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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die er schnorrt, und an dem Whisky, den er uns klaut«, stellte Kalaila fest.
    »Das tut er doch nicht wirklich«, sagte der Pathologe überrascht und noch verwirrter.
    Evan und Kalaila nickten resigniert. »Er ist ein streitlustiger Überlebenskünstler«, erklärte Kendrick, »und er hat mehr List und Tücke im Kopf als sonst jemand, den ich kenne. Und weil ihm nach der Prognose nicht mehr viel Zeit blieb, haben wir auch mal ein Auge zugedrückt.«
    »Bitte, verstehen Sie mich richtig, Herr Abgeordneter. Ich will Ihnen keine falschen Hoffnungen machen. Er ist ein schwerkranker Mann von sechsundachtzig -«
    »Sechsundachtzig?« rief Evan fassungslos.
    »Haben Sie das denn nicht gewußt?«
    »Nein. Er hat behauptet, er sei einundachtzig!«
    »Ich bin mir sicher, daß er das auch glaubt oder es sich jedenfalls einredet. Er ist der Typ, dessen nächster Geburtstag der fünfundfünfzigste ist, wenn er eben sechzig geworden ist. Dagegen ist ja auch gar nichts zu sagen, aber wir brauchten die komplette medizinische Vorgeschichte, und deshalb haben wir
uns in New York erkundigt. Wußten Sie, daß er mit zweiunddreißig schon zum dritten Mal verheiratet war?«
    »Ich bin sicher, daß seine Ehefrauen immer noch nach ihm Ausschau halten.«
    »O nein, sie leben alle nicht mehr. Atlanta wollte ihre Unterlagen auch einsehen – wegen möglicher sexuell bedingter Komplikationen.«
    »Haben Sie auch in Los Angeles, Paris, Rom, Tel Aviv, Riad und in sämtlichen Emiraten nachgefragt?« erkundigte sich Kalaila trocken.
    »Bemerkenswert«, sagte der Pathologe leise, aber mit Nachdruck. Sein Medizinergehirn schien Überlegungen anzustellen, vielleicht voller Neid. »Ich muß mich verabschieden. Ich werde mittags in Denver zurückerwartet. Vielen Dank für den Privatjet, Herr Abgeordneter. Dadurch habe ich viel Zeit gespart.«
    »Das war das mindeste, was ich tun konnte, Herr Doktor. Ich weiß zu schätzen, was Sie tun, alles, was Sie getan haben.«
    Der Pathologe machte eine Pause und schaute Evan an. »Ich habe eben ›Herr Abgeordneten‹ zu Ihnen gesagt, Mr. Kendrick. Vielleicht sollte ich ›Mr. Vice President‹ sagen, denn wie die meisten im Land wünsche ich mir, daß Sie das werden. Um die Wahrheit zu sagen, wenn Sie nicht kandidieren, dann gehe ich nicht zur Wahl, und ich spreche für die Mehrheit meiner Freunde und Kollegen.«
    »Das ist keine vernünftige Einstellung, Herr Doktor. Außerdem bin ich mir noch nicht schlüssig darüber... Kommen Sie, ich bringe Sie zum Auto. Kalaila, schau nach unserem lebenslustigen Jüngling, damit er nicht etwa ein Bad im Bourbon nimmt.«
    »Du erwartest doch nicht von mir, daß ich dann zu ihm hineingehe?... Klar, mach’ ich.« Kalaila gab dem Arzt aus Denver die Hand. »Danke für alles«, sagte sie.
    »Daß das Ihr Ernst ist, können Sie mir beweisen, indem Sie den jungen Mann hier davon überzeugen, daß er tatsächlich unser nächster Vizepräsident werden muß.«
    »Ich wiederhole«, sagte Kendrick und ging dem Arzt über den Rasen zur Auffahrt voraus. »Ich bin mir noch lange nicht schlüssig darüber, Herr Doktor.«

     
    »Du solltest dir aber endlich darüber schlüssig werden!« schrie Emmanuel Weingrass von seinem Liegestuhl auf der Veranda aus. Der Kongreßabgeordnete und Kalaila saßen auf den gewohnten Plätzen auf der Couch, so daß der alte Architekt die beiden wütend anfunkeln konnte. »Was glaubst du denn eigentlich? Daß alles erledigt ist? Daß Bollinger und seine faschistische Räuberbande abgehalftert sind und daß sich keiner finden wird, der ihren Platz einnimmt? Bist du wirklich derart blöd?«
    »Hör auf damit, Manny«, sagte Evan. »Langford Jennings und ich sind auf so vielen Gebieten verschiedener Meinung, daß es für den Präsidenten bestimmt kein erfreulicher Gedanke wäre, ich könnte sein Nachfolger werden – und mir wird bei diesem Gedanken himmelangst.«
    »Lang weiß das alles!« rief Weingrass.
    »Lang?«
    Der Architekt zuckte die Achseln. »Du wirst es ja sowieso erfahren -«
    »Was werde ich sowieso erfahren?«
    »Jennings hat sich vor ein paar Wochen selber hierher zum Essen eingeladen, als du mit meiner bezaubernden Tochter in Washington warst... Was konnte ich da schon machen? Hätte ich etwa dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ein paar Bissen abschlagen sollen?«
    »Oh, Scheiße«, sagte Kendrick.
    »Laß ihn, Liebling«, unterbrach Kalaila. »Ich bin fasziniert, total fasziniert.«
    »Sprich weiter, Manny!« schrie Evan.
    »Wir haben

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