Der Hund von Welt
mit hilflosem Blick vor dem Napf stehen bleiben.
Die meisten Hunde ziehen es vor, abseits von vielen Geräuschen und Ablenkungen zu essen; andere sind durchaus gewillt, Nahrungsmittel mit dem Menschen zu teilen. Menschliches „Essen vom Tisch“ kommt in sehr unterschiedlicher Qualität vor – eine erstaunlich hohe Zahl von Menschen ist schlicht inkompetent, was die Zubereitung von Lebensmitteln betrifft.
Hunde, die geneigt sind, den Tischmahlzeiten ihrer menschlichen Mitbewohner beizuwohnen, sollten dies mit Bedacht tun, bis sie mit Sicherheit feststellen konnten, dass die Küche sich auch lohnt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen der Hund versuchen kann, während des Essens die Aufmerksamkeit der Menschen zu erlangen, von denen er sich Nahrung erhofft. Offensichtliches, vulgäres Betteln durch Anstupsen, Jammern oder Bellen steht selbstverständlich außer Frage. Der Hund von Welt merkt dies bald und belästigt Gäste und Familie nicht weiter, sondern bemüht sich möglichst vor Anfang derMahlzeit, sich einen Großteil der zur Verfügung stehenden Lebensmittel einzuverleiben, oder er sorgt anschließend für Resteverwertung aus dem Mülleimer.
Die meisten Menschen bieten Hunden ganz instinktiv kleine Bissen ihres Essens an. Wenn sie das nicht tun – aus Schüchternheit vielleicht –, ist ein gewisser körperlicher Einsatz gefragt. Die meisten Menschen sind entzückt, wenn der Hund sich neben ihnen kerzengerade auf die Hinterbeine setzt – obwohl sie selbst das ihrerseits seit vielen Jahren tun. Die Reaktion ist gewöhnlich der Ausruf: „Wie niedlich!“ Kleine Häppchen folgen umgehend.
Sehr gut funktioniert auch, das Essen des Menschen mit intensiver Konzentration anzustarren. Dies signalisiert ihm, dass man durchaus willens und bereit ist, mit ihm zu teilen. Wem die anschließend gereichten Portionen zu klein sind, sollte versuchen, zusätzlich die Ohren aufzustellen oder den Kopf leicht zur Seite zu neigen. Menschen reagieren sehr gut auf positive Verstärkung, und eine wirklich schmackhafte Zubereitung eines bestimmten Gerichts verdient ein großes Lob. Wenn man also mit der Koch-Leistung zufrieden war, kann es nicht schaden, dies durch ein paar kleine Darbietungen zu demonstrieren, wie Männchen machen, anschließend eine Rolle und weitere kleine Gesten, die Begeisterung demonstrieren. Menschen lieben so etwas.
Erweist sich die Kochkunst des Menschen als zufriedenstellend, genießt der Hund Vorteile auf mehreren Ebenen: Einerseits die regelmäßigen, „artgerechten“, privaten Mahlzeiten, die andererseits nach Gusto des Hundes mit Menschenessen ergänzt werden. Hunde werden bald feststellen, dass ein solcher Konsens nicht nur die Menüvarianten des Speiseplans deutlich erhöht. Menschen, die gelernt haben, ihr Essen zu teilen, sind auch deutlich stärker bereit, alle anderen Bedürfnisse des Hundes zufriedenzustellen.
Der Hund auf Diät
Es gibt nur wenig Anblicke, die ernüchternder wirken als ein Hund mit Doppelkinn. Wenn der Hund figürlich tatsächlich nachgelassen hat, sollte der Mensch sich zuallererst einmal an seine eigene Nase fassen: Ihn trifft selbstverständlich die meiste Schuld. Schließlich ist er es doch, der den Kühlschrank allein öffnen kann, oder nicht? Sogenannte Light-Futter-Varianten kann man sich dennoch sofort aus dem Kopf schlagen: Sie nützen überhaupt nichts; aufgrund des extrem hohen Ballaststoffanteils in diesen Futtermitteln (die im Übrigen das Futter um ein Vielfaches günstiger in der Herstellung machen) wachsen nur die Hinterlassenschaften auf das Doppelte des Normalen an.
Es gibt dabei durchaus verschiedene Diätpläne, die allesamt auf einen ausreichenden Nährstoffgehalt untersucht wurden: Die Atmen-zwischen-den-Bissen-Diät, die Essen-bis-ins-Grab-Diät, die Fleisch-allein-Diät, oder die Fisch-so-viel-wie-du-kannst-Diät – je nachdem, welche dieser Maßnahmen am besten zur Persönlichkeit passt. Vor Beginn des Abnehm-Plans sollte festgelegt werden, wie viel Gewicht der Hund verlieren soll: 50 Gramm? 87 Gramm? Etwa – man wagt es kaum auszusprechen – 150 Gramm?
Der Mensch sollte auf jeden Fall den Kaloriengehalt jeder einzelnen Mahlzeit des Hundes und den Vitamingehalt der einzelnen Bissen im Hinterkopf behalten – neben angemessem Nährstoffgehalt, bakteriellem Inhalt und prozentualem Anteil von Kalzium, Phosphor, Jod und Niacin. Ach, und nicht zu vergessen der Wasseranteil: über 90% des Körpergewichts ist nichts als Wasser, wobei
Weitere Kostenlose Bücher