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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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müssen?!«
    »Freilassen
müssen wir ihn bis 23.59 Uhr morgen ... und wenn der Kerl bis dahin nicht
singt, dann back` ich uns einen Grund, um ihn weiter festzuhalten.«
    Eine
vorläufig festgenommene Person muss spätestens am Tage nach ihrer Festnahme
einem Haftrichter vorgeführt, oder freigelassen werden - so verlangt es das
Gesetz.
     
    »Ich
glaube nicht, dass der Timmsen euch etwas sagt«, kommentierte Vera Wegners
Erzählungen beim Abendessen. »Ich kenne den Kerl zwar nicht, aber der wirkte
auf mich wie ein ganz abgebrühtes Kerlchen.«
    »Ich
habe schon ganz Andere weichgekocht, mein Schatz. Aber es wäre schön, wenn wir
meine Arbeit beiseitelassen könnten.«
    »Natürlich,
mein Schatz. Möchtest du noch etwas von den Spagetti?«
    »Nein
danke«, gab Wegner mit gequältem Gesicht zurück.
    »Sind
sie dir zu weich?«
    Wegner
nickte zaghaft, stand auf und gab seiner Vera einen dicken Kuss. »Du bist eine
atemberaubende Frau, und das in jeder Hinsicht. Aber Kochen ...«
    Sie
lachten gemeinsam und erfreuten sich den Rest des Abends an Chips und Erdnüssen.
     
    Am
nächsten Morgen dann erkundigte sich Wegner vorab beim Leiter der Wache, was
sich in der Nacht zugetragen hätte.
    »Dein
Gast hat garantiert kein Auge zugetan«, berichtete der Beamte grinsend. »Der
hat sich die Arrestzelle mit zwei Dealern, einem Autoknacker und einem Junkie
geteilt.« Letzterer hat ihm auf Entzug heut` Morgen noch die Füße vollgekotzt.«
    »Perfekt«,
kommentierte Wegner und ging grinsend in sein Büro.
    Wenig
später dann wurde Heino Timmsen in Handschellen vorgeführt. »Soll ich ihm die
abnehmen?«, erkundigte sich der Uniformierte und bekam nur ein freundliches
Kopfschütteln des Hauptkommissars als Antwort.
    »Herr
Timmsen! Gut geschlafen?«
    »Sehr
witzig ... du scheiß Bulle!«
    »Wenn
sie sich umdrehen, dann können sie sich die Ergebnisse ihrer »Arbeit« ansehen,
Herr Timmsen.« Wegner deutete auf die Magnettafel, auf der er kurz zuvor noch
die grauenvollsten Bilder ganz bewusst nach vorne geklebt hatte.
    »Und ...
was soll ich damit zu tun haben?«
     
    Fast
eineinhalb Stunden dauerte das erste Verhör. Außer weiteren Lügen und
Behauptungen war aus dem Verdächtigen jedoch nichts herauszubekommen.
Frustriert schaute Wegner auf seine Uhr, nachdem zwei Uniformierte Timmsen
wieder abgeholt hatten, um ihn in die Arrestzelle zurückzubringen. Es war schon
später Vormittag. Wie sollte er diese harte Nuss bis zum Abend hin knacken.
Richter Möhring war zwar auch gegen Mitternacht noch zu einer Haftprüfung
bereit, aber ohne handfeste Beweise konnte selbst der nicht helfen.
    Erneut
studierte Manfred Wegner sämtliche Informationen, die über Timmsen und sein
Leben bekannt waren. Vorstrafen hatte der Mann keine, aber Anzeigen gegen ihn
gab es zuhauf. Bei einem langjährigen Autohändler war das allerdings nichts
Besonderes. Männer wie Timmsen lebten permanent am Limit. Verärgerte Kunden und
geprellte Kollegen machten oft genug Ärger. Jetzt aber fiel Wegner ein
einzelner Name ins Auge: Ralf Siemer, seines Zeichens Zuhälter und ein alter
»Freund« des Hauptkommissars.
    Ralf
hatte nach einem Autokauf bei Timmsen dort mehrfach versucht, die Schrottkarre
zurückzugeben. Laut Aussagen mehrerer Streifenpolizisten sei es kurz nach dem
Kauf wiederholt zu handfesten Auseinandersetzungen gekommen. Timmsen habe dann
immer wieder verängstigt die Polizei angerufen und dazu noch einen Anwalt eingeschaltet.
    Wegner
überlegte kurz und nahm dann entschlossen sein Handy. Bis Mittag sollte er die
Fäden ziehen können. Heino Timmsen würde schon in Kürze einen neuen
Zellengenossen begrüßen dürfen.

Kapitel 37
     
    Es war
bereits früher Nachmittag, als Wegner den Autohändler erneut vorführen ließ.
Die Tür hatte sich kaum hinter Timmsen geschlossen, als dieser auch schon
verzweifelt um Hilfe flehte: »Das sind zwei Typen in meiner Zelle, die ich
kenne!«, begann er schluchzend.
    »Das ist
doch schön, wenn man zusammen mit Freunden einsitzt«, gab Wegner ihm lachend
zurück. »Oder nicht, Stefan?«
    Auch
Hauser nickte fröhlich. »Wenn ich das gewusst hätte, dann wären die Beiden in
der Zelle nebenan gelandet, denn Gesellschaft hast du Schwein nicht verdient!«
    Wegner
bewunderte seinen Kollegen in Augenblicken wie diesem. Stefan Hauser war
schwul, wirkte aber, Wegners Spott zum Trotze, keineswegs wie eine Tucke. Es gab
sogar Momente, wo er seinen Chef an Härte noch übertraf - so wie jetzt.
    »Ich
habe die Schweine schon

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