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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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offen anfeindeten und keinen Hehl aus ihrer Abneigung
gegen »Schwarze« machten.
    Gegen
Mittag konnte er endlich einen Toilettengang dazu nutzen, unbemerkt eine SMS in
Richtung Wache zu versenden. Die Antwort ließ nur eine halbe Minute auf sich
warten: »Danke ... durchhalten!«
     
    Das
Kennzeichen allein war natürlich keine große Hilfe. Es gehörte zu einem
Autohändler, den die Ermittler sofort gründlich zu durchleuchten begannen. Rund
zehn Minuten schweigsamer Betriebsamkeit vergingen, bevor es Hauser war, der
begeistert »Volltreffer« herausschrie.
    Wegner
zuckte zusammen und schaute seinen Kollegen verwirrt an. »Was ist ... inwiefern
Volltreffer?«
    »Unterschiedliche
Mütter, aber den gleichen Vater!«
    »Wer?«,
bohrte Wegner genervt.
    »Frau
Bauer ... und unser neuer Freund - Heino Timmsen, der Autohändler.«
     
    Es gab
nur zwei Männer, die in der Lage dazu waren, auch den damaligen Auftraggeber
zweifelsfrei zu identifizieren. Nur einer der beiden Beamten, die seinerzeit
den Schrottplatz observiert und danach Adrian Tuculecu bis nach St.Georg
verfolgt hatten, kannte auch den zweiten Mann - den Auftraggeber. Nach der
Geldübergabe war Dieser damals schnell wieder davongefahren und verfolgen
konnten die Beamten schließlich nur den Einen.
    Jetzt
saßen Wegner und Hauser mit Polizeiobermeister Greger im Auto. Sie fuhren zum
Platz von Heino Timmsen und hofften, mit diesem Mann endlich den
Verantwortlichen für all die Morde gefunden zu haben. Wenn sie ihm die
Verantwortung für das Grauen nachweisen konnten, dann sollten diese
bestialischen Schlachtungen endlich ein Ende finden. Und Heino Timmsen würde
den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Jetzt schloss sich der Kreis
auch langsam. Als Halbbruder von Helga Bauer hatte Timmsen gerne auf ihre
Schrottplatz-Arbeiter zurückgegriffen. Willenlosere Sklaven, die man leicht mit
ein paar Euro beeinflussen konnte, waren wohl kaum zu finden.
    Wegners
Telefon klingelte. »Hallo Vera«, begann er eilig, »wir müssen uns kurz halten
... gleich wollen wir den wahren Hurenkiller verhaften. Wie es aussieht, ist es
der Halbbruder von Frau Bauer.«
    »Heino
...«
    »...
Timmsen. Du kennst den Kerl?!«
    »Kennen
wäre deutlich zu viel gesagt. Aber ich habe ihn zwei Mal bei Frau Bauer
getroffen«, begann Vera gequält. »Ein widerwärtiger Typ, der einen mit seinen
schmierigen Blicken fast auszieht.«
    »Na,
wenn ich das gewusst hätte ... wir sind da, Vera. Ich muss auflegen.«
    »Kein
Problem, mein Schatz. Aber pass bitte auf dich auf, ja.«
    »Natürlich
... und ausziehen lasse ich mich von dem Schwein auch nicht!«
     
    Als sie
jetzt zu Timmsens Adresse abbogen, da bot sich ihnen schon wieder ein ganz
neues, beeindruckendes Bild. Hier hatten rund einhundertfünfzig verschiedene
Händler ihren »Claim« mit wackeligen Zäunen abgesteckt. Jeder dieser
»Kaufleute« hatte die wenigen Quadratmeter so mit Fahrzeugen aller Art
vollgestopft, dass zwischen ihnen kaum mehr ein Weg zu finden war. Garniert
wurde dieser Anblick nur durch die zahllosen Bürocontainer, aus deren Fenster
die Gerüche von Tee, Gewürzen und Schweiß herausdrangen.
    »Ob
diese Händler jemals etwas von Garantie gehört haben?«, wollte Hauser lachend
wissen.
    Kaum
hatte die Beamten dann Heino Timmsens kleines Eckareal betreten, als auch schon
die Tür seiner schmutzigen Arbeitsbehausung aufflog. »Was wollen sie hier?«,
erkundigte sich ein ungepflegter Mittfünfziger in rüdem Ton.
    Anstatt
jedoch dem freundlichen Mann mit einer spontanen Antwort zu diesen, schaute
Wegner seinen Kollegen, POM Greger fragend an. Dieser nickte so überzeugend,
dass weiteres Nachfragen überflüssig erschien.
    Wegner
hatte noch kurz überlegt. Manchmal war es besser einen Mann zuerst in seiner
gewohnten Umgebung mit Fragen zu konfrontieren. Aber in diesem Falle hatte er
keine Lust diesen Kerl in seiner stinkenden Bude zu befragen.
    »Heino
Timmsen?«
    »Wer
will das wissen?«
    »Sie
sind vorläufig festgenommen!«

Kapitel 36
     
    Zurück
auf der Wache saßen die Kommissare zunächst etwas ratlos an ihren
Schreibtischen.
    »Was
hast du vor, Manfred?«
    »Ich
überlege noch ... aber wir lassen den Timmsen erst einmal über Nacht in der
Arrestzelle schmoren. Geh doch bitte nach vorne zur Wache und sag den Kollegen,
dass sie den übelsten menschlichen Abfall mit in seine Zelle pferchen sollen.«
    »Du
weißt aber schon, dass wir dem Kerl morgen entweder etwas Konkretes nachweisen
oder ihn wieder Laufen lassen

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