem besten Freund, der ihnen loyal in dick und dünn und quer durch alle Lebenslagen zur Seite steht, eine Katze anschaffen. Und zwar offensichtlich, weil Katzen gerade die Eigenschaften, die der Mensch jahrelang per
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