Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)

Titel: Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
Vom Netzwerk:
sich darauf, unschuldig und reumütig zu wirken, eine Aura von Naivität zu verströmen, um absolut harmlos und ungefährlich zu wirken.
    „Sie dürfen nicht einfach eigenmächtig in den Ort fahren, ohne mich davon in Kenntnis zu setzen. Ich hätte Sie natürlich begleiten müssen, das ist schließlich meine Aufgabe. Man hat mich zwar umgehend über Ihr eigenmächtiges Entfernen informiert, aber Sie haben sich nicht gemeldet! Merken Sie sich das für die Zukunft! Wenn Sie die Villa verlassen wollen, müssen Sie mich davon in Kenntnis setzen! Haben Sie mich verstanden, Herr Stein?“
    „Natürlich werde ich Sie künftig über meine Freizeitaktivitäten informieren. Nochmals, es tut mir leid“, sagte David mit betrübter Miene.
    Tasha nickte gnädig und nahm ihr Klemmbrett von dem Tresen in der Pförtnerloge.
    „Wie sieht es übrigens mit dem Training aus? Macht der Saluki schon irgendwelche Fortschritte?“
    „Ich arbeite daran“, gab sich David einsilbig. „Es ist schwierig, mit einem fremden Hund eine mentale Verbindung herzustellen. Das braucht Zeit und sehr viel Geduld. Aber wenigstens ist es mir gelungen, ihm die Angst vor mir zu nehmen und dadurch ist auch sein aggressives Verhalten verschwunden, dieses Knurren und das Fletschen der Zähne, wenn sich ein Mensch genähert hat.“ David kniff die Augen zusammen, als er daran dachte, dass er nicht einmal mehr als drei Wochen zur Verfügung hatte. „Vielleicht gehe ich noch diese Woche mit Ali Baba auf die Rennbahn, um ihn an das Halsband für den Wettkampf zu gewöhnen.“
    „Sie werden sich allerdings auch noch an eine veränderte Umgebung gewöhnen müssen“, sagte Tasha plötzlich mit einer ungewohnt harten Stimme und blickte David unverwandt in die Augen.
    „Wie meinen Sie das?“ Für einen Augenblick durchflutete eine Welle der Panik Davids Nervensystem und er begann nervös mit dem Fuß zu wippen. Vielleicht kannte man seine wahren Absichten. Kühl analysierte er seine Chancen. Tasha war kein großes Problem, die würde er schnell außer Gefecht setzen können, schwieriger war es, den Securitymännern zu entkommen, die mit ihren handlichen Maschinenpistolen den Eingang bewachten. Als die Anspannung langsam nachließ, vernahm David wieder Tashas Stimme.
    „Der Große Präsident muss wegen dringender Amtsgeschäfte seinen Aufenthalt hier in Südfrankreich mit größter Wahrscheinlichkeit verkürzen. In Ihrer Eigenschaft als Hundeflüsterer werden Sie den Großen Präsidenten nach Dakistan begleiten, denn der Saluki hat sich an Sie gewöhnt und das Training soll auf gar keinen Fall unterbrochen werden.“ Als Tasha Davids überraschte Miene bemerkte, fügte sie noch rasch hinzu: „Der präsidiale Adjutant des Großen Präsidenten hat mich angewiesen, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Honorar deshalb verdoppelt wird!“
    „Wann werden wir nach Dakistan abreisen?“, fragte David mit rauer Stimme und war einerseits erleichtert, dass seine Tarnung nicht aufgeflogen war, andrerseits irritiert, dass er nach Dakistan mitkommen musste. Realistisch betrachtet, brauchte er noch zwei Wochen intensives Training, damit sich der Saluki von Gurbanguly berühren ließ. Ja, vielleicht sogar in zehn Tagen war das zu schaffen, dann hatte David doch noch eine Chance, die Operation „Hundeflüsterer“ hier in Saint-Tropez erfolgreich zu beenden. Doch Tashas Antwort machte all seine Hoffnungen mit einem Schlag zunichte.
    „Wir verlassen Saint-Tropez in drei Tagen und Sie werden uns nach Dakistan begleiten, David Stein. Bis dahin ersuche ich Sie eindringlich, das Gelände der Villa nicht mehr zu verlassen.“
    *

    Das Sammeln teurer Fahrzeuge war nur eines der vielen Hobbys von Gurbanguly. Deshalb hatte die klimatisierte Garage auch die Ausmaße eines Fußballfeldes und unter den unterschiedlichen Luxuskarossen nahm sich der azurblaue Rolls-Royce Corniche des französischen Botschafters von Dakistan geradezu bescheiden aus.
    Mit geschlossenen Augen lag Machmud auf den weichen Stoffen im Kofferraum und wartete, bis die zackigen Schritte der Securitymannschaft in der Garage verklungen waren. Dann öffnete er vorsichtig mit der Spitze seines gekrümmten Dolches das Schloss des Kofferraums und schwang sich lautlos hinaus. Er brauchte nur kurz, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, dann blickte er ungläubig auf hunderte von chromblitzenden Fahrzeugen, die in der riesigen Garage in perfekter Symmetrie aufgestellt waren.
    Doch Machmud hatte kein Interesse an den Autos, er

Weitere Kostenlose Bücher