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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Computerkonsole aus ihrer Kiste und trugen sie in das Arbeitszimmer im Erdgeschoß. Drei Stunden und zwanzig Minuten später war Mitchell Paytons Anlage aufgestellt und funktionierte. An diesem Nachmittag hatte Kendrick Kalaila vor ihrem Hotel in der Nebraska Avenue abgeholt.
    »Hallo, Tantchen, bist du endlich da?«
    »Ich verlange, daß an der Tür des Gästezimmers ein einbruchssicherer Riegel angebracht wird«, hatte sie lachend erwidert und beim Einsteigen ihre weiche Nylontasche auf den Rücksitz geworfen.

    »Keine Sorge. Älteren weiblichen Verwandten trete ich nie zu nahe.«
    »Einmal haben Sie’s schon getan.« Sie drehte sich zu ihm um und fügte sanft, aber fest hinzu: »Das ist mein Ernst, Evan. Wir sind hier nicht in Bahrein, und wir teilen uns zwar die Arbeit, aber wir teilen nicht das Bett. Okay?«
    »Ist das der Grund, warum Sie nicht in mein Haus einziehen wollten?«
    »Aber natürlich.«
    »Sie kennen mich nicht sehr gut«, sagte Kendrick, nachdem er sich eine Zeitlang schweigend auf den Verkehr konzentriert hatte.
    »Das kommt hinzu.«
    »Was mich auf eine Frage bringt, die ich Ihnen schon ein paarmal stellen wollte, ich habe nur gefürchtet, Sie könnten sie falsch auffassen.«
    »Fragen Sie.«
    »Als Sie letzten Monat in das Haus in Maryland kamen, haben Sie fast sofort von Bahrein gesprochen. Später sagten Sie mir aber, das Haus sei mit Wanzen gespickt, und jedes Wort, das wir sprächen, werde abgehört. Warum haben Sie Bahrein dann überhaupt erwähnt?«
    »Weil ich das Thema so schnell und so gründlich wie möglich abgehakt wissen wollte.«
    »Heißt das, daß andere – Leute mit der erforderlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung, die den Bericht gelesen hatten – annehmen oder vermuten würden, was geschehen war?«
    »Ja, und ich wollte klarstellen, wo ich stehe.«
    »Damit ist der Fall erledigt«, sagte Kendrick und fuhr in die Umgehungsstraße nach Virginia ein.
    »Danke.«
    »Übrigens, ich habe den Hassans alles von Ihnen erzählt – Verzeihung, natürlich nicht alles -, und sie können es kaum erwarten, Sie kennenzulernen.«
    »Das ist das Ehepaar aus Dubai, nicht wahr, Ihre Hausverwalter?«
    »Sie sind viel mehr als das – Freunde, die ich schon sehr lange kenne.«
    »Es war nicht geringschätzig gemeint. Er ist Professor, oder?«
    »Wenn er Glück hat, wird er nächstes Frühjahr nach Georgetown
oder Princeton berufen. Ihm haben noch ein paar Papiere gefehlt, aber das haben wir inzwischen geregelt. Übrigens, die Welt ist doch wirklich klein – er verehrt Ihren Vater. Er hat ihn früher mal in Kairo kennengelernt, also machen Sie sich auf allerlei Ehrerbietung gefaßt.«
    »Die wird ihm schnell vergehen«, sagte Kalaila lachend. »Er wird bald begreifen, daß ich weder zu seiner noch zu Vaters Liga gehöre.«
    »Aber mit einem Computer können Sie umgehen, ja?«
    »Selbstverständlich. Ich muß häufig mit ihm arbeiten.«
    »Ich kann es nicht. Sabris Frau Kaschi kann’s nicht, und er kann es auch nicht, also sind Sie vermutlich in einer viel höheren Liga.«
    »Schmeicheleien stehen Ihnen nicht, Evan. Vergessen Sie nicht den einbruchssicheren Riegel an der Tür.«
    Am Ziel wurde Kalaila von Kaschi Hassan herzlich begrüßt, und die beiden schlossen sofort Freundschaft, wie das bei arabischen Frauen Tradition ist.
    »Wo ist Sabri?« fragte Kendrick. »Ich möchte, daß er Kalaila kennenlernt.«
    »Er ist in deinem Arbeitszimmer, lieber Evan, ein Herr von der Central Intelligence Agency zeigt ihm, wie man in einem Notfall den Computer bedient.«
    Seit über drei Wochen war die Kalaila-Langley-Achse voll im Einsatz, aber sie wußten auch jetzt noch nicht mehr als damals im sicheren Haus in Maryland. Ganze Scharen von Leuten, die auch nur eine entfernte Möglichkeit hatten, an das Oman-Dossier heranzukommen, wurden von Paytons Mitarbeitern geradezu mikroskopisch genau überprüft. Jeder Vorgang im System der höchsten Geheimhaltung wurde auf Unsicherheitsfaktoren beim Personal überprüft; man fand keine. Das Dossier selbst hatte Frank Swann vom Außenministerium in Zusammenarbeit mit Lester Crawford von der CIA geschrieben, sie hatten an einem einzigen Wortprozessor gearbeitet, und getippt hatten die Schreibkräfte jeweils nur kurze Abschnitte von tausend Worten, und die richtigen Namen der Beteiligten waren erst später ausschließlich von Swann und Crawford eingefügt worden.
    Die Basis-Information war – wieder ohne daß Kendrick oder andere Namen genannt worden wären

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