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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und tüchtig. Man mußte seine Sache verstehen.«
    »Dann haben Sie für eine bestimmte Firma gearbeitet«, sagte Swann; es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Ja.«
    »Für welche?«
    »Meine eigene«, antwortete Kendrick.
    »Ihre eigene?«
    »Genau.«
    Swann sah Kendrick starr an, senkte dann den Blick auf den Namen, den er auf den Schreibblock gekritzelt hatte. »Gütiger Himmel!« sagte er leise. »Die Kendrick-Gruppe. Das ist die Verbindung, aber ich habe sie übersehen. Ich habe Ihren Namen
seit vier – vielleicht auch schon seit fünf Jahren nicht mehr gehört.«
    »Ihre erste Schätzung war richtig. Es sind genau vier Jahre.«
    »Ich hab’ gewußt, daß da etwas ist. Ich habe es doch gesagt...«
    »Ja, das haben Sie, doch begegnet sind wir uns nie.«
    »Sie haben einfach alles gebaut, von Bewässerungsanlagen bis zu Brücken – Rennbahnen, Wohnblöcke, Country Clubs, Flugplätze – alles eben.«
    »Wir haben gebaut, wozu wir uns vertraglich verpflichtet hatten.«
    »Ich erinnere mich. Es ist zehn oder zwölf Jahre her. Sie galten in den Emiraten als die amerikanischen Wunderknaben – und ich meine Knaben im wahrsten Sinn des Wortes. Dutzende von euch in den Zwanzigern und Dreißigern, bierselige High-Tech-Freaks voller Schmiß und Schwung.«
    »Wir waren nicht alle so jung...«
    »Nein«, unterbrach ihn Swann, nachdenklich die Stirn runzelnd. »Sie hatten da einen alten Israeli als Geheimwaffe, einen Spitzenarchitekten. Einen Israeli, du meine Güte! Aber er hatte den islamischen Baustil gewissermaßen im kleinen Finger und war mit jedem reichen Araber in der Nachbarschaft gut Freund.«
    »Er hieß Emmanuel Weingrass – oder vielmehr, er heißt Manny Weingrass – und kommt aus der Garden Street in der Bronx. Er ging nur nach Israel, um sich irgendwelchen Forderungen seiner zweiten oder dritten Frau zu entziehen, die ihn vor den Kadi bringen wollte. Jetzt ist er fast achtzig und lebt in Paris. Recht gut, wie er mir von Zeit zu Zeit am Telefon berichtet.«
    »Richtig«, warf Swann ein. »Und später haben Sie an Bechtel oder sonst jemand verkauft. Für dreißig oder vierzig Millionen.«
    »Nicht an Bechtel. An die Trans-International, und nicht für dreißig oder vierzig, sondern für fünfundzwanzig Millionen. Für sie war’s ein Gelegenheitskauf, und ich war frei. Alles war bestens.«
    Swann musterte Kendricks Gesicht, besonders die hellblauen Augen, aus denen rätselhafte Zurückhaltung sprach. »Nein, das war es nicht«, sagte er leise, fast sanft, jetzt ohne einen Hauch von Feindseligkeit. »Ich erinnere mich. Auf einer Ihrer Baustellen in Riad passierte ein schreckliches Unglück, als eine schadhafte
Gasleitung explodierte. Es gab über siebzig Tote, darunter Ihre Partner, alle Ihre Arbeiter und mehrere Kinder.«
    »Ihre Kinder«, fügte Kendrick leise hinzu, »ihre Frauen und Kinder. Alle. Wir feierten die Fertigstellung des dritten Bauabschnitts. Wir waren alle da. Die Arbeiter, meine Partner – alle Frauen und Kinder. Der ganze Rohbau stürzte ein, als sie drin waren. Nur Manny und ich kamen davon, weil wir uns draußen gerade Clownskostüme anzogen.«
    »Aber die Untersuchungen haben die Kendrick-Gruppe doch von jeder Schuld an diesem Unfall freigesprochen. Die Zulieferfirma hatte schadhafte Rohrleitungen installiert, die mit gefälschten Sicherheitszertifikaten als neu verkauft worden waren.«
    »Das trifft im wesentlichen zu, ja.«
    »Damals haben Sie alles verkauft und Ihr Bündel geschnürt, nicht wahr?«
    »Das spielt jetzt keine Rolle«, sagte Kendrick. »Wir vergeuden Zeit. Da Sie nunmehr wissen, wer ich bin – oder besser gesagt, wer ich war... Gibt es etwas, was ich tun könnte?«
    »Darf ich Ihnen eine Frage stellen? Ich halte sie nicht für Zeitverschwendung, sondern für sehr wichtig. Überprüfungen gehören nun einmal dazu, und man muß sich sein Urteil bilden. Mir war es ernst mit dem, was ich gesagt habe. Eine Menge Leute vom Kapitol versuchen uns als Sprungbrett für ihre politische Laufbahn zu mißbrauchen.«
    »Wie lautet Ihre Frage?«
    »Warum sind Sie Abgeordneter, Mr. Kendrick? Mit Ihrem Geld und Ihrem geschäftlichen Renommee haben Sie das nicht nötig. Und ich kann mir nicht vorstellen, welchen Nutzen Sie daraus ziehen könnten.«
    »Übernimmt man denn ein politisches Mandat nur um seines persönlichen Vorteils willen?«
    »Nein, natürlich nicht.« Swann hielt inne und schüttelte dann den Kopf. »Tut mir leid, das war zu oberflächlich gedacht. Ja, Herr

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