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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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– zur nachträglichen
Billigung der Vorgänge in Oman an die Select Committees des Senats und des Repräsentantenhauses weitergegeben worden. Beide Häuser hatten ohne zu zögern ihr Einverständnis erklärt; man nahm auch an, daß die Meldung über den unbekannten Amerikaner in Maskat, die von der Washington Post verbreitet worden war, von einem indiskreten Mitglied eines dieser Komitees stammte.
    Wer? Wie? Warum? Sie waren wieder am Ausgangspunkt angelangt: Nach allen Regeln der Logik und Eliminierung konnte niemand an das Oman-Dossier heran; trotzdem war es gestohlen worden.
    »Irgendwo ist etwas, das nicht so logisch ist«, hatte Payton erklärt. »Ein Loch im System, und wir sehen es nicht.«
    »Das kann man wohl sagen«, pflichtete Kendrick ihm bei.
    Es hatte Kendrick vernichtend getroffen, als Payton ihm gesagt hatte, in welchem Licht er die völlig überraschend ausgesprochene Berufung eines praktisch unbekannten Kongreßabgeordneten in den Partridge-Ausschuß und das Select Subcommittee for Intelligence sah. Aber weder der manipulierende Partridge noch der nicht weniger listenreiche Vorsitzende des Repräsentantenhauses sollten direkt zur Rede gestellt werden. »Warum nicht?« hatte Kendrick eingewandt. Wenn er ›programmiert< wurde, hatte er das Recht, die Konfrontation mit denen zu suchen, die sich von den ›Programmierern‹ bereitwillig zu Spießgesellen machen ließen.
    »Nein, Herr Abgeordneter«, sagte Payton, »wenn man sie erpreßt hat, um Ihre Berufung durchzusetzen, werden sie mauern und Alarm schlagen. Unser blonder Europäer und diejenigen, für die er arbeitet, werden noch tiefer im Untergrund verschwinden. Wir halten sie nicht auf; wir können sie einfach nicht finden. Vergessen Sie nicht, es ist das >Warum<, das uns am schwersten auf der Seele liegt. Warum schiebt man Sie, einen absoluten Neuling in der Politik, den Vertreter eines entlegenen Wahlbezirks in Colorado, plötzlich in den Mittelpunkt des politischen Parketts?«
    »Es ist schon wieder ziemlich still um mich geworden...«
    »Sie sitzen offenbar nicht oft vorm Fernseher«, sagte Kalaila. »Zwei Kabelsender haben gestern abend Retrospektiven über Sie gebracht.«
    »Was!«

    »Ich hab’s Ihnen nicht gesagt. Wozu auch? Sie hätten sich nur geärgert.«
    Kendrick versenkte das Seitenfenster des Mercedes und streckte den Arm hinaus. Die mobile Einheit der Bundespolizei hinter ihm war neu, und die Abzweigung, die sie nehmen mußten, lag auf halber Strecke einer langgezogenen bewaldeten Kurve und war fast nicht zu sehen. Er warnte seine Leibwächter, da steckte, fand er, schon eine kleine Ironie darin. Seine Gedanken kehrten zu dem ›lausigen Rätsel< zurück, wie er und Kalaila die Ereignisse nannten, die sein Leben in ein Chaos verwandelt hatten. Mitch Payton – sie nannten sich jetzt >Mitch< und ›Evan‹ – war vor kurzem eines Abends aus Langley herübergekommen.
    »Wir arbeiten an etwas Neuem«, hatte der Chef von Special Projects im Arbeitszimmer gesagt. »Unter der Voraussetzung, daß Swanns Europäer zu vielen Leuten Kontakt aufnehmen mußte, um die Informationen über Sie zu bekommen, haben wir selbst ein paar Daten gesammelt. Sie werden es uns vielleicht übelnehmen, aber auch wir durchleuchten jetzt Ihr Leben, Ihre Vergangenheit.«
    »Wie weit zurück?«
    »Wir haben mit Ihrem achtzehnten Geburtstag angefangen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich vorher etwas Relevantes ereignet haben könnte, ist gering.«
    »Achtzehn? Herr und Heiland, ist euch denn nichts heilig?«
    »Sollte es das sein? Wenn ja, dann blase ich die Sache ab.«
    »Nein, natürlich nicht. Es war nur so’ne Art Schock. Und Sie bekommen diese Informationen tatsächlich?«
    »Das ist nicht annähernd so schwierig, wie die Leute glauben. Kreditbüros, persönliche Akten und routinemäßige Überprüfung von Herkunft und Umgebung genügen meistens.«
    »Und was hat das für einen Sinn?«
    »Da gibt es mehrere Möglichkeiten – realistisch gesehen nur zwei, nehme ich an. Wie erwähnt, ist die erste unser hartnäckig neugieriger Europäer. Wenn wir eine Liste der Leute zusammenstellen könnten, mit denen er Kontakt aufnehmen mußte, um sich über Sie zu informieren, hätten wir es, glaub’ ich, leichter, ihn zu finden. Denn wir sind uns wohl alle darin einig, daß er der Angelpunkt ist. Die zweite Möglichkeit ist etwas, das wir noch nicht versucht haben. Bei dem Bemühen, unser flüchtiges
Wild, den Blonden und seine Hintermänner, zu finden, haben wir

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