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Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören

Titel: Der Hypnotiseur - Kepler, L: Hypnotiseur - Hypnotisören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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schiefgegangen ist.
    »Bevor Sie telefonieren, möchte ich eins betonen«, sagt Erik. »Der Patient sagt unter Hypnose immer die Wahrheit, aber es ist seine Wahrheit, er spricht nur über das, was er selbst als Wahrheit auffasst, er beschreibt also nur seine eigenen subjektiven Erinnerungen und nicht …«
    »Das ist mir durchaus bewusst«, unterbricht Joona ihn.
    »Ich habe schizophrene Menschen hypnotisiert«, fährt Erik fort.
    »Was wollen Sie mir damit sagen?«
    »Josef hat von seiner Schwester gesprochen …«
    »Ja, dass sie von ihm verlangt hat, zu beißen wie ein Hund und so weiter«, sagt Joona.
    Er wählt eine Nummer und hält sich das Handy ans Ohr.
    »Es muss nicht stimmen, dass seine Schwester ihm gesagt hat, er soll das tun«, erklärt Erik.
    »Aber sie könnte es getan haben«, erwidert Joona und hält eine Hand hoch, um Erik zum Schweigen zu bringen. »Anja, mein Goldstück …«
    Man ahnt eine sanfte Stimme am anderen Ende.
    »Könntest du bitte etwas für mich nachschauen? Ja, genau. Josef Ek hat eine Tante namens Sonja, die irgendwo ein Haus oder ein Sommerhaus hat und … Ja … das ist lieb von dir.«
    Joona blickt zu Erik auf.
    »Entschuldigung, Sie wollten noch etwas sagen.«
    »Nur noch eins, es ist ebenso wenig sicher, dass Josef seine Familie ermordet hat.«
    »Ist es denn eigentlich möglich, dass er sich selbst all diese Wunden zugefügt hat? Kann er sich so verwundet haben? Was denken Sie?«
    »Eigentlich nicht, aber andererseits – theoretisch schon«, antwortet Erik.
    »Wenn das so ist, glaube ich in der Tat, dass da drinnen unser Täter liegt«, sagt Joona.
    »Das denke ich auch.«
    »Kann er in seinem Zustand aus dem Krankenhaus abhauen?«
    »Nein«, antwortet Erik überrascht lächelnd.
    Joona geht in Richtung Flur.
    »Wollen Sie zum Haus der Tante fahren?«, fragt Erik.
    »Ja.«
    »Ich könnte Sie begleiten«, sagt Erik und folgt Joona. »Seine Schwester könnte verletzt sein oder unter Schock stehen.«

9 .
     
    Dienstagmittag, der achte Dezember
     
     
     
     
     
    Simone sitzt in der Bahn und sieht aus dem Fenster. Sie ist immer noch verschwitzt, nachdem sie die leere Wohnung verlassen hat und bis zur U-Bahn-Haltestelle gelaufen ist.
    Jetzt steht der Zug in Huvudsta.
    Sie denkt, dass sie besser ein Taxi genommen hätte, versucht sich jedoch einzureden, dass nichts passiert ist.
    Sie wirft erneut einen Blick auf ihr Handy und fragt sich, ob die seltsame Frau, mit der sie gesprochen hat, Aidas Mutter war und ob es wirklich stimmte, dass Aida in einem Tattoo-Studio im Zentrum von Tensta war.
    Die Türen schließen sich, gehen aber sofort wieder auf. Weiter vorn hört man Rufe, dann gleiten die Türen erneut zu, und der Zug setzt sich endlich in Bewegung.
    Ihr gegenüber raschelt ein Mann mit Zeitungen. Er sammelt sie, breitet sie auf dem Sitz neben sich aus, scheint etwas zu vergleichen, faltet sie wieder zusammen. Über das Spiegelbild im Fenster sieht sie, dass er von Zeit zu Zeit zu ihr hinüberschielt. Sie überlegt, sich woanders hinzusetzen, bleibt aber sitzen, als ein Klingelton ihres Handys anzeigt, dass sie eine SMS bekommen hat. Sie ist von Ylva in der Galerie. Simone kann sich nicht dazu aufraffen, die Nachricht zu öffnen. Sie hat gehofft, dass es eine Nachricht von Erik ist. Sie weiß nicht, wie oft sie es schon versucht hat, ruft ihn aber trotzdem noch einmal auf dem Handy an. Sie lauscht den dumpfen Tönen und der plötzlichen Weiterleitung auf die Mailbox.
    »Sie da«, sagt der Mann ihr gegenüber mit spöttisch drängelnder Stimme.
    Sie gibt sich den Anschein, als könnte sie ihn nicht hören, schaut aus dem Fenster und tut so, als würde sie jemandem am Telefon lauschen.
    »Hallo-o?«, sagt der Mann.
    Sie sieht ein, dass er erst Ruhe geben wird, wenn sie ihm ihre Aufmerksamkeit schenkt. Wie so viele andere Männer auch scheint er nicht zu verstehen, dass Frauen ein eigenes Leben führen, eigenen Gedanken nachhängen und nicht in der ständigen Bereitschaft leben, Männern zuzuhören.
    »He, Sie, hören Sie nicht, dass ich mit Ihnen rede«, wiederholt der Mann.
    Simone wendet sich ihm zu.
    »Ich höre Sie sehr gut«, sagt sie ruhig.
    »Warum antworten Sie mir dann nicht?«, fragt er.
    »Ich antworte Ihnen jetzt.«
    Er zwinkert zweimal, und dann kommt es:
    »Sie sind eine Frau, stimmt’s?«
    Simone schluckt und denkt, dass er bestimmt zu der Sorte Männer gehört, die einen zwingen will, seinen Namen zu nennen und zu erzählen, ob man verheiratet ist,

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