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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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stumpfen, kurzen Bleistift und schrieb folgendes auf arabisch:
    Der Lügner Hamendi ist tot. Bald werden alle Händler sterben, denn überall herrscht Verrat, wie Ihr heute selbst gesehen habt. Überall auf der Welt sind die Händler von Israel und von dem Großen Satan Amerika dafür bezahlt worden, daß sie uns schadhafte Waffen verkaufen. Überall. Wendet Euch an Eure Brüder überall und sagt ihnen, was ich Euch gesagt habe und was Ihr heute selbst mit angesehen habt. Von heute an könnt Ihr keinen Waffen mehr trauen. Von einem schweigenden Freund, der Bescheid weiß.
    Voller Schmerzen, als wären die Verletzungen von der Insel bei Mexiko wieder da, kam Evan auf die Beine und lief, so schnell er konnte, durch die wütende, immer noch kreischende Menge auf die Tore des Lagerhauses zu. Er stieß flehentliche Bitten an Allah für einen toten Bruder aus und brach theatralisch zu Füßen der Gruppe von leitenden Militärs zusammen, zu denen jetzt auch die Führer aus dem Baaka-Tal gestoßen waren. Als sich Hände ausstreckten, um ihn zu trösten, schob er ihnen das Stück Papier entgegen, sprang plötzlich schreiend auf und rannte durch die Lagerhaustore hinaus. Er verschwand in der Menge, die jetzt klagte und trauerte. Überall knieten Menschen neben verstümmelten Leichen. Voller Panik hörte er das tiefe Pfeifen vom Frachter her – Signal für die Abfahrt! Er kämpfte sich durch bis zur anderen Seite der Pier, wo er Kalaila und Achmad neben der Gangway stehen sah. Sie brüllten die Männer an Deck an und waren noch mehr in Panik als er, falls das überhaupt möglich war.
    »Wo, zum Teufel, hast du gesteckt!« schrie Kalaila mit Zorn im Blick.

    »Sie wollten sich herauslügen!« brüllte Kendrick, während Achmad die beiden auf die Gangway schob, die auf sein Signal hin langsam nach oben ging.
    »Hamendi?« fragte Kalaila.
    »Und Grinell -«
    »Grinell?« brüllte die Agentin aus Kairo, während alle drei stolpernd das Schiff betraten. »Aber ja, natürlich Grinell«, fügte sie hinzu. »Wer sonst -«
    »Sie sind ein gottverfluchter Vollidiot, Herr Abgeordneter!« schrie der junge Sultan des Oman, der seine Schützlinge immer noch vor sich herschob, jetzt über das Deck des Schiffes, das schon von der Pier abgelegt hatte. »Noch mal dreißig Sekunden, und du wärst hiergeblieben. Diese Menge wäre jeden Augenblick auf uns losgegangen, und ich durfte das Leben dieser Männer nicht aufs Spiel setzen!«
    »Lieber Himmel, du bist ja wirklich erwachsen geworden.«
    »Wir tun alle, was wir tun müssen, wenn es an der Zeit ist... Was ist mit Hamendi und dem anderen, wie immer der auch heißen mag?«
    »Ich habe sie umgebracht.«
    »Einfach so«, sagte Achmad außer Atem, aber ruhig.
    »Wir tun alle, was wir tun müssen, wenn es an der Zeit ist, Eure Hoheit.«
     
    Gerald Bryce betrat das mit Computern ausgestattete Arbeitszimmer seines Hauses in Georgetown und ging sofort zum Prozessor. Er setzte sich davor und schaltete ihn ein; als der Schirm hell wurde, gab er einen Code ein. Sofort gaben die grünen Buchstaben Antwort.
    Höchste Geheimhaltungsstufe
Kein Zugriff
Eingabe
    Der junge, auffallend gutaussehende Experte lächelte und bediente die Tastatur.
     
    Ich habe jetzt alle streng geheimen Ausdrucke gelesen, die an die CIA gegangen sind und ausschließlich für Mr. J. Paytons Modem kodiert waren. Kurz gesagt, der ganze Bericht ist unglaublich, und die Auswirkungen
der Operation sind schon spürbar. Bis heute, keine zwei Wochen nach den Vorfällen im Südjemen, sind sieben der prominentesten Waffenhändler ermordet worden, und der Zustrom von Waffen in den Nahen Osten ist schätzungsweise um 60% zurückgegangen. Unser Mann ist unschlagbar. Genauer gesagt, in Verbindung mit den Informationen, die wir schon besitzen, muß das Weiße Haus – ich wiederhole, muß – in Zukunft auf uns hören, wenn wir Wert darauf legen, daß wir Gehör finden. Wir werden selbstverständlich von diesem Vorrecht nur mit äußerster Umsicht Gebrauch machen, aber es ist dennoch an uns, davon Gebrauch zu machen. Denn unabhängig davon, wie der Ausgang sein wird, positiv oder negativ, sind nationale und internationale Gesetze gebrochen worden, ist die Regierung mit Mord, Terrorismus, Korruption und sogar, was diese fast allumfassende Verurteilung auf die Spitze treibt, mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Verbindung gebracht worden. Wir sind uns einig darüber, daß stets eine wohlmeinende, selbstlose Macht über das Weiße Haus

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