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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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Billbrook geradezu ideal.«
    »Dankeschön,
Herr Hauptkommissar.«
    »Ihre
Arbeit dort wird allerdings kein Zuckerschlecken, da bin ich ganz sicher.
Mindestens zwölf Stunden täglich ... damit müssen sie leben.«
    »Dort wo
ich aufgewachsen bin, ist das ein halber Arbeitstag.«
    Jetzt
kam Hauser herein. »Morgen«, sein Blick wanderte zu den leeren Tellern und
Bechern, »wo ist mein Kaffee ... und wer hat meinen Donut gegessen?«
    Wegner
zeigte auf den Bauch von POM Nisoni. Hauser sprang auf den jungen Kollegen zu,
packte ihn und versuchte das Backwerk wieder aus ihm herauszuschütteln. »Spuck
ihn aus ... los ... spuck ihn aus!«
    Noch
fünf Minuten später, als der Undercover-Mann seine letzten Anweisungen erhielt,
lachte die ganze Truppe immer noch herzhaft. »Fahren sie nach Hause, ziehen sie
ihre Uniform aus, und dann latschen sie am besten in einer alten Jeans zum
Schrottplatz rüber.« Wegner grinste und schaute Hauser aufmunternd an. »Der
Vorarbeiter ist auch `n ganz netter Kerl.«
     
    Der Rest
des Vormittages bestand aus lästigen Berichten, Post und Ablage.
    »Jetzt
hör dir das Mal an!«, entfuhr es Hauser.
    »Was
ist?«
    »Wir
haben doch den erhängten Vater der beiden toten Kinder im Archiv seiner alten
Firma gefunden.«
    »Ja und
...?«
    »Der
Inhaber will jetzt von uns über sechshundert Euro, weil die Kollegen der
Spurensicherung ein paar Aktenschränke verschmutzt haben.«
    Wegner
schüttelte traurig mit dem Kopf. »Gib das an die Rechtsabteilung weiter. Ich
ruf mal einen Freund an, der leitet die Steuerfahndung ... Irgendetwas hat doch
Jeder zu verbergen.«
    Hauser
grinste breit. »Manfred, du bist ein Schwein«, Bewunderung schwang in seiner
Stimme mit.
    »Ich
weiß!«

Kapitel 35
     
    POM Nisoni
zog die schwere Palette mit Kupferschrott quer über den Platz. Beim Vorarbeiter
hatte er sich gestern als Abuu gemeldet. Zehn Minuten später dann hatte dieser
ihm einen viel zu kurzen Arbeitsanzug in die Arme gedrückt. Abgesehen von der
falschen Größe, klebte auch noch der Schmutz von drei Vorgängern daran, deren
Augenmerk offensichtlich nicht der Sauberkeit oder gar Hygiene gegolten hatte.
Vom anderen Ende schrie nun der Vorarbeiter zu ihm herüber. »Abuu, du dämlicher
Nichtsnutz, schwing deinen schwarzen Arsch hier rüber, wenn du das Kupfer im
Container hast!«
    Als er
kurz darauf die großen Leitungen und Ankerwicklungen Stück für Stück in die
Mulde warf, fiel ihm ein Auto auf, das langsam zum Büro herüberrollte. Der Mann
in diesem Wagen schaute immer wieder nach links und rechts, als ob er nach
etwas suche. Jetzt jedoch hielt er und eilte flinken Schrittes zur Chefin
hinein. Nisoni selbst hatte Frau Bauer nur ein Mal ganz kurz kennen gelernt,
aber das reichte ihm auch schon völlig. Ob er Verwandte in Kenia hätte, die es
zu unterstützen galt, hatte ihn die resolute Frau gefragt. Als er dies
verneinte, da glaubte er fast Enttäuschung in ihren Augen lesen zu können.
Danach war alles ganz schnell gegangen. In den ersten drei Monaten würde sie
ihm Zweifünfzig in der Stunde zahlen und erwarte, dass ein junger Mann wie er,
mindestens zwölf, besser vierzehn Stunden täglich schufte. Nach drei Monaten,
vorausgesetzt sie sei zufrieden mit ihm, könne man auch über fünfzig Cent mehr
in der Stunde sprechen. Danach hatte sie ihm noch einen weiteren schmutzigen
Arbeitsanzug in die Hände gedrückt und schon eine Viertelstunde später stand er
bereits an einer der Schrottpressen.
     
    So
schnell, wie dieser Mann im Büro verschwunden war, so überhastet hatte er
dieses auch wieder verlassen und fuhr nun eiligst davon. Das rote Kennzeichen
an seinem PKW sprach dafür, dass es sich bei dem Mann um einen Autohändler
handeln könnte. Nisoni notierte eilig die Nummer und folgte dann auch schon dem
bereits wieder einsetzenden Geschrei des Vorarbeiters. Nach diesem Einsatz
würde er erst einmal seine Überstunden abfeiern und zwei Wochen Auszeit nehmen.
Er hatte Kenia erst mit Siebzehn verlassen und in seinem Heimatland alles
Andere als Wohlstand oder Sicherheit kennen gelernt. Aber das hier war deutlich
schlimmer. Es war nicht die Armut oder das lange Arbeiten. Es waren die
Respektlosigkeit und das rohe Umgehen mit Menschen wie ihm. Auch wenn
Menschenrechtsorganisationen seit Jahrzehnten für Chancengleichheit kämpften,
so war der Rassismus doch nach wie vor so tief verwurzelt wie hundert Jahre
zuvor. Selbst in seiner Polizeiausbildung war er oft genug auf Kollegen
getroffen, die ihn ganz

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