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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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er solle die anderen holen.
    Alle fünf Palästinenser rannten die Pier entlang, von einer ekstatischen Gruppe zur anderen, und brüllten sich die Lunge aus dem Leib, wiederholten das Wort wieder und wieder, bis der fieberhafte Schrei wie ein Befehl wirkte. Der Schrei durchlief die Menge wie eine riesige Welle, und langsam verschmolzen die tausend Stimmen zu einer.
    »Fardschuna! Fardschuna! Fardschuna!« Die Menge drängte mit Gewalt auf den Ausladeplatz zu, und die kleine Prozession, deren Mittelpunkt Abdel Hamendi bildete, wurde buchstäblich zur Seite gefegt, gegen die riesigen Türen des verlotterten Lagerhauses am Ende der Pier gedrückt. Entschuldigende Rufe wurden laut, die der Waffenhändler gnädig akzeptierte, obwohl er dabei aussah, als hätte es ihn in den falschen Teil der Welt verschlagen und als ob er es nicht erwarten könnte, von hier zu verschwinden, was er wohl auch getan hätte, wenn es nicht lohnender gewesen wäre, hierzubleiben.
    »Hier entlang!« schrie eine Stimme, die Evan nur allzugut kannte. Es war Kalaila! Und neben ihr war Achmad. Beide kamen in der aufgewühlten, hektischen Menge kaum voran.
    »Was, zum Teufel, macht ihr denn hier?« brüllte Kendrick und bahnte sich durch stoßende, schiebende Leiber den Weg zu ihnen.
    »Herr Abgeordneter«, sagte der Sultan des Oman gebieterisch, »Sie mögen vielleicht der Leiter dieser Einheit sein, worüber
sich durchaus streiten ließe, aber ich habe das Kommando auf dem Schiff! Meine Truppen haben es gekapert, verdammt noch mal!«
    »Weißt du eigentlich, was passiert, wenn sie die Mütze oder das Hemd verliert und diese Irren merken, daß sie eine Frau ist? Und hast du auch nur die leiseste Ahnung, was sie dir für einen Empfang bereiten, wenn irgend jemand rauskriegt, wer du -«
    »Hört auf!« schrie Kalaila, und das war ein Befehl. »Beeilt euch! Die Soldaten verlieren gleich die Kontrolle, und wir müssen dafür sorgen, daß es so abläuft, wie wir das wollen.«
    »Wie?« brüllte Evan.
    »Die Kisten!« antwortete Kalaila. »Die Stapel rechts mit den roten Markierungen. Geh voraus, allein schaffe ich das nicht. Ich halte mich an deinem Arm fest.«
    »Das ist immerhin ein Zugeständnis. Los!« Die drei stürzten sich seitwärts durch die dichte, wogende, stoßende Menge, bahnten sich mit trommelnden Fausthieben den Weg zu zwei mindestens drei Meter hohen Kistenstapeln, die von pechschwarzen Metallbändern zusammengehalten wurden. Ein Kordon von Soldaten, die der Panik nahe waren, die sich an den Händen gepackt hatten, weil es zum Schulterschluß zu wenige waren, bildete einen Kreis um die tödliche Ware und hielten die immer ungeduldiger und immer wütender werdende Menge zurück, die immer lauter verlangte Fardschuna, Fardschuna! - die Waffen sehen wollte, die das Zeichen ihrer Wichtigkeit waren. »Hier drin sind die Gewehre, und alle wissen das!« schrie Evan in Kalailas Ohr. »Jetzt drehen sie durch!«
    »Natürlich wissen sie das, und natürlich drehen sie durch. Schau dir die Markierungen an.« Alle Holzkisten waren übersät mit derselben Markierung: drei rote Kreise, sich nach innen verjüngend. »Eine Schießscheibe, das Symbol für ein Ziel, überall auf der Welt«, erklärte Kalaila. »Eine Schießscheibe bedeutet Waffen. Das war Blaus Idee; Terroristen leben von Gewehren, deshalb meinte er, daß dieses Zeichen sie magisch anziehen würde.«
    »Er versteht sich auf sein neues Geschäft -«
    »Wo ist die Munition?« fragte Achmad und zog zwei kleine Werkzeuge aus der Tasche.
    »Darum kümmern sich die Palästinenser«, erwiderte Kalaila und duckte sich unter dem Angriff der wild um sich schlagenden
Arme. »Die Kisten sind nicht markiert, aber sie wissen, welche es sind, und brechen sie auf. Sie warten auf uns!«
    »Dann nichts wie los!« rief der junge Sultan und drückte Evan eins der Werkzeuge in die Hand.
    »Was -«
    »Zangen! Wir müssen soviel Metallbänder wie nur irgend möglich aufschneiden, damit die Kisten auch ganz bestimmt auseinanderfallen.«
    »So? Die wären sowieso auseinandergefallen – aber egal! Wir müssen diesen Irrenhaufen nach vorn treiben und den Kreis durchbrechen. Komm, Achmad, und du hältst dich hinter uns«, sagte Kendrick zu der Agentin aus Kairo und wehrte die wütenden Arme, Fäuste, Knie und Füße ab, die aus allen Richtungen auf sie einhämmerten. »Wenn ich nicke«, brüllte Evan dem Sultan des Omans zu, während sie sich durch die wilden Leiber kämpften, die alle zu den Kisten wollten, »dann

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